Im November vergangenen
Jahres gab es im „Da capo“ eine Informationsveranstaltung, dem
der Flyer „Märchenstadt Nordhausen“ zugrunde lag. Mit dem ein
märchenhaftes Projekt der Rolandstadt vorgestellt wurde. Und das
dort von Theaterintendant Daniel Klayner vorgestellt wurde. Es war
leicht auszumachen, dass er maßgeblich am Konzept dieses
märchenhaften Projektes beteiligt war. War er gar der Initiator?
Trotzdem überlegte ich
damals in meinem Beitrag im Ergebnis dieser Veranstaltung, ob
Nordhausen wirklich gerüstet ist für die Verwirklichung eines
solchen Projektes (siehe meinen Beitrag am 28. Nov. 2018).
Seitdem ist im Theater, in
der Traditionsbrennerei und im Kunsthaus Meyenburg viel im Rahmen
dieses Märchenprojektes geschehen. Und was seitdem auch an
Diskussionen (Kunsthaus am 6.01.) an Theateraufführungen (siehe
Flyer) und Ausstellungen (Traditionsbrennerei) den interessierten
Teilnehmern geboten wurde, erfüllte in beeindruckender Art und Weise
den Anspruch einer Märchenstadt Nordhausen. Die keinen Vergleich
mit einem Ort an der Deutschen Märchenstraße scheuen musste.
Nun findet vom 20 Januar
bis 7. April im Kunsthaus Meyenburg die Ausstellung „Ruckediguh. .
. Die Grafik dazu“ statt. Ohne allen Zweifel ein Höhepunkt im
Rahmen dieses Projektes , und offenbar dessen Abschluss (ich
berichtete am 21. 01. dazu) der die Vernissage am
Samstag (19.01.)
vorausging.
Dazu waren bemerkenswert
viele Besucher gekommen, was auf die Bekanntheit von Märchen im
allgemeinen, und den für die Ausstellung ausgewählten in Besonderen
schließen ließ. Über die der Flyer zu dieser Ausstellung
Aufschluss gibt (Auszug daraus): „Mit einem
märchenhaftenAusstellungsprojekt eröffnet das Nordhäuser Kunsthaus
Meyenburg das Ausstellungsjahr 2019. Die Brüder Grimm-Gesellschaft
e.V. in Kassel stellt umfangreiche Leihgaben zur Verfügung, die
sowohl das Leben und Wirken
der Brüder Grimm als auch die
Überlieferungs- und Illustrationsgeschichte der Märchen
thematisiert.“ (Ende des Auszugs). Und diese Einleitung dürfte
viele Menschen – die sich an ihre, von Märchen gekennzeichnete
Kindheit erinnerten, - motiviert haben, die Vernissage zu besuchen.
Sie erlebten zunächst
einen ausgezeichneten musikalischen Auftakt von Künstlerinnen des
Theaters (Gesang mit Klavierbegleitung), der auch den weiteren
Verlauf verschönte, dem nach der Begrüßung durch Kunsthistorikerin
und Leiterin des Kunsthauses Susanne Hinsching die Einführung durch
die Nordhäuser Bürgermeisterin Jutta Krauth folgte. Eine etwas
ungewöhnliche Einleitung, denn die Bürgermeisterin hielt sich nicht
lange beim Thema „Märchen“ auf, sondern nutzte die Gelegenheit,
um ihre Zuhörer schon mal mit den weiter geplanten Ausstellungen des
Kunsthauses im Jahr 2019 bekannt zu machen. Die nichts mehr mit
Märchen zu tun haben (hier soll es später Thema sein).
Ganz anders der
Hauptredner der Vernissage, der Geschäftsführer der Brüder
Grimm-Gesellschaft e.V. Dr. Bernhard Lauer: Er stellte seine
Gesellschaft vor, und bedankte sich für die Aufgeschlossenheit und
Assistenz der Kunsthausleiterin und deren MitarbeiterInnen bei der
Einrichtung dieser Ausstellung. Die einen immensen Aufwand an
Überlegung zur Platzierung von Bildern, Texttafeln und Vitrinen
samt deren Installation erfordert haben muss. Lauer vermittelte eine
thematische Übersicht, wies auf deren thematische Platzierungen hin
und empfahl deren
Betrachtung. Und dazu noch ein weiterer Auszug aus
dem Flyer: „Ausgewählte Märchen , beispielsweise „Dornröschen“,
„Rapunzel“ oder „Hänsel und Gretel“ werden in ihrer
Überlieferungs-, Illustrations- und Wirkungsgeschichte beleuchtet
uns mittels historischer Dokumente – wie Erstausgaben und originale
Grafiken – sowie durch dreidimensionale Installationen dargestellt.
Im märchenschlosshaften Ambiente des Kunsthauses steht das Märchen
von „Aschenputtel“ in seiner europäischen Tradition zwischen
Italien, Frankreich und Deutschland, insbesondere
die Verbindung des
Märchens der Brüder Grimm zu Charles Perrault und die französische
Feenmärchentradition im Mittelpunkt“ (Ende des Auszugs, mit dem
ja gleichzeitig die Freundschaft Deutschlands mit Frankreich gemeint
sein dürfte)
Und natürlich folgten
viele Besucher dieser Anregung, obwohl ja eine Vernissage
gewohnheitsgemäß als gesellschaftliches Ereignis verstanden und
genutzt wird. Und davon abgesehen gibt es danach ja noch genügend
Gelegenheiten, die Ausstellung zu besuchen oder auch an Führungen
teil zu nehmen – um sich mit den ausgestellten Bildern und
Exponaten bekannt oder vertraut zu machen. Und sich dabei vielleicht
auch wieder der eigenen Kindheit zu erinnern. Mir
jedenfalls ist
diese Ausstellung willkommene Gelegenheit.
Um auf die eingangs
gemachte Überlegung zurück zu kommen: Nordhausen bot und bietet mit
seinem Märchenprojekt hervorragende Programme, deren (vorläufiger?)
Abschluss diese Ausstellung „Ruckediguh...Die Grafik dazu“
bildet. Dafür verdienen die Organisatoren und Akteure Anerkennung
und Dank, den ich hier ganz persönlich zum Ausdruck bringe. Und
gleichzeitig die Weichen stellte, um für die Zukunft mit der „Brüder
Grimm-Gesellschaft „ in Verbindung zu bleiben.
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