Generalsekretär
Raymond Walk: „Das `C` im Namen der CDU wird einen größeren
Stellenwert bekommen“
„Das
`C` im Namen der CDU wird einen größeren Stellenwert bekommen“.
Das sagte Thüringens CDU-Generalsekretär Raymond Walk am
Dienstagabend im Kapitelhaus des Nordhäuser Domes, mit Verweis auf
den Entwurf eines neuen CDU-Bundesprogramms. Dort gebe es 12
Leitfragen zum Selbstverständnis der CDU. Die Frage nach dem
Stellenwert des „Christlich Sein“ stehe dabei an erster Stelle.
Walk
hatte zum Thema „Christliche Werte in der aktuellen politischen
Situation“ gesprochen. Der Abend war eine Veranstaltung auf
Einladung des Landtagsabgeordneten Egon Primas im Rahmen der Reihe
„Vor Ort zu Hause – Heimat Thüringen“ der CDU
Landtagsfraktion. Gastgeber war die Nordhäuser Kolpingfamilie.
Was
bedeute das „C“ nun? - dass, so Walk, „eine sehr gute Basis für
politische Arbeit ist, aber zugleich die größte Herausforderung
darstellt. „
Er
beantwortete die Frage selbst so: „Christlich leben, das bedeutet,
Respekt vor der Einmaligkeit des Menschen; christlich heißt auch,
den Menschen so zu akzeptieren, wie er ist - mit allen Stärken und
Schwächen; christlich bedeutet Barmherzigkeit, heißt u.a. dass der
Starke dem Schwachen-, die Eltern dem Kind-, der Gesunde dem Kranken-
und der Reiche dem Armen hilft.“
Vieles
davon sei auch im Grundgesetz postuliert. „Und aus christlichen
Werten leiten sich auch Stoppschilder ab: So ist zum Beispiel die
Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht in Frage zu stellen. “
Leider
würden Werte wie jene der Barmherzigkeit in der Gesellschaft immer
weniger gelebt. „Auch mit Blick darauf liegt hier eine der Aufgaben
der CDU“, so der Generalsekretär weiter.
Den
christlichen Grundwert des „Menschen nehmen, wie er ist“, sieht
Walk insbesondere in einer christlich geprägten Partei wie der CDU
aktiv gelebt. „Wir wollen den Menschen eben nicht bevormunden oder
erziehen, wie er sich `richtig´ zu ernähren oder zu kleiden hat,
oder dass er sein Laub nicht mehr verbrennen darf. Wir nehmen den
Menschen ernst und wollen ihn nicht einschränken. Mit den Werten,
die der CDU zugrunde liegen, lässt sich also ein gutes und
anständiges Leben gestalten.“
In
der anschließenden Diskussion mit den Gästen sah sich Walk u.a. mit
der Forderung konfrontiert, dass sich Religion aus der Politik
herauszuhalten habe. „Es ist völlig richtig, dass die
verfassungsgemäße Trennung von Staat völlig Gültigkeit haben
muss. Doch es ist nicht verboten, dass eine Partei sich klar zum
christlichen Menschenbild bekennt, wie es die CDU tut. Deshalb ist es
zutreffend, dass die CDU keine christliche Politik macht, aber sehr
wohl eine Politik, die neben anderen Wurzeln eben auch im
christlichen Menschenbild fußt.“.
Nordhausens
früherer Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh sagte, dass es keine
Bedingung für eine CDU-Mitgliedschaft sei, Christ zu sein. „Doch
ich habe es in meiner politischen Arbeit immer als hilfreich
empfunden, sich als Christ bewusst zu sein, dass diese Arbeit einem
`höheren Prinzip` unterstellt sei. Das schafft Demut und schützt
vor gefährlichen Allmachtsfantasien. Insbesondere Barmherzigkeit,
das Prinzip der Subsidiarität und andere christliche Werte, sind
gute Leitfäden, die sich in vielen Staatsprinzipien vieler Länder
wiederfinden. Und: Es sind nicht die schlechtesten Werte.“
Wie
es um das Prinzip „Reich hilft arm“ bei der CDU bestellt sei, wo
doch diese die Hartz-IV-Gesetze der Regierung Schröder toleriert
habe, fragte eine anderer Besucher. Hinzu komme der klaffende Spalt
zwischen Ost- und Westrenten, der sich mit jeder Erhöhung weiter
vertiefe.
Walk
sagte, dass die geschilderte Analyse des Rentenproblems stimme und
die Kritik zutreffe. Viele Ostdeutsche hätten sich aufgrund ihrer
Erwerbsbiografie nicht das westdeutsch-klassische System der
3-Säulen-Rente (staatlich, privat, Betriebsrente) aufbauen können.
„Die Menschen im Osten haben in der Mehrheit eben nur die
staatliche Rente. Deshalb setzt sich speziell die Thüringer CDU
dafür ein, dass für Ostdeutschland die Grundsicherung für Rentner
um mindestens 10 Prozent angehoben muss.“
Vor
dem Schlusswort von Thomas Streicher, dem Vorsitzenden der Nordhäuser
Kolpingfamilie, fasste ein Besucher den Abend so zusammen: „Das `C`
im Namen der CDU ist nicht die am schwersten umzusetzende Komponente,
sondern die am leichtesten handhabbare. Denn: Die 10 Gebote der
Bibel sind einfach zu verstehen und universell anwendbar. Und mit
ihnen lässt sich in einem Gemeinsam hervorragend leben.“
Zum
Bild: Raymond Walk (links) im Kapitelsaal des Nordhäuser Doms.
Gastgeber war die Nordhäuser Kolpingfamilie.
Mitteilung des MdL Egon Primas am 25.01.2019
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