Demokratie, Freiheit und Menschenwürde sind hohe Güter / Nordhausen hat besondere Verantwortung
Nordhausen (psv)
Anlässlich des 80.
Jahrestags der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 30.
Januar hat Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh dazu aufgerufen,
„die Werte `Demokratie´, `Freiheit´ und `Menschenwürde´
zu achten und hoch zu schätzen und wenn nötig auch zu verteidigen.“ Die
Mütter und Väter des Grundgesetzes hätten nicht umsonst mit der
sogenannten Ewigkeitsklausel u.a. den Schutz der Menschenwürde und die
Menschenrechte als unabänderliche Grundsätze in
der Verfassung verankert.
Der
für den 30. Januar 1933 oft verwendete Begriff der „Machtergreifung“
sei eigentlich falsch. „Denn er suggeriert, dass die Nationalsozialisten
damals die Macht an sich gerissen hätten. Das war eben nicht so. Denn
viele Politiker, Vertreter der so genannten Eliten, aber auch ein
Großteil der Bevölkerung haben die Ziele der NSDAP aktiv unterstützt und
die Regierungsübernahme euphorisch begrüßt. Das
sollte uns Mahnung sein. Zumal damit die genannten Werte zur
Disposition gestellt wurden. Das Ende ist bekannt: Elend und Tod für
Millionen unschuldiger Menschen, Krieg in ganz Europa und letztlich der
Untergang Deutschlands. Der Weg für Hitler war frei, weil
es in der Weimarer Republik nicht nur zu viele Extremisten gab, sondern
auch viel zu wenig Demokraten.“
Gerade
in Nordhausen müsse deshalb das Gedenken und die Mahnung an die Zeit
der Nazidiktatur gepflegt werden. „Aus zwei Gründen: Zum einen befand
sich in Sichtweite der Stadt mit dem KZ `Dora´ eines der schlimmsten
Konzentrationslager, in dem zigtausende Menschen getötet wurden. Zum
anderen hat unsere Stadt, haben knapp 9000 Menschen, am 3. und 4. 1945
mit Nordhausens Zerstörung durch die Bombardierung
einen hohen Preis bezahlt für den Größenwahn der Nationalsozialisten.
Ich würde mich freuen, wenn insbesondere bei den jungen Nordhäuserinnen
und Nordhäusern das Bewusstsein dafür wach gehalten werden kann.“
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