Was
 fängt man an mit seiner Lebenszeit? Wozu all das Wissen, wenn man es 
kaum gebrauchen kann? Diese Fragen stellen sich die Schwestern Olga, 
Mascha und Irina in Anton Tschechows Schauspiel „Drei Schwestern“, das 
in der Inszenierung des Theaters Rudolstadt am 11. März seine Nordhäuser
 Premiere feiert.
Die
 Schwestern sind in der Provinz gestrandet. Vor elf Jahren mussten sie 
die russische Hauptstadt verlassen. Ihr Vater, ein General, ist seit 
einem Jahr tot und Andrej, der Bruder, investiert halbherzig in eine 
akademische Karriere. Die drei Schwestern eint ein sehnsüchtiger Traum: 
„Nach Moskau ziehen! Das Haus 
verrubeln und nichts wie weg!“ Während sie
 zwischen den Erinnerungen an ihre Kindheit und den Hoffnungen auf eine 
sinnvolle Zukunft hin und her schwanken, rinnt den Geschwistern die 
Gegenwart wie Sand durch die Finger. Was bleibt, ist die Sehnsucht nach 
Moskau und nach der Liebe.
Der
 sensible Menschenkenner Tschechow erzählt in „Drei Schwestern“ mit 
skeptisch-liebevollem Blick von Menschen, die straucheln, weil sie zu 
den Sternen blicken. Der Autor selbst sah sein Stück als Komödie. Ganz 
ohne moralischen Zeigefinger beschreibt er Figuren beim lustvollen Tanz 
am Abgrund, die trotz – oder gerade wegen – all ihrer Widersprüche 
sympathisch bleiben.
Regisseur
 Maik Priebe und Ausstatterin Susanne Maier-Staufen brachten in 
Rudolstadt und Nordhausen erfolgreich den Schwank „Weekend im Paradies“ 
und die Komödie „Die Wahrheit“ auf die Bühne. Die drei Schwestern 
spielen Verena Blankenburg, Carola Sigg und Lisa Brinckmann.
Karten
 für die Nordhäuser Premiere von „Drei Schwestern“ am 11. März um 19.30 
Uhr und die nächsten Vorstellungen am 3. April um 18 Uhr sowie am 16. 
und 22. April um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel 0 36 31/98 
34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. 
Bild: Ensemble, Foto: Maik Schuck

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