Montag, 18. Mai 2020

CDU-Fraktion kritisiert Hort-Entscheidung der Landesregierung

Tischner: „Landesregierung lässt die Familien mit ihren Problemen allein“

Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag hat die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, die Horte an den Thüringer Grundschulen auf absehbare Zeit nicht zu öffnen und an den Grundschulen neben dem eingeschränkten Bildungsangebot lediglich eine Notbetreuung aufrechtzuerhalten. „Die Landesregierung lässt die Familien mit ihren Problemen allein“, erklärte dazu der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Christian Tischner. Insbesondere das in Folge der Regelungen der Landesregierung vielerorts praktizierte Rotationsmodell mit gerade mal ein oder zwei Tagen Betreuung pro Woche bezeichnete Tischner als "absolut unzulänglich".

Auch die familienpolitische Sprecherin der Landtags-CDU, Beate Meißner, hält den Kurs der Landesregierung in dieser Frage für wenig familienfreundlich. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist damit für viele Eltern von Grundschulkindern weiterhin nicht gegeben. Das schadet der Wirtschaft und dem Familieneinkommen“, so die CDU-Sozialpolitikerin. Im Zweifel kämen dann wieder die eigentlich zu schützenden Großeltern ins Spiel, gibt sie zu bedenken.

Die CDU-Fraktion fordert deshalb die Beschränkung der Gruppengrößen aufzuheben und stattdessen auf eine strikte Trennung der Klassen zu achten. „Das ermöglicht auch die Öffnung der Horte, denn wenn Kinder morgens zusammen lernen, können sie genauso gut nachmittags gemeinsam den Hort besuchen. Das lässt sich für die Schulen einfacher organisieren als eine Drittelung der Klassen“, unterstrich Tischner die Position der Union.

Als weiteres Problem, das auf die Familien zurollt, hat die CDU-Fraktion die Hortbetreuung während der Sommerferien ausgemacht. „Die übliche dreiwöchige Hortbetreuung der Schulen in den Sommerferien droht dieses Jahr komplett wegzufallen. Das Bildungsministerium hat offenbar noch nicht mal den Ansatz einer Lösung für dieses Problem“, erklärte Tischner. Auch Meißner sieht hier dringenden Handlungsbedarf: „Die wenigsten Familien können 6 Wochen Sommerferien komplett mit Urlaub abdecken, viele haben ihren Jahresurlaub coronabedingt schon jetzt weitgehend aufgebraucht. Die Familien in Thüringen brauchen aber dringend praktikable Lösungen.“

Felix Voigt

Pressesprecher
Erfurt, 18. Mai 2020

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