Nordhausen (psv) Ab dem 11. Mai ist jeweils
donnerstags und freitags in der FLOHBURG | Das Nordhausen Museum von 13
bis 17 Uhr die Ausstellung „Die Nordhäusern Kriegsschädenspläne aus
1945“ zu sehen. Anlässlich des Gedenkens zum 75.
Jahrestages der Zerstörung Nordhausens hat das Stadtarchiv diese kleine
Kabinettausstellung im „Grünen Salon“ der Flohburg konzipiert.
Die Ausstellung zeigt Reproduktionen sogenannter
„Kriegssachschadenspläne“, auf denen der Zerstörungsgrad ausgewählter
Teile der im April 1945 durch die britische Luftwaffe schwer
bombardierten Stadt abgebildet sind. Als Grundlage dienten
die ursprünglichen Arbeitsunterlagen des „städtischen
Wiederaufbauamtes“ von 1945, die der Enttrümmerung, Erstellung eines
neuen Generalbebauungsplans und zur Vorbereitung eines neuen
Grundstückverzeichnisses dienlich waren. Diese sogenannten
Sachschadenspläne
wurden auf der Basis des offiziellen Stadtplanes aus 1938 sowie eines
aus 1936 angefertigt. Anhand der Pläne konnte sehr schnell entschieden
werden, welche Gebäude noch erhalten werden konnten und welche nicht.
Der so entstandene Stadtübersichtsplan setzte
sich aus 10 Teilplänen zusammen, die sich bis heute im Stadtarchiv
erhalten haben.
Die Pläne bieten farbige Einzeichnungen mit
Tusche, die den Zerstörungsgrad der Häuser oder Wohngebiete darstellen.
An Hand von ausgewählten Luftbildern der US-Luftwaffe aus 1945 kann in
der Ausstellung ein direkter Vergleich zwischen
den Farbkennzeichnungen im Stadtplan und dem tatsächlichen Bild der
Zerstörung aus derselben Luftperspektive gezogen werden.
„Diese Pläne sind quasi ‚Fenster in die
Vergangenheit‘ und lassen das damalige Stadtbild – ganz anders, als
sonst zum Beispiel von Postkarten bekannt – lebendig werden“, erklärt
Stadtarchivar Dr. Wolfram Theilemann. Obwohl heute die
Straßen und Häusergrundrisse massiv verändert seien, könne der Besucher
das Haus seiner Vorfahren punktgenau finden. Außerdem seien die Pläne
für die historische Städtebauforschung, die Archäologen und nicht
zuletzt die Eingrenzung munitionsbelasteter Grundstücke
wichtig.
Darüber hinaus wird die Ausstellung auch digital
auf den „YouTube –Kanal“ der Stadtverwaltung Nordhausen vorgestellt.
https://www.youtube.com/watch?v=nfgLqWLNYso&t=10s
Ab 11. Mai haben alle drei städtischen Museen wie folgt von 13 bis 17 Uhr geöffnet:
- Museum Tabakspeicher jeweils dienstags und mittwochs
- Flohburg |Das Nordhausen Museum jeweils donnerstags und freitags
- Kunsthaus Meyenburg immer am Samstag und Sonntag
Foto: Kriegssachschadenspläne ©Stadtverwaltung Nordhausen
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