Es scheint mir wieder einmal der
Hinweis nötig, dass meine Einträge und Mitteilungen nicht darauf
angelegt sind, dass möglichst viele Nutzer sie lesen – das
überlasse ich gern denen, die danach gieren – sondern vornehmlich
meinem eigenen Interesse dienen sollen. Und meiner geistigen
Flexibilität dienen, wenn schon meine körperliche eingeschränkt
ist. Ich bin in diesem Zusammenhang übrigens erstaunt, wieviel
Nutzer meines Blogs mir trotzdem täglich von Google angezeigt
werden. Doch nun zu meinem Thema:
Gemeint ist hier die
Vergangenheitsbewältigung politischer Systeme und Vorgänge in
Deutschland, Oder von Deutschland ausgelöst oder unterstützt.
Unmittelbar angeregt zu der Frage und Überlegung wurde ich durch
einen Bericht am Dienstag auf ZDFinfo, der im Programmheft mit
„Hitlers Volk privat“ angekündigt wurde. Nun gibt es ja
inzwischen viele Berichte über Vorgänge und Systeme, die man unter
diesen Begriff Vergangenheitsbewältigung verstehen kann oder soll.
War ich zunächst der Meinung, es handele sich dabei um Systeme
und/oder Vorgänge, die politisch, medial oder auch gesellschaftlich
erörtert, analysiert, eingeordnet und dann höchstens noch als
Gedenktage und -veranstaltungen ins Gedächtnis gerufen werden, bin
ich längst davon abgekommen und meine inzwischen, dass die Macher
solcher Filmberichte eine immer wiederkehrende Erinnerung und
Aufbereitung von Ereignissen unter den unterschiedlichsten
Gesichtspunkten anstreben oder bewirken (wollen).
Was also habe ich unter der Ankündigung
„Hitlers Volk privat?“ zu verstehen? In gemeinten Bericht wurden
Ausschnitte und Szenen von jungen Menschen – Jungmädchen und
Jungvolk, BdM und Hitlerjugend – bei der Freizeitgestaltung in
Zeltlagern gezeigt, Militärparaden von SS und Wehrmacht,
Besetzungsszenen nordischer Länder, Frankreichs und des Ostens durch
die deutsche Wehrmacht, Kriegshandlungen und Rückzugsbegebenheiten
vornehmlich aus der Sowjetunion. Szenen aus dem Alltag der deutschen
Bevölkerung (Hitlers Volk) zu Friedenszeiten waren am wenigsten
dabei, wohl aber während des Krieges Evakuierungen von Teilen der
Bevölkerung nach Bombenangriffen oder zum Schutze vor solchen. Und
immer wieder Szenen mit Hitler in den unterschiedlichsten
Zusammenhängen und Posen.
Eine Antwort auf die Frage, was, wer
und wie Hitlers Volk war, habe ich dabei nicht gefunden, wohl aber
wurden bei mir Erinnerungen an jene Zeit geweckt, in der dieser
Bericht spielt, denn schließlich gehöre ich einer Generation an,
die jene geschilderten Vorgänge als junger Mensch erlebte, oder doch
mehr oder weniger unmittelbar davon berührt wurde. Erinnerungen, die
ich weitgehend abgehakt und vergessen hatte, wurden wieder geweckt
und drängen sich mir auf. Ist das Vergangenheitsbewältigung? Oder
steckt hinter solchen Filmberichten Methode? Auf ZDFInfo oder auch
Phoenix sieht man relativ häufig Filmberichte aus der Hitlerzeit.
Über den Unterhaltungseffekt hinaus könnten rechts tendierende
Zuschauer angeregt werden, denn die negativen oder verbrecherischen
Seiten und Auswüchse muss man ja nicht zur Kenntnis nehmen. Oder
kann sie verdrängen.
Ähnlich kann man ja wohl auch - zumal
als Außenstehender - Berichte über die DDR sehen und zu dem
Schluss kommen: so schlimm war's ja gar nicht.
Vergangenheitserinnerungen also besser?
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