Walk: "Niedrige Fallzahlen und Aufklärungsquote könnten auf das neue System ConVor zurückzuführen sein"
Erfurt – Die niedrigen Fallzahlen und
Aufklärungsquoten bei der Thüringer Landespolizei könnten auf
Software-Fehler zurückzuführen sein. Diesen Verdacht äußerte der
CDU-Innenexperte, Raymond Walk, am Dienstag in Erfurt. „Wir erwarten
daher im Innenausschuss vom Innenministerium Aufklärung über die Anzahl
der aufgetretenen Fehlermeldungen im vergangenen Jahr.“ Zum
Jahresanfang 2019 sei die Bearbeitungs-Software in den Inspektionen auf
das neue System ConVor umgestellt worden. Ein bereits
bekanntes Problem hat mit der Übertragung von Daten im Zuge der
Umstellung zu tun. „Dies ist insbesondere mit Blick auf die Erfassung
von Daten unter anderem in der unlängst vorgestellten Polizeilichen
Kriminalstatistik von großer Bedeutung“, so Walk weiter.
Hintergrund:
Vom 4. auf den 5. Januar 2019 wurden über vier
Millionen Datensätze von einer polizeilichen Datenbank in eine andere
überspielt. Damals endete für 6.000 Polizeibeamte die Arbeit mit dem
alten IGVP-System und die Ära von ComVor begann.
Mit dem Transfer der vier Millionen Daten aus IGVP nach ComVor startete
die Thüringer Polizei in ein neues Zeitalter. Doch bereits nach wenigen
Wochen zeigten sich erste Probleme, berichten Nutzer des Systems. Ein
erstes Problem sei der gestiegene Zeitaufwand,
insbesondere bei der Eingabe von Daten. Ein weiteres Problem sei der
gestiegene Papierbedarf. Als zusätzliche Schwierigkeit werde die
erschwerte Recherche mit dem neuen System und häufige Fehlermeldungen
bei der Arbeit mit dem System genannt. Auch sei nicht
klar, ob alle Daten erfolgreich transferiert worden seien, so der
Verdacht der Praktiker.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
Erfurt, 24. März 2020
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