Der Zentralrat der Muslime in Deutschland kritisiert die angekündigte Vergabe des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises der Stadt Osnabrück an den syrisch-libanesischen Dichter Adonis und fordert die Rücknahme der Auszeichnung. "Adonis ist ein guter Literat aber ein miserabler Friedensaktivist. Dem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, der edelsten Form der Aufklärung, wird der Dichter im Hinblick auf Syrien in keiner Weise gerecht. Der Preis gehört ihm nicht", sagte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Unter anderem wird Adonis vorgeworfen, er habe keine Distanzierung zum Vorgehen des syrischen Regimes gegen das eigene Volk erkennen lassen. Ein Friedensaktivist hätte sich da klarer positionieren müssen, meint Aiman Mazyek. In einer derartigen Funktion könne man "politisch unparteiisch sein, müsse aber für die Menschen- und Grundrechte Partei ergreifen", so Mazyek weiter. Der Osnabrücker Oberbürgermeister und Jurymitglied Wolfgang Griesert betonte hingegen, dass mit dem Preis Adonis? Eintreten für eine Trennung von Religion und Staat sowie die Gleichberechtigung der Frauen in der arabischen Welt gewürdigt werden solle.
Mitteilung des BR-Kirchen-news-letter am 04. September 2015
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