Samstag, 12. Januar 2013

Kreissparkasse Nordhausen: Weiter im Aufwind


Ein Neujahrsempfang besteht wohl ganz allgemein in einer mehr oder weniger übersichtlichen Ansprache eines Leiters des Veranstalters und anschließend im gesellschaftlichen Umgang der Gäste untereinander. Wobei von den Gästen ein ansprechendes Bufett offenbar mehr erwartet wird als etwa ein musikalisches Rahmenprogramm. Lädt die Kreissparkasse Nordhausen (KSK) zu einem Neujahrsempfang ein, darf man davon ausgehen, dass das gebotene Programm sowohl einen musikalischen Rahmen als auch ein Bufett von hohem Niveau bietet, Und Ansprachen, die inhaltlich wirkliche Aufschlüsse vermitteln.

Nachdem die lokalen Medien von dem Neujahrsempfang der KSK die Ansprache des Vorstandsvorsitzenden des Geldinstituts, Wolfgang Asche, in den Vordergrund ihrer Berichterstattung rückten, will ich mit der Ansprache der Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Landrätin Birgit Keller, beginnen, die ich zunächst in der vorgesehenen Form offeriere:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Johann Wolfgang Goethe: „Wenn ein Jahr nicht leer verlaufen soll, muss man beizeiten anfangen.“

Die Kreissparkasse ist sicher auch deshalb immer eine der ersten Institutionen, die zum Jahresbeginn ihre Kunden und Geschäftspartner aus der Region einlädt, um miteinander ins Gespräch zu kommen über die Pläne für das noch junge Jahr und ich darf mich erstmalig in meiner neuen Funktion als Verwaltungsratsvorsitzende an Sie wenden.

Da das Jahr 2013 noch so jung ist, ist auch noch Zeit für Wünsche und Grüße. Deshalb, meine besten Wünsche für die Gesundheit, Ihnen und auch Ihren Familien. Ich wünsche Ihnen, dass sowohl private, als auch berufliche Ziele in Erfüllung gehen.

Auch dem Landkreis und damit mir als Landrätin wird das neue Jahr zahlreiche Herausforderungen stellen. Dabei denke ich an wirtschaftliche, soziale und finanzielle genauso wie an die Herausforderungen, die die demografische Entwicklung des Landkreises an uns stellt.

Die Kreissparkasse Nordhausen ist dabei für unsere gesamte Region ein wichtiger Partner. Denn: Sie prägt unseren Landkreis wie kein anderes Kreditinstitut. Warum das meiner Meinung nach so ist, will ich Ihnen an drei Beispielen verdeutlichen.

Erstens: Ohne die Unterstützung und das Engagement der Kreissparkasse wären viele Aktivitäten und Initiativen hier bei uns, vor allem in den zahlreichen Vereinen, in den Städten und Gemeinden nicht möglich – sei es im kulturellen, sozialen oder sportlichen Bereich.

Im vergangenen Jahr haben die Kreissparkasse und ihre Stiftung mit rund 880 000 Euro Vereine, Verbände, weitere Organisationen und Ehrenamtliche unterstützt – eine Förderung auf einem gleich bleibend hohen Niveau wie in den Vorjahren.
Ich glaube, in dieser Größenordnung dürften sich kaum noch Andere, auch große Unternehmen im Landkreis bewegen.

Aber die Sparkasse unterstützt nicht nur durch Gelder die Projekte und Aktionen anderer, sondern sie ist auch selbst aktiv.
Ich möchte zum Einen die Galerie im Hauptgebäude der Sparkasse gleich hier nebenan erwähnen. In ihr bietet die Sparkasse Raum für Künstler aus der Region – und das mittlerweile seit 20 Jahren kontinuierlich und erfolgreich.
Die Wartelisten gehen wohl immer weit in die nächsten Jahre hinein.
Zum Anderen ist die Sparkasse im Sozialen und bei ihrem Engagement im Kinder- und Jugendbereich kaum mehr wegzudenken.

Neben vielen Dingen will ich dabei die Aktion „Sicherheit braucht Köpfchen“ - die Verkehrserziehung mit allen Vorschulkindern – und die „Berufsstartmesse“ unterstreichen, die die Sparkasse zusammen mit regionalen Partnern organisiert. Oder – vielleicht haben Sie es gelesen oder sich beteiligt – die Sparschweinaktion für ABC-Schützen. Und es gibt noch so vieles mehr, das durch die Sparkasse nicht nur finanziell unterstützt wird.

Ich denke, dass ich im Namen vieler Vereine, Initiativen und Empfänger Ihrer Leistungen spreche, wenn ich stellvertretend ein großes Dankeschön an Sie, sehr geehrter Herr Asche, und ihre Mannschaft ausspreche. Zum Einen für die Gelder an sich, zum Anderen aber vor allem, dass es meist schnell und unkompliziert geht, ohne großen bürokratischen Aufwand. Das ist der Vorteil, dass die Entscheidungen vor Ort getroffen werden. Das bringt mich zu meinem zweiten Punkt, womit die Sparkasse unsere Region prägt. Mir Kreditentscheidungen, die hier vor Ort getroffen werden, nicht in Leipzig oder Frankfurt. Ich erlebe es selbst sehr oft. Hier bei der Sparkasse geht es beim Kreditgeschäft nicht nur um Zahlen, Kennziffern und Ratings – sondern auch um die Personen, den Geschäftsführer.
Klar sind Zahlen wichtig. Noch wichtiger finde ich es, wenn man seinen Geschäftspartner kennt, die Firma des Kreditsuchenden in Augenschein nehmen kann – nur so kann man auch mal „Vertrauen haben“.
Ich denke, das ist ein großer Vorteil für die vielen Häuslebauer, Selbständigen und Unternehmer oder auch Kommunen. Mit ihrer Kreditvergabe hier im Landkreis trägt unsere Sparkasse zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region entscheidend bei. Sie ist einer der wichtigsten Existenzgründerfinanzierer und Finanzierer von Unternehmensinvestitionen, dadirch werden Arbeitsplätze geschaffen.

