Montag, 9. Mai 2016

Soziales Engagement: SWG vermittelt Flüchtlinge an Nordhäuser Hausmeisterdienste

Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) will ihre positiven Erfahrungen bei der Integration von Flüchtlingen mit anderen Unternehmen teilen und weiteren Asylbewerbern zu Jobs verhelfen. SWG-Chefin Inge Klaan hat deshalb kürzlich ein Treffen mit den Chefs von regionalen Hausmeisterdiensten und acht Eritreern organisiert. Die Firmen Rudi GmbH, Anlagen- und Gebäudeservice Machlitt sowie die Firma Niebelschütz erklärten sich im Ergebnis des Erfahrungsaustausches bereit, jeweils einen Asylbewerber aus Eritrea für eine sechswöchige Maßnahme zu beschäftigen.
„Wir haben mit unseren beiden Praktikanten aus Eritrea nur positive Erfahrungen gemacht“, berichtete Klaan. Sie ermutigte die Unternehmer Frank Apitius, Mercedes Schalke und Gerd Machlitt, es der SWG
nachzumachen. In einem Pilotprojekt hatte das Wohnungsunternehmen im vergangenen Jahr als erstes im Landkreis Flüchtlinge in Arbeit gebracht. Klaan spricht mittlerweile von einer Erfolgsgeschichte. Seit gut vier Monaten arbeiten Mehari Jacob und Teesfalem Kifle im Hausmeisterdienst des Wohnungsunternehmens. „Bei uns ist es so viel besser gelaufen, als wir es am Anfang gedacht hätten“, berichtete Klaan. Im Kontakt mit ihren deutschen Hausmeisterkollegen hätten Mehari und Teesfalem die deutsche Sprache recht gut und schnell gelernt. Sie seien zuverlässig und könnten mittlerweile schon eigenverantwortlich arbeiten. Anders als geplant, werden die beiden Männer zum Jahresende deshalb keine Ausbildung absolvieren, sondern gleich eine Festanstellung mit berufsbegleitender Qualifikation erhalten, erläuterte Klaan.
Die SWG-Chefin machte den Unternehmern gegenüber deutlich, dass sie in den Flüchtlingen eine Chance sehe, dem Fachkräftemangel im Bereich des Hausmeisterdienstes entscheidend begegnen zu können. Auch wenn der Aufwand in diesem Fall für den Arbeitgeber durchaus groß sei. Dieser Meinung schloss sich Bernd Herbote an, der als Teamleiter bei der Nordhäuser Arbeitsagentur unter anderem für die Vermittlung von Flüchtlingen verantwortlich ist. „Die sechswöchige Maßnahme soll deshalb dazu dienen, sich gegenseitig erst einmal kennenzulernen und zu schauen, ob alles passt“, verdeutlichte Herbote den Zweck des Praktikums.

An die Maßnahme könnte dann eine so genannte Einstiegsqualifikation von maximal einem Jahr Dauer anschließen, ehe die Afrikaner bei den Hausmeisterdiensten eine Ausbildung beginnen könnten. Momentan befinden sich in Nordhausen laut Herbote 21 Asylbewerber in einer so genannten Einstiegsqualifikation bei verschiedenen Unternehmen. „Mit allen haben wir wirklich nur gute Erfahrungen gemacht. Bis auf einen Teilnehmer sind noch alle dabei“, berichtete Herbote. Der Mann musste die Arbeit aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden, sagte der Teamleiter und trat damit Gerüchten entgegen, wonach keiner der vermittelten Flüchtlinge noch in Arbeit sei.  
Mitteilung der SWG Nordhausen am 09.05.2016

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