Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft
(SWG) will ihre positiven Erfahrungen bei der Integration von
Flüchtlingen mit anderen Unternehmen teilen und weiteren
Asylbewerbern zu Jobs verhelfen. SWG-Chefin Inge Klaan hat deshalb
kürzlich ein Treffen mit den Chefs von regionalen
Hausmeisterdiensten und acht Eritreern organisiert. Die Firmen Rudi
GmbH, Anlagen- und Gebäudeservice Machlitt sowie die Firma
Niebelschütz erklärten sich im Ergebnis des Erfahrungsaustausches
bereit, jeweils einen Asylbewerber aus Eritrea für eine sechswöchige
Maßnahme zu beschäftigen.
„Wir haben mit
unseren beiden Praktikanten aus Eritrea nur positive Erfahrungen
gemacht“, berichtete Klaan. Sie ermutigte die Unternehmer Frank
Apitius, Mercedes Schalke und Gerd Machlitt, es der SWG
nachzumachen.
In einem Pilotprojekt hatte das Wohnungsunternehmen im vergangenen
Jahr als erstes im Landkreis Flüchtlinge in Arbeit gebracht. Klaan
spricht mittlerweile von einer Erfolgsgeschichte. Seit gut vier
Monaten arbeiten Mehari Jacob und Teesfalem Kifle im
Hausmeisterdienst des Wohnungsunternehmens. „Bei uns ist es so viel
besser gelaufen, als wir es am Anfang gedacht hätten“, berichtete
Klaan. Im Kontakt mit ihren deutschen Hausmeisterkollegen hätten
Mehari und Teesfalem die deutsche Sprache recht gut und schnell
gelernt. Sie seien zuverlässig und könnten mittlerweile schon
eigenverantwortlich arbeiten. Anders als geplant, werden die beiden
Männer zum Jahresende deshalb keine Ausbildung absolvieren, sondern
gleich eine Festanstellung mit berufsbegleitender Qualifikation
erhalten, erläuterte Klaan.
Die SWG-Chefin machte den Unternehmern
gegenüber deutlich, dass sie in den Flüchtlingen eine Chance sehe,
dem Fachkräftemangel im Bereich des Hausmeisterdienstes entscheidend
begegnen zu können. Auch wenn der Aufwand in diesem Fall für den
Arbeitgeber durchaus groß sei. Dieser Meinung schloss sich Bernd
Herbote an, der als Teamleiter bei der Nordhäuser Arbeitsagentur
unter anderem für die Vermittlung von Flüchtlingen verantwortlich
ist. „Die sechswöchige Maßnahme soll deshalb dazu dienen, sich
gegenseitig erst einmal kennenzulernen und zu schauen, ob alles
passt“, verdeutlichte Herbote den Zweck des Praktikums.
An die Maßnahme könnte dann eine so
genannte Einstiegsqualifikation von maximal einem Jahr Dauer
anschließen, ehe die Afrikaner bei den Hausmeisterdiensten eine
Ausbildung beginnen könnten. Momentan befinden sich in Nordhausen
laut Herbote 21 Asylbewerber in einer so genannten
Einstiegsqualifikation bei verschiedenen Unternehmen. „Mit allen
haben wir wirklich nur gute Erfahrungen gemacht. Bis auf einen
Teilnehmer sind noch alle dabei“, berichtete Herbote. Der Mann
musste die Arbeit aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden,
sagte der Teamleiter und trat damit Gerüchten entgegen, wonach
keiner der vermittelten Flüchtlinge noch in Arbeit sei.
Mitteilung der SWG Nordhausen am 09.05.2016
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