2019 erneut weniger Insolvenzverfahren in Thüringen
Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik entschieden die Thüringer Amtsgerichte im Jahr 2019 über 2 209 Insolvenzverfahren. Die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren sank im Vergleich zum Vorjahr um 280 Anträge bzw. 11,2 Prozent. 10,0 Prozent der Insolvenzverfahren entfielen auf Unternehmen und 90,0 Prozent auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbständig Tätige, private Verbraucher und Nachlässe).
2 020 Verfahren bzw. 91,4 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet, 157 Verfahren wurden mangels Masse abgewiesen und 32 Verfahren endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf insgesamt 506,8 Millionen Euro. Die durchschnittliche voraussichtliche Gläubigerforderung betrug 229 Tausend Euro.
2019 gab es mit 221 beantragten Unternehmensinsolvenzen 108 weniger als 2018. Das ist der niedrigste Wert seit 2001. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 2 905 Arbeitnehmer. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 39 Verfahren im Baugewerbe und mit 35 Verfahren im Verarbeitenden Gewerbe, gefolgt vom Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 24 Verfahren. Nach Rechtsformen betrachtet mussten im Jahr 2019 am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (127) und Einzelunternehmen (61) Insolvenz anmelden.
Bei den übrigen Schuldnern wurden 1 988 Verfahren beantragt. Das entsprach im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 172 Verfahren bzw. 8,0 Prozent. Von 1 440 privaten Verbrauchern wurde im Jahr 2019 das Insolvenzrecht in Anspruch genommen. Das waren 155 Verfahren bzw. 9,7 Prozent weniger als im Jahr 2018. Weitere 503 Verfahren betrafen ehemals selbständig Tätige.
Mit 118 Insolvenzfällen je 100 000 Einwohner wurde in den kreisfreien Städten des Freistaates öfter der Gang zum Insolvenzgericht angetreten als in den Landkreisen (97). Die meisten Insolvenzfälle je
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100 000 Einwohner wurden im Altenburger Land (167), in der Stadt Suhl (163) und im Kyffhäuserkreis (158) registriert. Die wenigsten Fälle wurden im Landkreis Greiz (61), im Wartburgkreis (62) und im Landkreis Eichsfeld (64) festgestellt.
Hinweis: Detaillierte Informationen zur regionalen Entwicklung werden in der beigefügten Kreistabelle dargestellt
Thüringer Landesamt für Statistik
Erfurt, 09. März 2020
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