Nordhausen (psv) Die Stadt Nordhausen trauert um
Albert van Hoeij, der am 25. Januar 2019 verstorben ist. „Mit ihm
verliert die Stadt Nordhausen einen Freund mit moralischer Größe und
einen engagierten Menschen, der sich bleibende Verdienste
um die Gedenk- und Erinnerungskultur der Stadt und darüber hinaus
erworben hat,“ so Oberbürgermister Kai Buchmann. Der Oberbürgermeister
wird am 1. Februar an der Trauerfeier im belgischen Stekene teilnehmen.
„Albert van Hoeij und die Stadt Nordhausen verband
eine tiefe und besondere Beziehung. Als Überlebender von Buchenwald und
Mittelbau Dora ist er Sinnbild für die Selbstbehauptung gegen die
nationalsozialistischen Gräueltaten. Als Repräsentant
der Überlebenden hat er zugleich seine Hand zur Versöhnung
ausgestreckt,“ würdigt der Oberbürgermeister das Lebenswerk des
Verstorbenen. In seiner Funktion als Vorsitzender des Häftlingsbeirats
der Gedenkstätte Mittelbau-Dora gab er als Zeitzeuge seine Erfahrungen
weiter und engagierte sich für das Wachhalten der Erinnerung an die
Zeit und die Opfer des Nationalsozialismus. Albert van Hoeij, geboren am
27. Januar 1924 in Stekene in der belgischen Provinz Ost-Flandern,
hatte seine Lehrerausbildung abgeschlossen, als
er auf dem Weg zur Kirche verhaftet wurde. Die deutsche Polizei hatte
entdeckt, dass er aktiv in einem Spionagering tätig war. Damit begann,
im Sommer 1944, sein Leidensweg. Albert van Hoeij überlebte als
KZ-Häftling in den Lagern Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Albert van Hoeij kam immer wieder an den Ort seines
Leidens zurück. So trug er sich 2005 in das Goldene Buch der Stadt
Nordhausen ein, mit der Bitte, die Erinnerung an die hier ermordeten
Kameraden wachzuhalten. 2011 pflanzte er auf dem
Gedenkhain am Fuße des Nordhäuser Petersbergs symbolisch und zur
Erinnerung gegen das Vergessen einen Gingko-Baum.
[Foto: Albert van Hoeij, Stadtverwaltung Nordhausen]
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