Städtisches
Wohnungsunternehmen beabsichtigt Sanierung und Umbau mehrerer
Wohngebäude – Architekturwettbewerb wird konkrete Vorschläge für
neue und attraktive Wohnformen liefern
Nordhausen,
1. August 2018
Nordhausen-Nord
soll als Wohnstandort moderner und attraktiver werden. Die Städtische
Wohnungsbaugesellschaft (SWG) lobt deshalb in Kooperation mit der
Stadt Nordhausen und der Internationalen Bauausstellung (IBA)
Thüringen einen Realisierungswettbewerb aus. Ab 3.8.2018 können
sich interessierte Büros dafür bewerben. Die Bekanntmachung erfolgt
im Amtsblatt der EU. Unter dem Titel „Multitalent gesucht“ werden
bauliche Lösungen für mehrere Wohngebäude zwischen dem
DRK-Senioren- und Pflegeheim und dem Rosengarten gesucht. „Das
Projekt ‚Multitalent‘ soll den Menschen in Nord künftig nicht
nur attraktivere Wohnungen bieten, sondern auch die soziale Mischung
und das soziale Miteinander im Quartier fördern“, beschreibt
SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan die Idee hinter dem Wettbewerb.
Das vom DDR-Plattenbau geprägte Stadtviertel soll so für eine
Vielzahl von Bewohnern attraktiver werden.
Finanziell gefördert wird der Wettbewerb über den
Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE). „Mit dem
Wettbewerb erhoffen wir uns eine Vielzahl an Entwürfen und
unterschiedliche Lösungen“, begründet die SWG-Chefin die
Auslobung des Wettbewerbs. „Wir wollen die beste Entwurfsidee
umsetzen.“
Vorgesehen
ist, dass die Wohngebäude im Modellquartier „Ossietzky-Hof“
nicht nur einfach saniert werden. Vielmehr soll auch nach
Möglichkeiten gesucht werden, wie das Wohnviertel an heutige und
künftige, oftmals sehr unterschiedliche Bewohneransprüche,
angepasst werden kann. Ziel ist ein kostenbewusstes
Architekturkonzept, das die monotone Struktur der Wohnungsgrundrisse
aufbricht. Zugleich soll auch die Gestaltung der Freiräume im
Wohnumfeld und vor allem der Umgang mit Ressourcen und Energie
berücksichtigt werden. „Ein Baubeginn ist frühestens Ende
2019/Anfang 2020 möglich“, erläutert Inge Klaan. Mit allen
Mietern werde man im Vorfeld das Gespräch suchen. Ein solcher
Umbauprozess müsse gut geplant sein, so Klaan weiter.
Für
die SWG ist mit dem Wettbewerb ganz klar das Ziel verbunden, die
aufgezeigten Gestaltungsansätze künftig auch bei der Sanierung
weiterer Quartiersbestände aufzugreifen und umzusetzen. „Das
Projekt ,Ossietzky-Hof‘ übernimmt damit eine Vorreiterrolle“,
sagt Klaan. Für das Quartier gibt es bereits einen
Neuvermietungsstopp. „Jede Wohnung, die jetzt durch Umzug frei
wird, wird erst nach Sanierung wieder neu vermietet“, erläutert
der SWG-Chefin.
Das
Wettbewerbsverfahren „Multitalent gesucht“ ist eingebettet in
eine Gesamtstrategie, die von der Stadt Nordhausen gemeinsam mit den
Wohnungsunternehmen und mit Unterstützung von der IBA Thüringen
getragen wird. Unter dem Titel „Klimagerechte Quartiersentwicklung
Nordhausen-Nord“ wurden bereits eine Energiebedarfs- und
Potenzialanalyse sowie ein städtebaulicher Rahmenplan für das
Stadtumbaugebiet Nordhausen-Nord erarbeitet.
Ab
September beginnt dann für insgesamt 25 Arbeitsgemeinschaften aus
Architekten, Landschaftsarchitekten und Planern eine intensive
Bearbeitungsphase, an deren Ende im November ein Preisgericht aus
Fachleuten und Vertretern, unter anderem von der SWG und der Stadt
Nordhausen, über die Preisträger entscheiden wird. Eine öffentliche
Ausstellung aller eingereichten Entwürfe mit ausführlicher
Vorstellung der prämierten Arbeiten wird sich dem Wettbewerb
anschließen. Hierzu werden alle Bewohner und Interessierten
rechtzeitig informiert und eingeladen.
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