Freitag, 4. September 2015

Tag des offenen Denkmals 2015: Vielfältige Möglichkeiten für Besucher der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

Nordhausen/Weimar. Am diesjährigen Tag des offenen Denkmals – Sonntag, den 13. September 2015 – haben Interessierte zahlreiche Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der Geschichte Buchenwalds und Mittelbau-Doras.  

KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
Der Denkmaltag 2015 ist dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ gewidmet. Daran knüpft um 14.00 Uhr im Kinosaal der Historiker und Museologe Torsten Heß mit seinem Vortrag „Wunderwaffen aus dem Mittelwerk...? Mythos und Realität“ an. Er analysiert historische Fotos und hinterfragt allgemeine Vorstellungen zur Herstellung der vom NS-Regime propagierten „Vergeltungswaffen“. Für die Rüstungsindustrie wurden KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt und in ausufernden Verlagerungs- und Infrastrukturprojekten rücksichtslos ausgebeutet. Die Raketenfabrik Mittelwerk GmbH mit dem angeschlossenen KZ Mittelwerk steht exemplarisch für die Geschichte der mörderischen Zwangsarbeit. Der Vortrag zeigt die Unzulänglichkeit der sogenannten „Wunderwaffen“ und die Realitätsferne der Verantwortlichen in Politik, Militär und Industrie auf und trägt zugleich zu einer kritischen Einordnung der Technikgeschichte im Nationalsozialismus bei.

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bietet darüber hinaus öffentliche Sonderführungen im Außengelände und in der Stollenanlage an. Sie beginnen zwischen 10 und 17 Uhr jeweils zur vollen Stunde an der Besucherinformation im Museumsgebäude und dauern etwa 90 Minuten.

Die ständige Ausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora hat an diesem Tag von 10 Uhr bis 18 Uhr, das Museumscafé von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Die Teilnahme an den Sonderführungen und der Besuch der Ausstellung im Museumsgebäude sind kostenlos und ohne Voranmeldung möglich.

Gedenkstätte Buchenwald
In der Gedenkstätte Buchenwald sind insbesondere zu besichtigen:
das ehemalige Lagergelände / Torgebäude mit Arrestzellenbau / Krematorium / Kammergebäude / Desinfektion / SS-Bereiche / Bahnhof / Steinbruch / Denkmale

sowie die Sonderausstellungen
„Schwarz auf Weiß. Fotografien vom Konzentrationslager Buchenwald“ in der ehemaligen Häftlingskantine
„Orte. Bilder. Reflexionen. Klaus Bose. Zeichnungen“ im Gebäude der ehemaligen Desinfektion
„Meine Gravuren bilden das gesamte Lager ab“. Pierre Provost, ein Résistant im Konzentrationslager Buchenwald im Gebäude der ehemaligen Desinfektion
Alle Ausstellungen sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zudem geben am Tag des offenen Denkmals zu folgenden Zeiten Führungen des Fördervereins Buchenwald e. V. einen Überblick über die Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald:
9.30 Uhr, 10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 12.30 Uhr, 13.30 Uhr und 14.30 Uhr Treffpunkt ist die Besucherinformation. Um Spenden wird gebeten.

Die von 9.00 bis 18.20 Uhr geöffnete Besucherinformation verleiht zudem Multimedia-Guides für einen individuellen Rundgang durch die Gedenkstätte.

Das Museumscafé hat von 9.30 bis 17.00 Uhr geöffnet.

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