Montag, 11. Mai 2020

Medienmitteilung der GEW Thüringen vom 11.05.2020


Offener Brief des Landesvorstands der GEW Thüringen an den Thüringer Bildungsminister

Anspruchsberechtigung auf Notbetreuung in der Gruppe A+ für Pädagog*innen an Thüringer Kindergärten und Schulen sowie an Thüringer Hochschulen



Sehr geehrter Herr Minister Holter,

wir sehen Ihre Bemühungen, für Schulen und Kindergärten in Thüringen Perspektiven zur schrittweisen Öffnung zu schaffen. Uns ist klar, dass es dabei nur kleinteilig vor sich gehen kann und jede Entscheidung viele offene Fragen provoziert.

Die Thüringer Lehrer*innen, Erzieher*innen und Sonderpädagogische Fachkräfte (SPF) sind bereit, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Das Gleiche gilt für die Beschäftigten an den Hochschulen, wo der Betrieb auch wieder Schritt für Schritt hochgefahren wird. Aufgrund der bereits vor der Corona-Krise schwierigen Personalsituation und der zusätzlichen Reduzierung durch den notwendigen Schutz von Risikogruppen tragen zunehmend weniger Beschäftigte die Last der Wiederöffnung.

Um einen geordneten Wiedereinstieg in Kitas, Schulen und Hochschulen zu gewährleisten, müssen Beschäftigte entlastet werden. Das betrifft vor allem jene, die durch eigene Kinderbetreuung ihre Arbeitskraft nicht vollständig zur Verfügung stellen können oder weit über ihre Kräfte hinaus Unterrichts- und Betreuungsaufgaben sowie digitale Lehre zusätzlich zur Kinderbetreuung zuhause erbringen.

Der Landesvorstand hat in seiner Sitzung am 9. Mai 2020 beschlossen, nun auch öffentlich auf das Problem aufmerksam zu machen.

Wir fordern Sie im Namen der Kolleg*innen auf, Pädagog*innen in die Gruppe derjenigen aufzunehmen, die systemrelevant sind und damit den Anspruch auf Notbetreuung haben, auch, wenn der Partner nicht in einem systemrelevanten Bereich arbeitet (A+). Damit schaffen Sie die notwendige Voraussetzung für Präsenz- und Distanzunterricht sowie für die Betreuung in Kindergärten. Ebenso müssen auch Beschäftigte an den Thüringer Hochschulen in die Gruppe A+ aufgenommen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Vitzthum

für den Landesvorstand der GEW Thüringen

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