Auch mein dritter Punkt hat etwas mit Nähe zu tun, meine Damen und Herren. Selbstverständlich sehe ich mir meine Giroumsätze mit der Sparkassen-App oder im Internet an. Sicher kann man bequem über die Homepage der Sparkasse einen Privatkredit oder eine Kreditkarte beantragen. Aber es ist noch schöner, das, wenn ich nicht mehr weiter weiß, ich meinen Sparkassenberater um die Ecke fragen kann – von „A“ wie „Ausbildungsversicherung“ bis „Z“ wie „Zinsen“. Und dabei habe ich noch das gute Gefühl, dass die Sparkasse und ihre 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch morgen noch da sein werden. Durch diese Nähe und das dadurch gewonnene Vertrauen prägt die Sparkasse ebenfalls nachhaltig unsere Region. Hier kennt man einander – die Vorstandsmitglieder, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind viel im Landkreis unterwegs und auch dadurch entsteht ein Vertrauensverhältnis, das unerlässlich ist – beim Sparbuch angefangen bis zur Kreditvergabe.

Übrigens lässt sich dieses Vertrauen auch in Zahlen von der Forsa beweisen: 52% der Menschen in Deutschland vertrauen den Sparkassen, gegenüber dem Vorjahr plus 3 Prozentpunkte, Vertrauen in Banken: 22% minus 4 Prozentpunkte, Vertrauen in die Bundesregierung: 34%, minus 2 Prozentpunkte. Ich bin sicher, wenn man das Vertrauen in unsere Sparkasse abgefragt hätte, wäre der Prozentsatz noch höher gewesen.

Lassen Sie mich als Verwaltungsratsvorsitzende auch noch etwas zu den Diskussionen um EU-Recht und Eigenkapitalvorschriften sagen: Unsere Sparkasse ist gut aufgestellt, was die neuen Vorschriften der EU für Geldhäuser betrifft. Hier bestehen im Gegensatz zu einigen großen Banken keine Schwierigkeiten, beispielsweise die Anforderungen an das Eigenkapital zu erfüllen. Das bedeutet, sie kann auch weiterhin ihren Kreditbestand ausbauen, während andere Banken diesen zurückfahren müssen.
Auch bei den Anlagen, die die Sparkasse vornimmt, ist die Risikosituation überschaubar – zu aller erst werden die eingesammelten Kundeneinlagen in regionale Kredite investiert. Die weiteren Anlagen der Sparkasse sind aus Risikosicht überschaubar, die Kreissparkasse ist nicht auf den globalen Märkten aktiv, die andere Geldinstitute schon ins Wanken oder gar zu Fall gebracht haben.
Es hat sich während der europäischen Finanzkrise gezeigt, dass der Weg der deutschen Sparkassen ein guter und sicherer ist: Gerade die regionale Ausrichtung der Häuser und die solide Geschäftspolitik, die eben nicht allein und ohne Rücksicht nach kurzsichtiger Gewinnmaximierung strebt, schützen die Sparkassen, sorgen für ihre positive Entwicklung und verwurzeln sie nah bei den Menschen und der Wirtschaft vor Ort.

Das Wirken der Kreissparkasse für die Region als Ganzes ist für mich beispielgebend und inspirierend für meine Arbeit auch als Landrätin. Genau wie die Sparkasse neben der Hauptstelle zahlreiche Filialen betreibt und darüber ihre Erfolge definiert, besteht auch der Landkreis neben einer großen, kreisangehörigen Stadt eben auch aus zahlreichen kleineren Städten und Gemeinden, in denen die Menschen leben und arbeiten.

Deshalb wünsche ich mir, und Wünsche darf man ja gerade am Jahresanfang aussprechen, dass wir hier in unserer Region weiter zusammenwachsen und im fairen, gemeinsamen Miteinander die Herausforderungen bewältigen.

Dazu dienen von meiner Seite die regelmäßigen Gespräche mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Gemeinden genauso wie die Zusammentreffen mit Wirtschaft, Kultur, Sport und den zahlreichen Vereinen des Landkreises, ohne die unsere Region sehr viel ärmer wäre.

Lassen Sie uns das Jahr 2013 gemeinsam und optimistisch angehen. Das neue Jahr bietet nicht Ungewissheit, sondern vor allem die Chance, durch unser Tun das Beste herauszuholen, und um mit Erich Kästner den etwas Ängstlicheren unter uns zu sagen: „Wird's besser? Wird’s schlimmer? Fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“

Vielen Dank und heute einen schönen Abend!

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