Freitag, 25. Januar 2019

Veranstaltungsreihe der CDU-Landtagsfraktion im Nordhäuser Dom:

Generalsekretär Raymond Walk: „Das `C` im Namen der CDU wird einen größeren Stellenwert bekommen“

Das `C` im Namen der CDU wird einen größeren Stellenwert bekommen“. Das sagte Thüringens CDU-Generalsekretär Raymond Walk am Dienstagabend im Kapitelhaus des Nordhäuser Domes, mit Verweis auf den Entwurf eines neuen CDU-Bundesprogramms. Dort gebe es 12 Leitfragen zum Selbstverständnis der CDU. Die Frage nach dem Stellenwert des „Christlich Sein“ stehe dabei an erster Stelle.

Walk hatte zum Thema „Christliche Werte in der aktuellen politischen Situation“ gesprochen. Der Abend war eine Veranstaltung auf Einladung des Landtagsabgeordneten Egon Primas im Rahmen der Reihe „Vor Ort zu Hause – Heimat Thüringen“ der CDU Landtagsfraktion. Gastgeber war die Nordhäuser Kolpingfamilie.

Was bedeute das „C“ nun? - dass, so Walk, „eine sehr gute Basis für politische Arbeit ist, aber zugleich die größte Herausforderung darstellt. „

Er beantwortete die Frage selbst so: „Christlich leben, das bedeutet, Respekt vor der Einmaligkeit des Menschen; christlich heißt auch, den Menschen so zu akzeptieren, wie er ist - mit allen Stärken und Schwächen; christlich bedeutet Barmherzigkeit, heißt u.a. dass der Starke dem Schwachen-, die Eltern dem Kind-, der Gesunde dem Kranken- und der Reiche dem Armen hilft.“

Vieles davon sei auch im Grundgesetz postuliert. „Und aus christlichen Werten leiten sich auch Stoppschilder ab: So ist zum Beispiel die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht in Frage zu stellen. “

Leider würden Werte wie jene der Barmherzigkeit in der Gesellschaft immer weniger gelebt. „Auch mit Blick darauf liegt hier eine der Aufgaben der CDU“, so der Generalsekretär weiter.

Den christlichen Grundwert des „Menschen nehmen, wie er ist“, sieht Walk insbesondere in einer christlich geprägten Partei wie der CDU aktiv gelebt. „Wir wollen den Menschen eben nicht bevormunden oder erziehen, wie er sich `richtig´ zu ernähren oder zu kleiden hat, oder dass er sein Laub nicht mehr verbrennen darf. Wir nehmen den Menschen ernst und wollen ihn nicht einschränken. Mit den Werten, die der CDU zugrunde liegen, lässt sich also ein gutes und anständiges Leben gestalten.“

In der anschließenden Diskussion mit den Gästen sah sich Walk u.a. mit der Forderung konfrontiert, dass sich Religion aus der Politik herauszuhalten habe. „Es ist völlig richtig, dass die verfassungsgemäße Trennung von Staat völlig Gültigkeit haben muss. Doch es ist nicht verboten, dass eine Partei sich klar zum christlichen Menschenbild bekennt, wie es die CDU tut. Deshalb ist es zutreffend, dass die CDU keine christliche Politik macht, aber sehr wohl eine Politik, die neben anderen Wurzeln eben auch im christlichen Menschenbild fußt.“.

Nordhausens früherer Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh sagte, dass es keine Bedingung für eine CDU-Mitgliedschaft sei, Christ zu sein. „Doch ich habe es in meiner politischen Arbeit immer als hilfreich empfunden, sich als Christ bewusst zu sein, dass diese Arbeit einem `höheren Prinzip` unterstellt sei. Das schafft Demut und schützt vor gefährlichen Allmachtsfantasien. Insbesondere Barmherzigkeit, das Prinzip der Subsidiarität und andere christliche Werte, sind gute Leitfäden, die sich in vielen Staatsprinzipien vieler Länder wiederfinden. Und: Es sind nicht die schlechtesten Werte.“

Wie es um das Prinzip „Reich hilft arm“ bei der CDU bestellt sei, wo doch diese die Hartz-IV-Gesetze der Regierung Schröder toleriert habe, fragte eine anderer Besucher. Hinzu komme der klaffende Spalt zwischen Ost- und Westrenten, der sich mit jeder Erhöhung weiter vertiefe.
Walk sagte, dass die geschilderte Analyse des Rentenproblems stimme und die Kritik zutreffe. Viele Ostdeutsche hätten sich aufgrund ihrer Erwerbsbiografie nicht das westdeutsch-klassische System der 3-Säulen-Rente (staatlich, privat, Betriebsrente) aufbauen können. „Die Menschen im Osten haben in der Mehrheit eben nur die staatliche Rente. Deshalb setzt sich speziell die Thüringer CDU dafür ein, dass für Ostdeutschland die Grundsicherung für Rentner um mindestens 10 Prozent angehoben muss.“

Vor dem Schlusswort von Thomas Streicher, dem Vorsitzenden der Nordhäuser Kolpingfamilie, fasste ein Besucher den Abend so zusammen: „Das `C` im Namen der CDU ist nicht die am schwersten umzusetzende Komponente, sondern die am leichtesten handhabbare. Denn: Die 10 Gebote der Bibel sind einfach zu verstehen und universell anwendbar. Und mit ihnen lässt sich in einem Gemeinsam hervorragend leben.“


Zum Bild: Raymond Walk (links) im Kapitelsaal des Nordhäuser Doms. Gastgeber war die Nordhäuser Kolpingfamilie.

Mitteilung des MdL Egon Primas am 25.01.2019

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen