Dienstag, 1. September 2015

Domgemeinde „Zum heiligen Kreuz“ Nordhausen lud zum „Großen Seniorentag“

Der „Große Seniorentag“ der Domgemeinde in Nordhausen gehört ganz gewiss zur jeweils froh und optimistisch stimmenden Tradition des Kirchenjahres. Mir fällt angesichts dieses Festtages immer wieder das Statement im Portal der Kirchengemeinde ein: Es gibt vielerlei Not in der Welt. Offensichtliche, materielle Not wie die eines Bettlers in einer Fußgängerzone. Und verborgene Not, die sich auch hinter Nadelstreifen verstecken kann, die kaum in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Die Not, niemanden zu haben, der einem zuhört und dem man selbst zuhören kann. Es gibt Menschen, die sprechen mehrere Tage lang mit niemandem – weil niemand (mehr) da ist...“ Trifft das nicht vermehrt auf betagte Menschen zu, die vereinsamt sind? Und warten nicht gerade sie auf Gemeinschaft, auf Menschen, mit denen sie sich austauschen können? Jesu Wort zu dem Taubstummen: Effata – Öffne dich, gilt auch ihnen, kann ermutigen, im Vertrauen auf Gott immer wieder auf andere Menschen zuzugehen.


Der Seniorentag bietet ganz besonders eine solche Gelegenheit. Und so, wie Dompfarrer Richard Hentrich den liturgischen Teil dieses Seniorentages festlich gestaltet, tragen die „Domweiber“ mit einem ansprechenden unterhaltsamen Teil dazu bei, dieses Treffen der Senioren aus dem gesamten Einzugsbereich der Kirchengemeinde inhaltlich und gesellschaftlich nachhaltig zu gestalten. Und zwischendurch, bei Kaffee und Kuchen, gibt es zumindest an diesem Tag
Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.


Pfarrer Hentrich freute sich am Sonntag, viele Teilnehmer im Dom begrüßen zu können und verdeutlichte, was schon in der Einladung zu lesen war: „ Der Herr hat seine Jünger um den Tisch zum Mahl versammelt. Der Kelch mit Wein und die Schale für das Brot stehen zwischen ihm und den Jüngern. Er feiert das Letzte Abendmahl mit ihnen. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ sagt er den Jüngern. So ist diese Art einer Versammlung sein Testament an uns: Gemeinschaft mit ihm und
untereinander zu erfahren. Der diesjährige Seniorentag soll geprägt sein durch die Feier seiner Nähe – die Eucharistie – durch die Annahme der Auflegung der Kreuzreliquie und durch das „gemütliche Zusammensein“ im Kapitelhaus.



Und so verlief dann auch dieser Tag: Eucharistiefeier mit Auflegung der Kreuzreliqie im Dom, eingeschlossen einer recht aufschlussreichen Ansprache durch Pfarrer Hentrich. Und anschließend nach einem Nachmittag mit Kaffee und Kuchen einem recht unterhaltsamen
Programm durch die „Domweiber“, bestehend aus zahlreichen Sketchen heiterer Art, deren Konzeption ich wohl nicht zu Unrecht Karla Buhl zurechne. Es war insgesamt gesehen eine Veranstaltung, die den Senioren im Kirchenkreis einmal mehr das Bewusstsein vermitteln konnte, im Glauben auch und gerade im Alter vereint zu sein. Pfarrer Hentrich und den „Domweibern“ sei dafür gedankt.

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