Geibert: Der Teufel steckt in den Details, die wir gern geklärt hätten
Erfurt – Das Gutachten des Kieler Verwaltungsrechtlers Christoph Brüning zur Fortentwicklung des Straßenausbaubeitragsrechts in Thüringen lässt wesentliche Fragen offen. Das hat der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Geibert, heute in Erfurt gesagt. Brüning hat mehrere Gesichtspunkte nicht geprüft, die seitens einer von der Staatskanzlei eingesetzten Arbeitsgruppe Straßenausbaubeiträge vorgetragen worden sind. Das Innenministerium hatte das Gutachten bereits in Auftrag gegeben. „Der Teufel steckt gerade bei diesem Thema in den Details, die wir gern geklärt hätten“, sagte Geibert. Nun seien die Koalitionsfraktionen am Zug, wie angekündigt einen Gesetzentwurf vorzulegen.
Grundsätzlich ist laut Brüning eine rückwirkende
Abschaffung zum 1. Januar oder 1. April 2019 denkbar, wenn und soweit
eine Gleichbehandlung der Beitragspflichtigen bei konkreten
Straßenbauvorhaben gewährleistet ist. Das Land muss den
Gemeinden und Städten einen angemessenen Ausgleich für die wegfallenden
Straßenausbaubeiträge der Bürger zahlen. Für Geibert ist damit zwar ein
Rahmen abgesteckt, „aber noch lange kein Gesetz zu Papier gebracht, das
vor den Augen der Bürger und den Schranken
der Gerichte bestehen kann“. Der Gutachter betont selbst ausdrücklich,
„nur einen Baustein für die Entscheidungsfindung im Land und den
Kommunen“ geliefert zu haben.
Der Parlamentarische Geschäftsführer nannte
Beispiele für Fragen, die offen geblieben sind. Etwa den zukünftigen
Umgang mit gestundeten Beiträgen oder mit Bescheiden, die vor dem
1. Januar 2019 ergangen, jedoch ganz oder teilweise noch
nicht fällig gestellt worden sind. „Das sind Themen, die
Beitragspflichtige selbstverständlich interessieren und im Zweifelsfall
viel rechtlichen Sprengstoff bergen“, sagte Geibert. Nicht absehbar sei
auch, ob weitere Gesetze geändert werden müssten, etwa
die Thüringer Kommunalordnung. „Nachdem Rot-Rot-Grün bereits die letzte
Novelle des Kommunalabgabengesetzes in den Sand gesetzt hat, ist jetzt
besondere Sorgfalt gefragt“, schloss Geibert.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher
Erfurt am 06.03.2019
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