Sonntag, 19. August 2018

CDU Nordhausen sondierte in gelockerter Atmosphäre das gesellschafts- und wirtschaftspolitische Terrain


So jedenfalls empfand ich den Verlauf des Sommerfestes der CDU, das am vergangenen Donnerstag in der Nordhäuser Traditionsbrennerei stattfand. Wobei ich vorausschicke, dass ich wohl sogar mit einigen Abstand der ältesteTeilnehmer dieses Festes war und – vielleicht gerade deshalb – das Glück oder auch den Vorzug hatte, Sitznachbar
des MdB Manfred Grund und seiner Frau Karolin zu sein. Das wiederum mit sich brachte, dass zeitweise auch der Ehrengast des Abends, Christian Hirte - Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie im Kabinett Merkel – dazukam und dadurch interessante Gespräche ermöglicht wurden. Ich bin in diesem Zusammenhang schon verwundert, in der hiesigen
Online-Zeitung zu lesen (Auszug): „Der Mann scheint wichtig in Berlin zu sein, vor allem, wenn man auf den Titel schaut: ...Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand“ (Ende des Auszugs). Formulierungen wie „es scheint“ lässt Nichtwissen erkennen und gehört meines Erachtens nicht in einen Sachbericht. Im übrigen saß der Autor des Berichtes am Nebentisch und hätte leicht Gelegenheit gehabt, von Christian Hirte oder auch Manfred Grund Bedeutung und Wichtigkeit des Mehrfachbeauftragten
zu erfragen, statt sich in Vermutungen zu ergehen. Mehr ist dazu hier und jetzt nicht zu bemerken.

Eröffnet wurde das Fest – das neben der Tradition auch schon Aspekte auf die Wahlen in Thüringen und der EU im kommenden Jahr erwarten ließ - vom Ortsvorsitzenden der CDU, Stefan Nüßle, assistiert von Steffen Iffland, Vorsitzenden der Stadtratfraktion. Die nach der Begrüßung der Teilnehmer dieses Festes den schon erwähnten Christian Hirte vorstellten, der - als in Bad Salzungen geboren – die Situation der neuen Bundesländern und die Befindlichkeiten seiner Bewohner doch am besten kennt. Und deshalb nicht von ungefähr (auch) Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer ist.

Was mich zum Zeitpunkt der Eröffnung dieses Festes verwunderte, war die Zahl der Teilnehmer, die mir mit etwa
70 doch etwas wenig schien. Meine Tischnachbarin zeigte sich gut informiert, und wusste im Gespräch die Zahl der Einladungen mit 300 anzugeben. Dass nur ein Teil davon erschien, müsste hinterfragt werden.

Nach dem Begrüßungs- und Einführungsprocedere nahm Christian Hirte – der auch stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Thüringens ist – das
Mikrofon und hielt eine Ansprache, die einerseits seine große Kompetenz als Staatssekretär widerspiegelte, andererseits aber als Beauftragter für die neuen Bundesländer auch erkennen ließ, dass er zwar die überschaubare urbane Entwicklung und Situation der Stadt Nordhausen richtig einschätzt, die regionale Attraktivität und weitere, vor allen wirtschaftliche, Entwicklung aber doch meines Erachtens zu optimistisch sieht: der Landkreis hat in der Goldenen Aue seit vielen Jahren ein voll erschlossenes Industriegebiet, das Interesse potentieller Investoren daran
aber scheint gering oder gar nicht vorhanden zu sein. Es wäre interessant gewesen, wenn an diesen Sommerfest ein Vertreter der LEG oder ein führender Vertreter des Nordthüringer Unternehmerverbandes (NUV) präsent gewesen wäre: erstere berühmte sich ganz allgemein gelegentlich, mit zahlreichen Interessenten zu verhandeln – Ergebnisse sind immerhin im Autobahndreieck Erfurt sichtbar – für die
Goldene Aue aber gelangen offensichtlich bisher keine Erfolge. Und der NUV war und ist zwar in der Mitgliederwerbung überaus erfolgreich, in der Werbung um Investoren aber blieben auch bei ihm Erfolge bisher aus. Obwohl er doch sogar auf der Expo Real in München um solche warb. Ich habe die Ansprache Hirtes mitgeschnitten und werde nach dessen Auswertung gfls. noch näher darauf eingehen.
Nach dem Staatssekretär wurde MdB Manfred Grund um ein Statement gebeten, der daraufhin in seinen Ausführungen vornehmlich auf die viel diskutierten Grenzkontrollen einging, um illegale Einreisen zu verhindern. Seine Auffassung dazu war klar zustimmend. Vom dritten Redner schließlich, MdL Egon Primas, hörten die Zuhörer zwar Ansätze zur Problematik Justiz vs. Politik, die er aber nicht weiter ausführte, um keine Polemik zu befeuern. Schließlich und abschließend ging Steffen Iffland noch auf die lokalen Probleme zum Albert.Kunz-Sportpark und die Feuerwache ein, die den Stadtrat und die interessierte Öffentlichkeit beschäftigen, ohne finale Ergebnisse.

Nach diesen offiziellen Teil leitete der Ortsvorsitzende Nüßle zum unkonfentionellen Teil über, der gekennzeichnet war durch Zuspruch an das Speise- und Getränke-Angebot, aber auch von zwanglosen Gesprächen untereinander und mit den Politikern, die sich zuvor dafür offen gezeigt hatten. Und wie eingangs bemerkt, entwickelten sich auch in meiner unmittelbaren Nachbarschaft Diskussionen mit interessanten Verläufen. Und dankbar bin ich allen, die mir halfen, auch diesen zweiten Teil des Festes mit allen ihren Gesprächs- und Verköstigungsangeboten zu erleben. Die mitgeschnittenen Ansprachen und Gespräche werden mich noch weiter beschäftigen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen