Die Geschichte Deutschlands kennt
unendlich viele Ereignisse und Probleme, sogar Kreuzzüge ins
Morgenland, auch Ein- und Auswanderungsbewegungen gehörten dazu.
Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Asylanten bisher meines Wissens
allerdings nicht. Nun beherrscht diese Problematik weite Teile von
Politik und Gesellschaft. Was zunächst „lediglich“ als
humanitäre und soziale Herausforderung und Aufgabe dargestellt
wurde. Das Problem der Bekleidung von Musliminnen – die Burka -
ist ein Beispiel dafür. Kinder- und Zwangsehen ist ein weiteres. Man
diskutierte zwar mitunter schon kontrovers über Kopftücher der
Musliminnen, aber von Ganzkörperverhüllungen war bis vor kurzem
(noch) nicht die Rede. Wem die Problematik interessierte, fand im
Internet in der Vergangenheit unter dem Aspekt „Frauen im Islam“
reichlich Infomaterial (z.B. FAZ vom 20.11.2011: „Die Religion ist
nicht das Problem“). Was also grundsätzlich und vornehmlich auf
die islamischen Länder beschränkt war, ist inzwischen mit den
Flüchtlingen hier zumindest ein gesellschaftspolitisches Problem
geworden.
Gelegentlich begegne ich
Kopftuchträgerinnen, zu denen ich keine Meinung habe, während ich
hier Frauen in Burkas noch nicht begegnet bin. Unabhängig davon aber
wird ja diese Problematik von den Medien massiv in die Öffentlichkeit
getragen und war u.a. auch gestern Thema im Presseklub der ARD. Durch
die mir ja als Nutzer der Medien diese Problematik geradezu
aufgedrängt wird. Dabei wundere ich mich, dass darüber soviel
Aufhebens gemacht wird: in der „Zeit“ vom 24. August finde ich
eine Kolumne, in der es einführend heißt (Zitat): „Wer Kopftuch
und Burka verbieten will, tut so, als befreie er damit die
muslimische Frau. Vielleicht könnte man die muslimische Frau einfach
fragen, was sie will?“(Ende des Zitats).
Ob man das als Option ansehen kann oder
soll, mag man dort entscheiden, wo Burka-Frauen in Erscheinung
treten. Für mich jedenfalls ist die Frage der Vollverschleierung
kein Problem: ich stelle sie gleich neben anonyme Kommentatoren, die
sich scheuen, sich zu dem zu bekennen, was sie von sich geben. Also:
eine Burka-Frau ist für mich eine Art Neutrum, ein Mensch ohne
Gesicht und ohne jegliche Ausstrahlung. Ich möchte wissen, mit wem
ich es zu tun habe, oder ich ignoriere ihn. Aber wie schon bemerkt:
ich bin hier noch keiner Burka-Frau begegnet. Und meine Meinung ist
auch nur eine ganz persönliche. Und ich bin neugierig, wie es mit
Burka-Frauen - gesellschaftlich und beruflich – in Deutschland
weitergeht. Vielleicht begegnet mir mal eine vollverschleierte
Polizistin oder Politikerin?
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