Donnerstag, 30. August 2018

Die Rote Laterne weiter reichen

Förderung von Natur- und Geoparks notwendig und sinnvoll


Hannover. Die Bezuschussung der Natur- und Geoparks durch das Land Niedersachsen soll kommen.
Aus allen Teilen Niedersachsens, vom Harz und aus der Heide, aus dem Weserbergland und Solling, dem Dümmer und der Wildeshauser Geest, den Moorlandschaften im Emsland, vom Steinhuder Meer, von der Elbe und Weser sowie aus dem Elm und Osnabrücker Land, kamen die Vorsitzenden und Geschäftsführer aller 14 Natur- und zwei UNESCO-Geoparks, um den Abgeordneten von SPD und CDU erneut die vielfältige Bedeutung ihrer Gebiete für das Land, die dort lebenden Menschen und deren Gäste erläutern. Hintergrund ist die durch die Koalitionsvereinbarung in Aussicht gestellte moderate institutionelle Förderung für Natur- und Geoparks. Ein Selbstläufer ist das jedoch nicht.
Trotz laufender Debatte nahmen sich 15 Abgeordnete Zeit für das Gespräch mit den Natur- und Geoparpark-Vertretern. Markus Bosse, Umweltpolitischer Sprecher der SPD, betonte zum Einstieg: "Wir wissen dass die Naturparke gute, verlässliche Arbeit machen. Genau aus diesem Grund haben wir unsere Unterstützung im Koalitionsvertrag zugesagt".
Damit sollte auch erreicht werden, dass Niedersachsen die „Rote Laterne“ im Reigen der 105 deutschen Naturparke abgibt. In anderen Bundesländern wird die Arbeit der Naturparke erheblich durch die Länder unterstützt. Das ist gerade in den länderübergreifenden Natur- und Geoparks zu spüren, beispielsweise im Harz. Der Regionalverband Harz als Träger des Naturparks Harz in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen und zugleich Verantwortlichem für den UNESCO-Geopark auch im Thüringer Teil des Harzes trägt hier inzwischen sichtbar bei zum Erhalt und zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur.
Nun, nach gut einem Jahr der GroKo und unerfülltem Koalitionsvertrag, ist die Geduld der engagierten Natur- und Geopark-Akteure und Kommunen Niedersachsens allmählich zu Ende. Landräte, Erste Kreisräte, Bürgermeister sowie die Geschäftsführungen machten den Abgeordneten deutlich, dass sie mit ihrem Engagement und den Möglichkeiten in den kommunal getragenen Naturparken am Ende der Fahnenstange angekommen seien. Zwar böte das Land viele und tolle EU Mittel, aber auch die könnten nicht mehr abgerufen werden, da Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stünden und die Abwicklung von kleinen wie großen Projekten ohne weitere Personalressourcen nicht mehr leistbar wäre.
Für die versammelten Abgeordneten betonte Frank Oesterhelweg (CDU), dass sie die dauerhafte Förderung der Parks mit aller Kraft vorantreiben und in den Haushaltsberatungen im Herbst 2018 Wege und Möglichkeiten für eine Finanzierung finden werden. Martin Bäumer, Umweltpolitischer Sprecher der CDU, begründete die Notwendigkeit nicht nur im bundesweiten sondern auch im weltweiten Vergleich: „Besuche in Großschutzgebieten anderer Länder machen deutlich, dass wir viel aufzuholen haben, um das Zusammenspiel von Mensch und Natur erlebbar zu machen. Wir werden uns einsetzen, die notwendigen Mittel für unsere langjährige Forderung in den Haushalt des Landes einzubringen.“


Zu unserem Bild:

Vor dem Niedersächsischen Landtag: Mitglieder des Landtages und Vertreter der Natur- und Geoparks in Niedersachsen. Foto: Naturpark Lüneburger Heide e. V.

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