Kein
fremdenfeindlicher Hintergrund
Am
Dienstag tauchte gegen Mittag in verschiedenen Medien und Agenturen
die Nachricht auf, zum Altstadtfest seien am Wochenende ausländische
Teilnehmer des Summer-Camps der Gedenkstätte Mittelbau-Dora mit
Hasssprüchen beschimpft und zur Rückkehr in ihre Heimat
aufgefordert worden.
Bis zum
Auftauchen dieser Nachricht in den Medien war der Polizei dieser
Sachverhalt nicht bekannt. Aufgrund der Nachricht wurden sofort die
notwendigen Ermittlungen auf den Weg gebracht. Die betroffenen
Campteilnehmer wurden auf die Dienststelle geholt und als Zeugen
vernommen.
Nach
den bisher vorliegenden Erkenntnissen hat es keinen
fremdenfeindlichen Übergriff gegeben. Vielmehr stellt sich der
Sachverhalt folgendermaßen dar:
Eine
russische Studentin, die übrigens die deutsche Sprache sehr gut
beherrscht, hatte am Samstag gemeinsam mit einem Studenten aus
Schweden das Altstadtfest in Nordhausen besucht. Dort unterhielt sie
sich mit einem Einheimischen, der deutlich unter Einfluss von Alkohol
gestanden haben soll. Danach, so schildert die Studentin in ihrer
Vernehmung, habe der Fremde an ihrem Fahrrad ein Ventil entfernt und
eingesteckt. Anschließend habe er zu der jungen Frau gesagt, nun
könne sie nach Hause laufen. Als der schwedische Student einschritt
und dem Mann erklärte, dass dies unartig sei und man so etwas nicht
macht, bekam er zur Antwort, er könne nun auch gehen. Der in der
Nachricht vom Dienstagmittag erwähnte dritte Student soll den
Vorgang aus rund 100 Meter Entfernung beobachtet haben.
Wegen
der Wegnahme des Fahrradventils wurde eine Anzeige wegen Diebstahls
geringwertiger Sachen aufgenommen. Die eingangs aufgenommene Anzeige
wegen des Verdachts der Beleidigung wird der Staatsanwaltschaft
Mühlhausen zur Entscheidung vorgelegt.
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