Albert Schweitzer und der
Weltbauerntag
Anlässlich
des Albert-Schweitzer-Tages am 1. Juni erklärt Bernhard
Stengele,
Landessprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:
„Albert
Schweitzer hat bereits in den frühen Jahrzehnten des vorigen
Jahrhunderts
erkannt, dass der Mensch auf dem Weg ist, seine Lebensgrundlagen
zu zerstören. Die
willkürliche und brutale Ausbeutung aller Lebensformen auf
dieser Erde sah er
früh als die größte Gefahr für den Fortbestand des
Gleichgewichts auf dem
Planeten. Die Vorherrschaft der sogenannten
Wohlstandsgesellschaft über weniger
entwickelte Völker empfand er als barbarisch und ungerecht.
Ebenso auch die
milliardenfache Misshandlung von Tieren, die zu reinen Produkten
degradiert
wurden, sowie die einseitige Monokultur in der Landwirtschaft
und die
willkürliche Vergiftung und Ausrottung von ganzen
Pflanzenfamilien“, so der
grüne Landessprecher.
Stengele
überträgt den Schweitzer’schen Ansatz auch auf zwei weitere,
ebenfalls am 1.
Juni begangene Thementage: den Weltbauerntag und den Tag der
Milchwirtschaft.
„In diesem Sinne brauchen wir einen konsequenten, sozial und
wirtschaftsverträglichen Umbau von der ausbeuterischen und
umweltzerstörerischen Produktion von tierischem Eiweiß hin zu
einer
Landwirtschaft des klugen und respektvollen Umgangs mit der
Natur und ihren
Geschöpfen. Wir BÜNDNISGRÜNE fordern faire Milch- und
Fleischpreise, die es den
Landwirten, denen wir unsere Lebensmittel verdanken, ermöglicht
diesen Umbau zu
gestalten. Wir fordern eine dezentrale Lebensmittelindustrie,
die weltweite
klimaneutrale tierwohlorientierte soziale Standards der
Lebensmittelgewinnung
einhält. Wir fordern eine Abkehr der anthropozentrischen,
ressourcenvernichtenden und müllerzeugenden Einbahnstraße der
Energiezerstörung
hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die dem Planeten die
entnommenen Ressourcen
wieder zuführt, die Biodiversität erhält und uns von Herrschern
zu
Mitgeschöpfen auf unserem Planeten macht.“
Hintergrund:
Albert Schweitzer „entwickelte“ aufgrund seiner Erfahrung in zwei Weltkriegen, als Arzt und Gründer des Urwaldkrankenhauses in Gabun seine Philosophie: Ehrfurcht vor dem Leben. Aus seinem theologischen Kontext heraus nannte er sie die ins universelle entwickelte Idee der Nächstenliebe. Sie umfasst nach seinem Verständnis nicht nur Kranke, Kinder, sozial Benachteiligte, sondern geht über die gesamte Menschheit hinaus bis tief in die Tierwelt bis hin zu Bakterien und Viren. Selbst der Pflanzenwelt, schlussendlich jeder Lebensform forderte er, diese Ehrfurcht entgegenzubringen. Das bestimmte sein soziales und auch sein politisches Handeln. Es bestimmte sein entschiedenes Eintreten gegen die Atombombe, gegen jede Form von Rassismus, sein Einsatz für Tierrechte und den pfleglichen, verantwortungsvollen Umgang mit Biodiversität und Pflanzenwelt. Es brachte ihm den Friedennobelpreis wie die Anerkennung in beiden Blöcken der damaligen Welt, aber auch die Rufmordkampagne durch den CIA
Albert Schweitzer „entwickelte“ aufgrund seiner Erfahrung in zwei Weltkriegen, als Arzt und Gründer des Urwaldkrankenhauses in Gabun seine Philosophie: Ehrfurcht vor dem Leben. Aus seinem theologischen Kontext heraus nannte er sie die ins universelle entwickelte Idee der Nächstenliebe. Sie umfasst nach seinem Verständnis nicht nur Kranke, Kinder, sozial Benachteiligte, sondern geht über die gesamte Menschheit hinaus bis tief in die Tierwelt bis hin zu Bakterien und Viren. Selbst der Pflanzenwelt, schlussendlich jeder Lebensform forderte er, diese Ehrfurcht entgegenzubringen. Das bestimmte sein soziales und auch sein politisches Handeln. Es bestimmte sein entschiedenes Eintreten gegen die Atombombe, gegen jede Form von Rassismus, sein Einsatz für Tierrechte und den pfleglichen, verantwortungsvollen Umgang mit Biodiversität und Pflanzenwelt. Es brachte ihm den Friedennobelpreis wie die Anerkennung in beiden Blöcken der damaligen Welt, aber auch die Rufmordkampagne durch den CIA
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
29.05.2020
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