Tischner: „Landesregierung lässt die Familien mit ihren Problemen allein“
Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag
hat die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, die Horte an den
Thüringer Grundschulen auf absehbare Zeit nicht zu öffnen und an den
Grundschulen neben dem eingeschränkten Bildungsangebot
lediglich eine Notbetreuung aufrechtzuerhalten. „Die Landesregierung
lässt die Familien mit ihren Problemen allein“, erklärte dazu der
bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Christian Tischner.
Insbesondere das in Folge der Regelungen der Landesregierung
vielerorts praktizierte Rotationsmodell mit gerade mal ein oder zwei
Tagen Betreuung pro Woche bezeichnete Tischner als "absolut
unzulänglich".
Auch die familienpolitische Sprecherin der
Landtags-CDU, Beate Meißner, hält den Kurs der Landesregierung in dieser
Frage für wenig familienfreundlich. „Die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf ist damit für viele Eltern von Grundschulkindern
weiterhin nicht gegeben. Das schadet der Wirtschaft und dem
Familieneinkommen“, so die CDU-Sozialpolitikerin. Im Zweifel kämen dann
wieder die eigentlich zu schützenden Großeltern ins Spiel, gibt sie zu
bedenken.
Die CDU-Fraktion fordert deshalb die
Beschränkung der Gruppengrößen aufzuheben und stattdessen auf eine
strikte Trennung der Klassen zu achten. „Das ermöglicht auch die Öffnung
der Horte, denn wenn Kinder morgens zusammen lernen, können
sie genauso gut nachmittags gemeinsam den Hort besuchen. Das lässt sich
für die Schulen einfacher organisieren als eine Drittelung der
Klassen“, unterstrich Tischner die Position der Union.
Als weiteres Problem, das auf die Familien
zurollt, hat die CDU-Fraktion die Hortbetreuung während der Sommerferien
ausgemacht. „Die übliche dreiwöchige Hortbetreuung der Schulen in den
Sommerferien droht dieses Jahr komplett wegzufallen.
Das Bildungsministerium hat offenbar noch nicht mal den Ansatz einer
Lösung für dieses Problem“, erklärte Tischner. Auch Meißner sieht hier
dringenden Handlungsbedarf: „Die wenigsten Familien können 6 Wochen
Sommerferien komplett mit Urlaub abdecken, viele
haben ihren Jahresurlaub coronabedingt schon jetzt weitgehend
aufgebraucht. Die Familien in Thüringen brauchen aber dringend
praktikable Lösungen.“
Felix Voigt
Pressesprecher
Erfurt, 18. Mai 2020
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