Mittwoch, 13. Januar 2016

Loh-Orchester trifft auf orientalische Musikinstrumente

4. Sinfoniekonzert am 16. und 17. Januar schlägt Brücken zwischen den Kulturen
Internationale Solisten mit ganz besonderen Musikinstrumenten treten im 4. Sinfoniekonzert mit dem Loh-Orchester Sondershausen auf: Auf dem Programm des Konzerts unter dem Motto „Brückenschläge“ steht unter anderem die opulente „Istanbul Symphonie“ des türkischen Komponisten, Pianisten und Bürgerrechtlers Fazil Say, die für klassisches Sinfonieorchester und mehrere türkische Instrumente geschrieben wurde. Gerade jetzt mag die Beschäftigung mit dieser Musik dabei helfen, mit den aktuellen Ereignissen umzugehen.

Burcu Karadağ bringt eine Ney-Flöte mit, die aus einem Pfahlrohr gebaut ist und einen sehr weichen, melancholisch-mystischen Klang hat. Die 1979 in Istanbul geborene Solistin ist eine renommierte Ney-Spielerin, die u. a. mit Werken von Fazil Say auch viel in Deutschland auftritt. Sie wirkte bereits in der Uraufführung der „Istanbul Symphony“ im Jahr 2010 mit dem WDR-Sinfonieorchester mit.

Muhittin Kemal Temel wurde in klassisch türkischer Musik ausgebildet. Sein Instrument, das Kanun, gleicht optisch einer Zither, klingt wie eine Harfe und ist ein sehr altes Instrument. Als Mitbegründer der Orientalischen Musikakademie Mannheim trägt der in Karlsruhe geborene Künstler viel dazu bei, nicht nur sein Instrument, sondern auch die orientalische Musikkultur bekannter zu machen. Darüber hinaus ist er Dozent am neu gegründeten Studiengang Weltmusik an der Popakademie Mannheim.

Der syrische Percussionist Feras Hasan hat im Sinfoniekonzert mit dem Loh-Orchester gleich drei Instrumente zu spielen: die Kudüm, zwei miteinander verbundene Trommeln, die aussehen wie zwei Bongos, das Bendir, eine Art großes Tambourin ohne Schellen, sowie eine Darbuka, eine Bechertrommel. Studiert hat der 1979 in Syrien geborgene Musiker im Libanon und im spanischen Valencia. Er ist mit seinen Instrumenten in der klassischen arabischen Musik ebenso zu Hause wie im Jazz, Flamenco und vielem mehr. Unter anderem ist er mit der NDR-Bigband aufgetreten. Wie Muhittin Kemal Temel unterrichtet er u. a. an der Orientalischen Musikakademie Mannheim.

Auf dem Programm des 4. Sinfoniekonzerts am 16. Januar um 19.30 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen und am 17. Januar um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen stehen außerdem die launige 63. Sinfonie von Joseph Haydn und die schwungvolle, von Klezmer-Klängen durchdrungene Rhapsodie über moldawische Themen von Mieczysław Weinberg. Die musikalische Leitung hat Marc Niemann, Generalmusikdirektor am Stadttheater Bremerhaven. Jeweils um 18.45 laden Marc Niemann und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann zu einer kostenlosen Konzerteinführung in das Foyer ein.

Eine 9. Klasse des Nordhäuser Humboldt-Gymnasiums hat die Vorbereitungen für das Konzert als Patenklasse begleitet. Die Jugendlichen werden die Einführung vor dem Nordhäuser Konzert mit bestreiten.

Konzertbesucher in Sondershausen sind im Anschluss wieder herzlich neben dem Haus der Kunst in das italienische Restaurant „Leonardo“ eingeladen, das in Verbindung mit einem Hauptgericht ein Glas Sekt oder ein alkoholfreies Getränk spendiert.

Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Touristinformation Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Foto: Ney-Spielerin Burcu Karadağ; Foto: Agentur

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