Donnerstag, 26. Mai 2016

Im KuK mit Finnland bekannt gemacht


Eigentlich wollte die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, gestern in der „Kunst und Kaffee“-Veranstaltung im KuK einen Vortrag über die
sich langsam dem Ende zuneigende Ausstellung „Impressionisten-Expressionisten“ halten. Er musste ausfallen, weil Susanne Hinsching erkrankt war.

Was vielfach ein Grund ist, eine Veranstaltung ausfallen zu lassen, war für den Förderverein des Kunsthauses, in der Person ihres Vorsitzenden, Dr. Wolfgang Pientka, allerdings lediglich Anlass, der Erkrankten aus dem Kunsthauskeller heraus baldige Genesung zu wünschen, und den Besuchern der
Veranstaltung als Ersatz einen gebeamten Vortrag über Finnland vorzuschlagen, dem Ziel seiner nächsten, unmittelbar bevorstehenden Reise. Auf die er sich mit seiner Frau Hannelore außerordentlich gut vorbereitet hatte. Durch ihre verwandtschaftliche Beziehungen nach dort hatten sie sich schon in den Jahren zuvor mit dem Land und seinen Menschen vertraut gemacht, ihre Erfahrungen nun in einen ausführlichen Vortrag gefasst, von dem sie nun den Besuchern des KuK einen Ausschnitt anboten.
Nun gibt es zwar zwischen dem ursprünglich vorgesehenen Vortrag und dem nun offerierten wirklich nicht die geringste Verbindung, doch allein schon die längst bekannte Erzähl- und Vortragskunst des Fördervereins-Vorsitzenden und letztlich vielleicht auch der jeweils obligatorische abschließende Teil der „Kunst- und Kaffee-Veranstaltungen ließen die Zustimmung zum angebotenen Thema leicht fallen. Und Dr. Pientka erläuterte die gezeigten Bilder in einer Anschaulichkeit, die allein schon deshalb beeindruckte. Zwar zeigte sich im Verlaufe
seines Vortrags, dass einige der Zuhörer schon mal in Finnland waren, aber selbst denen dürfte vieles, was Dr. Pientka vortrug, neu gewesen sein. Und selber gebe ich zu, dass meine Kenntnisse dieses Landes im wesentlichen aus meiner Schulzeit stammten. Und die waren in den Kriegsjahren (1938 bis 1945) sehr einseitig geprägt. Ich gehörte also zu den anderen interessierten Zuhörern. Und allein schon dem Vortragenden zuzuhören war unterhaltsam, kurzweilig und überaus informativ.

Obwohl also Dr. Pientka nur einen Teil seines Gesamtvortrags thematisierte und manches über Finnland zur Allgemeinbildung gehören dürfte, erstand vor den Zuhörern ein sehr deutliches Bild, nach dem Finnland in Nordeuropa umgeben ist von Russland, Norwegen und Schweden. Und das Verhältnis zu Russland zwar sehr offen ist – man fährt z.B. zum tanken nach dort und shoppt grenzübergreifend – aber ganz problemfrei scheint es nicht zu sein. Das Land ist geprägt von einer kaum übersehbaren Zahl an Seen – 188.000 sei noch untertrieben.
Das Land ist im wesentlichen zweisprachig. Die Küste im Südwesten, von Helsinke über Turku bis Pori ist die Heimat der meisten so genannten Finnland-Schweden. An vielen Orten, besonders eben an diesen Gebieten, sind viele Dinge zweisprachig angeschrieben. Die Provinz Aland ist allein schwedischsprachig und weitgehend autonom.Die Landschaft gliedert sich in den südlichen Küstensaum zwischen Hamina und Turku, den Bottnischen Küstensaum zwischen Turku und Vaasa, die berühmte Finnische Seenplatte, das Mittelfinnische Hügelland östlich von Oulu und den finnischen Teil Lapplands.

Dr. Pientka zeigte mittels Beamer viele Bilder finnischer Städte – im wesentlichen Westfinnlands - und legte dabei das Schwergewicht auf Kirchen. Dazu erläuterte er, dass die überwiegende Mehrzahl der Finnen - rund 77 % der Gesamtbevölkerung - der Evangelisch Lutherischen Kirche Finnlands  angehört . Die Zahl ist allerdings seit Jahren rückläufig, wie auch fast überall in Deutschland.


Dr. Pientka beschränkte sich, wie oben bemerkt – auch aus zeitlichen Gründen – auf einen Ausschnitt seines Gesamtvortrags, damit noch für den geselligen und damit genüsslichen Teil genügend Zeit blieb. Immerhin aber blieb auch der mehrfach geäußerte Wunsch, gelegentlich auch noch die übrigen Teile seines Gesamtvortrags zu sehen und zu hören.

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