Während
am Südharzklinikum nach einem Bericht der „Nordhäuser Allgemeine“
vom 02. März gegenwärtig die Umbauarbeiten für millionenschwere
Feindiagnostiktechnik laufen und im Juni abgeschlossen sein sollen,
bot das ZDF tags zuvor einen Bericht unter dem Titel „Wie gut sind
unsere Krankenhäuser“. Der zwar in keinem Zusammenhang zum
Südharzklinikum zu sehen ist.Thema jener Dokumentation war auch
nicht die bauliche Beschaffenheit der Krankenhäuser oder ihre
Investitionspolitik, sondern das Spektrum innerer Vorgänge in
deutschen Krankenhäusern. Für „BILD“ eine klare Sache „So
schlecht sind unsere Krankenhäuser“ lautete der Titel ihrer
Reaktion auf die ZDF-Dokumentation. Demgegenüber reagierte die
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit einer klaren
Stellungnahme. Ihr Hauptgeschäftsführer Georg Baum erklärte: „In
der Vorankündigung zu der heutigen ZDF-Sendung „Wie gut sind
unsere Krankenhäuser?“ werden falsche Behauptungen und
Fehleinschätzungen wiederholt, die längst durch Fakten widerlegt
sind.
• Es
ist falsch zu behaupten, durch Fehler in Krankenhäusern komme es
jedes Jahr „sogar zu geschätzten 19.000 Todesopfern“. Tatsache
sei vielmehr, dass:
- von
allen bearbeiteten Anträgen zu mutmaßlichen Behandlungsfehlern bei
den Schlichtungsstellen der Ärztekammer 82 auf Todesfälle
entfielen.
- aus
Schadendatenbanken von Haftpflichtversicherern ca. 1.200
Schadensansprüche mit Todesfallhintergrund hochgerechnet werden
konnten.
• Falsch
ist die Behauptung, bei 18 Millionen stationären Behandlungen käme
es zu 1,8 Millionen negativ-Vorkommnissen (unerwünschten
Ereignissen). Tatsache ist vielmehr, dass vom Medizinischen Dienst
der Krankenkassen selbst insgesamt nur 8.600 Fälle vermuteter
Behandlungsfehler für den Krankenhausbereich genannt würden (8.600
gegen behauptete 1,8 Millionen).
• Behauptet
wird, dass die Krankenhäuser in den letzten 20 Jahren 50.000
Pflegestellen abgebaut hätten. Tatsache ist, dass in deutschen
Krankenhäusern im Jahr 1994 342.300 Vollkräfte im Pflegedienst
eingesetzt waren; 318.700 im Jahr 2014. Differenz: 23.600 und keine
50.000. Richtig ist zudem, dass die Krankenhäuser seit mehreren
Jahren immer mehr Pflegekräfte beschäftigen – seit 2007 plus
18.300.
Es
ist wenig hilfreich, wenn mit anerkannten Falschdaten Patientinnen
und Patienten verunsichert werden. Tatsache ist vielmehr, dass wir
nie höhere Sicherheitsstandards in den Kliniken hatten als heute und
dass sich die Patientensicherheit im internationalen Vergleich sehr
gut sehen lassen kann.“ (Ende der Stellungnahme).
Ich
kann hier fast nahtlos an meinen Eintrag vom 21. Februar anschließen
um festzustellen, dass die Stellungnahme der DKG zwar verständlich,
aber eindeutig authentisch auch nicht ist. Weniger
sogar wegen der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation, nach
der fast jedes zweite der 2000 Krankenhäuser rote Zahlen schreibt.
Und jedem sechsten die Pleite droht . Und das, obwohl strukturelle
Zahlen wie Belegungstage, Verweildauer und Fallzahlen eigentlich ein
gutes Bild ergeben. Sondern sehr viel mehr, weil laut
Schätzungen jährlich 19.000 Klinikpatienten durch
vermeidbare Behandlungsfehler sterben Wie z. B. aus dem
Krankenhausreport 2014 der AOK hervorgeht. Bessere Hygiene und
größere Spezialisierung von Kliniken könnten danach Abhilfe
schaffen, heißt es dort.“
Die
Dokumentation des ZDF war zunächst für den 16. Februar vorgesehen,
kam aber nun am 01. März.Ich hatte seinerzeit (21. Februar)
abschließend bemerkt, dass es deshalb meines Erachtens an den
Krankenhäusern selbst liegt, durch entsprechende Darstellungen und
Dokumentationen Vorwürfen entgegen zu wirken und für sich zu
entkräften. Und es nicht nur bei offiziellen Mitteilungen der
Verwaltung (Südharzklinik) über Neu- und Umbesetzungen innerhalb
der Kliniken oder beabsichtigte Umbauten an die etablierten Zeitungen
bewenden zu lassen. Wie es das Südharzklinikum jetzt mit der
Investition in die Nuklearmedizin wieder tut. Die ohne Zweifel sehr
wichtig ist, aber noch keine weitergehende Vertrauensbasis in das Klinikum mit sich bringt. Ich werde dem Thema weiter verbunden bleiben, hatte ich
doch in den vergangenen Wochen und Monaten reichlich Zeit,
einschlägige Eindrücke auf mich wirken zu lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen