Freihandelsabkommen macht Bauern zu Verlierern
Berlin, 16.01.2016 – Heute hat das Forum Fairer Handel den Fair-Handels-Block auf der „Wir haben es satt“-Demo angeführt. Gemeinsam mit zehntausenden Menschen setzte sich das Fair-Handels-Netzwerk als offizieller Unterstützer der Demo für eine bäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft weltweit ein.
Eine der größten Bedrohungen für Bauern im globalen Norden wie im Süden stellt die verfehlte internationale Handelspolitik dar. Das geplante Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA schließt daran an. „In seiner jetzigen Form ist TTIP ein Skandal! Während der Club der Privilegierten im Geheimen über die Zukunft der Weltwirtschaft entscheidet und in die Hände der Agrarindustrie spielt, stehen die Verlierer schon fest — die Bäuerinnen und Bauern in Nord wie Süd. Deshalb fordern wir eine andere Handelspolitik: demokratisch, fair und im Dienste der Menschen und der Umwelt“, betont Manuel Blendin, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel.
Das Forum Fairer Handel lehnt das Handelsabkommen TTIP zwischen der Europäischen Union und den USA in der derzeit geplanten Form ab. Das Fair-Handels-Netzwerk hat in seinem aktuellen Standpunktpapier „Warum TTIP nicht zu einem faireren Welthandel beiträgt“ drei Hauptprobleme identifiziert, wie sich das geplante Handelsabkommen negativ auf den globalen Süden und auch auf die Bäuerinnen und Bauern dort auswirken würde. „TTIP ist ein Präferenzabkommen, das offensichtlich auf dem Rücken der Entwicklungs- und Schwellenländer ausgetragen wird. Durch den Zollabbau für den Handel mit Agrarprodukten zwischen der EU und den USA und die Umleitung der Handelsströme auf beide Wirtschaftsräume befürchten wir einen Verdrängungswettbewerb zu Lasten von Exportländern des Südens“, erklärt Blendin.
Dass gerechter und nachhaltiger internationaler Handel möglich ist, beweist der Faire Handel schon seit über 40 Jahren. Mit seinem auf Mensch und Natur ausgerichteten Handelsansatz trägt er ganz konkret zur Entwicklung des ländlichen Raumes im Süden wie im Norden bei, indem er Landwirt/innen unterstützt. Dabei stellen die Handelspartner im Süden das wirtschaftliche Potenzial bäuerlicher Landwirtschaft unter Beweis: Unter fairen Rahmenbedingungen sind sie in der Lage, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, die Produktionsmengen auszuweiten und in ihre eigene Entwicklung zu investieren.
Mitteilung des Forums Fairer Handel (FFH) am 16. Januar 2016
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen