Samstag, 2. Januar 2016

Terroralarm als Normalzustand ?

Als neulich in der Sylvesternacht unweit vor meinem Wohnungsfenster ein wahres Feuerwerk abgebrannt wurde, erinnerte ich mich an die unmittelbaren und weitläufigen Aus- und Nachwirkungen der schrecklichen Anschläge von Paris am 13. November: das kurz darauf in Hannover vorgesehene Fußball-Länderspiel gegen die Niederlande wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt, die Medien schrieben von einer „abstrakten“ Angst, die in Deutschland entstanden war. Und sich zum Dauerzustand entwickelte. Wurde zunächst noch an die Bürger appelliert, alles zu unterlassen, was – etwa durch Knallereien bei Fußballspielen - zu Erschrecken und konkreten Terrorängsten hätte führen könne, schrieb nun zum Beispiel die „WELT“ zum Jahreswechsel unter dem Titel:(Auszug):“Terroralarm als Normalzustand“: „Erst Braunschweig, dann Frankfurt, Hannover und München – Anschlagswarnungen häufen sich. Die Dienste müssen bei aller Vorsicht darauf achten, dass sich der Effekt in der Bevölkerung nicht abnutzt“(Ende des Auszugs). Und die „Badische Zeitung schrieb angesichts der Terrorängste zu Sylvester in München (Auszug): „Auch wenn die bayerische Polizei im Augenblick nicht einmal sagen kann, ob tatsächlich ein Anschlag geplant war oder ob die verdächtigen Personen, auf die ihre Hinweise sich bezogen, auch nur existieren, hat der
islamistische Terrorismus schon einen Teilerfolg erzielt. Denn der Terror wirkt schon, bevor er passiert. Er stiftet Unsicherheit und Angst. Er hat die Behörden zum Handeln und Hunderte Polizisten zum Sondereinsatz gezwungen. Er lässt uns schwanken zwischen trotziger Jetzt-erst-recht-Feierlaune und der lauernden Frage, ob man nicht doch irgendwie vorsichtiger sein müsste. Der Schatten des Terrors wird 2016 wohl nicht verschwinden. Er wird uns begleiten - und wir werden ihn aushalten müssen.“ (Ende des Auszugs). Auch andere Medien, die ich kenne, tendieren in diese Richtung. Und angesichts dessen, was da in der Sylvesternacht vor meinem Fenster „abging“ (die Überbleibsel sind im Bild zu sehen), lässt schließen, dass der „Abnutzungseffekt“ inzwischen schon weit fortgeschritten ist.


Die Frage könnte gestellt werden, warum ich mich auf Zeitungsauszüge beschränke? Meine Antwort: Wenigstens in dieser Hinsicht scheinen sich die Medien mehr oder weniger einig zu sein. Und ich kann mich ihnen anschließen. 

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