„Der Einsatz von Tauchern zu Wartungszwecken auf Kläranlagen ist grundsätzlich nichts völlig Untypisches aber schon etwas Besonderes“,
so Toralf Kanowski, Leiter des SEB.
Die Schlammfaulungsanlage der Kläranlage Nordhausen wurde 1999 in Betrieb genommen und dient zur Stabilisierung der Schlamminhaltsstoffe des im Prozess der Abwasserbehandlung anfallenden Schlammes. Hinter der Schlammfaulung steht zunächst die Absicht, eine Geruchsfreiheit sowie Hygienisierung der Schlämme herzustellen. Positiver Nebeneffekt ist, dass bei diesem Prozess Faulgase entstehen, die im eigenen
Blockheizkraftwerken (BHKW) verbrannt und so in nutzbare elektrische Energie sowie Wärmeenergie umgewandelt werden können. „Ein großer Teil der auf der Kläranlage benötigten Energie wird somit in Nordhausen selbst erzeugt“, erläutert der Leiter des SEB.
Wesentlicher Bestandteil der Faulungsanlage sind zwei Faulbehälter mit einem Volumen von je 1.750 m³. Über den langen Betriebszeitraum hinweg haben sich in den Behältern verfestigte Ablagerungen gebildet, die dringend entfernt werden müssen. In diesem Zuge soll und muss auch
die technische Ausrüstung im sogenannten „Dom“ der Faulbehälter teilweise erneuert werden. „Durch die Arbeit der Taucher muss der Inhalt der Faultürme für die Reinigung nicht komplett abgelassen werden, so kann der Betrieb ungestört weiterlaufen“, so der Leiter des städtischen Eigenbetriebs.
Der Nordhäuser Stadtentwässerungsbetrieb betreibt die fünftgrößte Kläranlage in Thüringen (100.000 Einwohnerwerte). Daneben verfügt
der Eigenbetrieb der Stadt über sechs dezentrale Kläranlagen. Der SEB klärt knapp 70 Prozent der Abwässer der Einwohner sowie 80 Prozent der Gewerbeabwässer des Landkreis Nordhausen. Die Gesamtlänge des vom SEB betreuten Kanalnetzes beläuft sich auf rund 350 km (ohne Grundstücksanschlussleitungen), davon etwa 200 km Schmutzwasserkanalisation. Der größte Kanal verläuft unterhalb des Taschenberges in bis zu 17 m Tiefe. Er hat eine lichte Höhe von bis zu 2,20 m und wurde in den Jahren 1911/1912 errichtet.
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