„Die
Zukunft wartet nicht…“
Auf einen Blick:
►Arbeitslosigkeit
fällt auf den niedrigsten Februar-Wert
►Arbeitslosenquote
im letzten Monat unter sieben Prozent
►Jobcenter
vermitteln Langzeitarbeitslose in Betriebe
„Wir
hatten die niedrigste Februar-Arbeitslosigkeit. Die Quote liegt bei
6,7 Prozent. Das ist für den Winter ein gutes Ergebnis“, sagt
Karsten Froböse. Der Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur nutzt den
Besuch im Unternehmen MAXIMATOR GmbH in Nordhausen für die
Präsentation der aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Um 4,7 Prozent ging
die Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahr zurück. Mit Blick auf die
anderen Regionen Thüringens
war es jedoch der niedrigste Rückgang.
Aus
Sicht von Karsten Froböse nicht zuletzt,
weil in den meisten Landkreisen die Beschäftigung noch steige,
während man im Norden des Freistaates bereits eine leicht sinkende
Tendenz registriert. Den Beschäftigungsrückgang gibt es bei
Zeitarbeitsunternehmen, Finanzdienstleistern und im Baubereich. In
der Baubranche liege es allerdings im Wesentlichen daran, dass mehr
ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand wechseln, als Jüngere
nachkommen. Aktuell sind 190 Stellen im Baubereich frei.
Qualifizierte Arbeitskräfte haben hier gute berufliche Chancen.
Positiv
habe sich im letzten Monat vor allem ausgewirkt, dass saisonbedingte
Entlassungen aufgrund des milden Winters nur von kurzer Dauer waren
und Unternehmen noch früher als vor Jahren auf gute Leute
zurückgreifen.
9.165
Männer und Frauen waren im letzten Monat ohne Arbeit. Vor einem Jahr
waren es noch rund 450 Personen mehr.
Langzeitarbeitslosigkeit
rückläufig
Die
Zahl der Langzeitarbeitslosen konnte zum Vorjahr um sieben Prozent
reduziert werden. Knapp ein Drittel aller Arbeitslosen sind derzeit
länger als 12 Monate arbeitslos, 220 weniger als im Februar 2018.
Menschen, die über Jahre keine Arbeit mehr hatten, benötigen mehr
Investition und individuelle Herangehensweise. Häufig müsse man
berufliche Kenntnisse erweitern, sagt Karsten Froböse. „Mit dem
Teilhabechancengesetz können wir seit diesem Jahr Menschen besser
unterstützen.“ In den letzten Wochen seien bereits erste
Vermittlungen im Jobcenter Nordhausen erfolgt. Für die nächsten
Wochen sind für über zwanzig Langzeitarbeitslose Einstellungen
vorbereitet.
Auch
für Arbeitgeber können die Zuschüsse und Coachings interessant
sein. Es gibt zwei Fördermöglichkeiten:
Im
ersten Jahr bekommen Unternehmen für Arbeitnehmer, die zuvor zwei
Jahre arbeitslose waren, einen Zuschuss in Höhe von 75 Prozent, im
zweiten Jahr 50 Prozent des Arbeitsentgelts. Das zweite Instrument
ist für sehr arbeitsmarktferne Personen gedacht. Arbeitgeber
erhalten für sie in den ersten beiden Jahren einen Zuschuss von
100 Prozent. In den drei folgenden Jahren wird er um jeweils zehn
Prozent reduziert. Zur Förderung gehört auch eine Pauschale zu den
Sozialversicherungsbeiträgen und begleitende Betreuung.
Der
Blick in die Landkreise:
Arbeitslosigkeit
sank in allen drei Landkreisen gegenüber dem Vorjahr
3.336
Menschen waren im Landkreis Nordhausen auf Jobsuche. Das waren 90
Personen weniger als im Januar und knapp vier Prozent weniger als vor
einem Jahr. Die Quote liegt erstmals unter acht Prozent in einem
Februar.
Den
höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Nordthüringen gab es im
Kyffhäuserkreis. Hier ging die Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahr um
fast acht Prozent zurück. 3.422 Menschen suchen eine Beschäftigung,
130 weniger als im letzten Monat. Die Quote liegt bei 8,9 Prozent.
Vor einem Jahr betrug sie 9,5 Prozent.
2.407
Männer und Frauen sind im Landkreis Eichsfeld arbeitslos, knapp
fünfzig weniger als vor vier Wochen. Zum Vorjahr sank die
Arbeitslosigkeit um 1,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,4
Prozent, 0,1 Prozentpunkte unter der des Vorjahres.
Die
sogenannten berufsspezifischen Arbeitslosenquoten zeigen es
eindeutig: Wer als Fachkraft arbeitet hat, dank hoher Nachfrage nach
qualifiziertem Personal, gute Perspektiven und ein deutlich
geringeres Risiko arbeitslos zu werden.
Deutlich
wird dies unter anderem im Metallbau. Während für Hilfskräfte die
Arbeitslosenquote bei 17,4 Prozent liegt, haben Fachkräfte mit 2,3
Prozent praktisch Vollbeschäftigung. Ähnlich verhält es sich bei
der Altenpflege. Hier sind rund acht Prozent der Hilfskräfte von
Arbeitslosigkeit betroffen. Die Quote der Fachkräfte beläuft sich
auf gerade mal 0,6 Prozent. Für Karsten Froböse sind das klare
Signale: „Wer heute Sicherheit für morgen will, der sollte für
Qualifizierung offen sein. Die Zukunft wartet nicht, Stillstand
bedeutet Rückschritt.“
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