4. Sinfoniekonzert am 16. und 17. Januar schlägt Brücken zwischen den Kulturen
Internationale
Solisten mit ganz besonderen Musikinstrumenten treten im 4.
Sinfoniekonzert mit dem Loh-Orchester Sondershausen auf: Auf dem
Programm des Konzerts unter dem Motto „Brückenschläge“ steht unter
anderem die opulente „Istanbul Symphonie“ des türkischen Komponisten,
Pianisten und Bürgerrechtlers Fazil Say, die für klassisches
Sinfonieorchester und mehrere türkische Instrumente geschrieben wurde.
Gerade jetzt mag die Beschäftigung mit dieser Musik dabei helfen, mit
den aktuellen Ereignissen umzugehen.
Burcu Karadağ
bringt eine Ney-Flöte mit, die aus einem Pfahlrohr gebaut ist und einen
sehr weichen, melancholisch-mystischen Klang hat. Die 1979 in Istanbul
geborene Solistin ist eine renommierte Ney-Spielerin, die u. a. mit
Werken von Fazil Say auch viel in Deutschland auftritt. Sie wirkte
bereits in der Uraufführung der „Istanbul Symphony“ im Jahr 2010 mit dem
WDR-Sinfonieorchester mit.
Muhittin Kemal Temel wurde in klassisch türkischer Musik ausgebildet. Sein Instrument, das Kanun,
gleicht optisch einer Zither, klingt wie eine Harfe und ist ein sehr
altes Instrument. Als Mitbegründer der Orientalischen Musikakademie
Mannheim trägt der in Karlsruhe geborene Künstler viel dazu bei, nicht
nur sein Instrument, sondern auch die orientalische Musikkultur
bekannter zu machen. Darüber hinaus ist er Dozent am neu gegründeten
Studiengang Weltmusik an der Popakademie Mannheim.
Der syrische Percussionist Feras Hasan hat im Sinfoniekonzert mit dem Loh-Orchester gleich drei Instrumente zu spielen: die Kudüm, zwei miteinander verbundene Trommeln, die aussehen wie zwei Bongos,
das Bendir, eine Art großes Tambourin ohne Schellen, sowie eine
Darbuka, eine Bechertrommel. Studiert hat der 1979 in Syrien geborgene
Musiker im Libanon und im spanischen Valencia. Er ist mit seinen
Instrumenten in der klassischen arabischen Musik ebenso zu Hause wie im
Jazz, Flamenco und vielem mehr. Unter anderem ist er mit der NDR-Bigband
aufgetreten. Wie Muhittin Kemal Temel unterrichtet er u. a. an der
Orientalischen Musikakademie Mannheim.
Auf
dem Programm des 4. Sinfoniekonzerts am 16. Januar um 19.30 Uhr im Haus
der Kunst Sondershausen und am 17. Januar um 19.30 Uhr im Theater
Nordhausen stehen außerdem die launige 63. Sinfonie von Joseph Haydn und
die schwungvolle, von Klezmer-Klängen durchdrungene Rhapsodie über
moldawische Themen von Mieczysław Weinberg. Die musikalische Leitung hat
Marc Niemann, Generalmusikdirektor am Stadttheater Bremerhaven. Jeweils
um 18.45 laden Marc Niemann und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann
zu einer kostenlosen Konzerteinführung in das Foyer ein.
Eine
9. Klasse des Nordhäuser Humboldt-Gymnasiums hat die Vorbereitungen für
das Konzert als Patenklasse begleitet. Die Jugendlichen werden die
Einführung vor dem Nordhäuser Konzert mit bestreiten.
Konzertbesucher
in Sondershausen sind im Anschluss wieder herzlich neben dem Haus der
Kunst in das italienische Restaurant „Leonardo“ eingeladen, das in
Verbindung mit einem Hauptgericht ein Glas Sekt oder ein alkoholfreies
Getränk spendiert.
Karten
gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der
Touristinformation Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet
unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der
Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Foto: Ney-Spielerin Burcu Karadağ; Foto: Agentur
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