Nordhausen/Weimar. Am diesjährigen Tag des offenen
Denkmals – Sonntag, den 13. September 2015 – haben Interessierte
zahlreiche Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der Geschichte
Buchenwalds und Mittelbau-Doras.
KZ-Gedenkstätte
Mittelbau-Dora
Der Denkmaltag 2015 ist dem Motto „Handwerk,
Technik, Industrie“ gewidmet. Daran knüpft um 14.00 Uhr im
Kinosaal der Historiker und Museologe Torsten Heß mit seinem Vortrag
„Wunderwaffen aus dem Mittelwerk...? Mythos und Realität“ an. Er
analysiert historische Fotos und hinterfragt allgemeine Vorstellungen
zur Herstellung der vom NS-Regime propagierten „Vergeltungswaffen“.
Für die Rüstungsindustrie wurden KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit
eingesetzt und in ausufernden Verlagerungs- und
Infrastrukturprojekten rücksichtslos ausgebeutet. Die Raketenfabrik
Mittelwerk GmbH mit dem angeschlossenen KZ Mittelwerk steht
exemplarisch für die Geschichte der mörderischen Zwangsarbeit. Der
Vortrag zeigt die Unzulänglichkeit der sogenannten „Wunderwaffen“
und die Realitätsferne der Verantwortlichen in Politik, Militär und
Industrie auf und trägt zugleich zu einer kritischen Einordnung der
Technikgeschichte im Nationalsozialismus bei.
Die
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bietet darüber hinaus öffentliche
Sonderführungen im Außengelände und in der Stollenanlage an. Sie
beginnen zwischen 10 und 17 Uhr jeweils zur vollen Stunde an der
Besucherinformation im Museumsgebäude und dauern etwa 90
Minuten.
Die ständige Ausstellung zur Geschichte des
Konzentrationslagers Mittelbau-Dora hat an diesem Tag von 10 Uhr bis
18 Uhr, das Museumscafé von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Die
Teilnahme an den Sonderführungen und der Besuch der Ausstellung im
Museumsgebäude sind kostenlos und ohne Voranmeldung
möglich.
Gedenkstätte Buchenwald
In der
Gedenkstätte Buchenwald sind insbesondere zu besichtigen:
das
ehemalige Lagergelände / Torgebäude mit Arrestzellenbau /
Krematorium / Kammergebäude / Desinfektion / SS-Bereiche / Bahnhof /
Steinbruch / Denkmale
sowie die Sonderausstellungen
„Schwarz
auf Weiß. Fotografien vom Konzentrationslager Buchenwald“ in der
ehemaligen Häftlingskantine
„Orte. Bilder. Reflexionen. Klaus
Bose. Zeichnungen“ im Gebäude der ehemaligen Desinfektion
„Meine
Gravuren bilden das gesamte Lager ab“. Pierre Provost, ein
Résistant im Konzentrationslager Buchenwald im Gebäude der
ehemaligen Desinfektion
Alle Ausstellungen sind von 10 bis 18 Uhr
geöffnet, letzter Einlass ist 17.30 Uhr. Der Eintritt ist
frei.
Zudem geben am Tag des offenen Denkmals zu folgenden
Zeiten Führungen des Fördervereins Buchenwald e. V. einen Überblick
über die Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald:
9.30
Uhr, 10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 12.30 Uhr, 13.30 Uhr und 14.30 Uhr
Treffpunkt ist die Besucherinformation. Um Spenden wird gebeten.
Die
von 9.00 bis 18.20 Uhr geöffnete Besucherinformation verleiht zudem
Multimedia-Guides für einen individuellen Rundgang durch die
Gedenkstätte.
Das Museumscafé hat von 9.30 bis 17.00 Uhr
geöffnet.
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