Montag, 29. August 2016

Mit den Flüchtlingen kamen die Probleme

Die Geschichte Deutschlands kennt unendlich viele Ereignisse und Probleme, sogar Kreuzzüge ins Morgenland, auch Ein- und Auswanderungsbewegungen gehörten dazu. Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Asylanten bisher meines Wissens allerdings nicht. Nun beherrscht diese Problematik weite Teile von Politik und Gesellschaft. Was zunächst „lediglich“ als humanitäre und soziale Herausforderung und Aufgabe dargestellt wurde. Das Problem der Bekleidung von Musliminnen – die Burka - ist ein Beispiel dafür. Kinder- und Zwangsehen ist ein weiteres. Man diskutierte zwar mitunter schon kontrovers über Kopftücher der Musliminnen, aber von Ganzkörperverhüllungen war bis vor kurzem (noch) nicht die Rede. Wem die Problematik interessierte, fand im Internet in der Vergangenheit unter dem Aspekt „Frauen im Islam“ reichlich Infomaterial (z.B. FAZ vom 20.11.2011: „Die Religion ist nicht das Problem“). Was also grundsätzlich und vornehmlich auf die islamischen Länder beschränkt war, ist inzwischen mit den Flüchtlingen hier zumindest ein gesellschaftspolitisches Problem geworden.

Gelegentlich begegne ich Kopftuchträgerinnen, zu denen ich keine Meinung habe, während ich hier Frauen in Burkas noch nicht begegnet bin. Unabhängig davon aber wird ja diese Problematik von den Medien massiv in die Öffentlichkeit getragen und war u.a. auch gestern Thema im Presseklub der ARD. Durch die mir ja als Nutzer der Medien diese Problematik geradezu aufgedrängt wird. Dabei wundere ich mich, dass darüber soviel Aufhebens gemacht wird: in der „Zeit“ vom 24. August finde ich eine Kolumne, in der es einführend heißt (Zitat): „Wer Kopftuch und Burka verbieten will, tut so, als befreie er damit die muslimische Frau. Vielleicht könnte man die muslimische Frau einfach fragen, was sie will?“(Ende des Zitats).

Ob man das als Option ansehen kann oder soll, mag man dort entscheiden, wo Burka-Frauen in Erscheinung treten. Für mich jedenfalls ist die Frage der Vollverschleierung kein Problem: ich stelle sie gleich neben anonyme Kommentatoren, die sich scheuen, sich zu dem zu bekennen, was sie von sich geben. Also: eine Burka-Frau ist für mich eine Art Neutrum, ein Mensch ohne Gesicht und ohne jegliche Ausstrahlung. Ich möchte wissen, mit wem ich es zu tun habe, oder ich ignoriere ihn. Aber wie schon bemerkt: ich bin hier noch keiner Burka-Frau begegnet. Und meine Meinung ist auch nur eine ganz persönliche. Und ich bin neugierig, wie es mit Burka-Frauen - gesellschaftlich und beruflich – in Deutschland weitergeht. Vielleicht begegnet mir mal eine vollverschleierte Polizistin oder Politikerin?  

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