Donnerstag, 7. Januar 2016

Angst vor Islamisierung unbegründet?

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kann Ängste vor einer angeblichen Islamisierung Deutschlands nicht nachvollziehen.
In der „Fränkischen Presse“ meinte er zu Beginn des Jahres 2016 (Auszug): „Wenn man sich die Fakten anschaut, ist diese Angst unbegründet“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Und er präzisiert: „«Wir haben eine stabile Demokratie und eine freie Gesellschaft», so Kretschmann in Stuttgart. «Staat und Religion sind getrennt. Wie sollten Muslime, die eine Minderheit darstellen, unsere Gesellschaft islamisieren?»
Ich finde die Auffassung Kretschmanns – die er in dem Bericht weiter erläutert – recht interessant, kann sie aber nicht teilen. Einfach schon deshalb, weil zum Beispiel das Wissen um die Geschichte des Christentums und der Christianisierung im Nahen Osten oder die der Spanier in Südamerika stets von Minderheiten in die entsprechenden Länder getragen wurde. Wenn die Ausbreitung auch teilweise mit Mitteln bewirkt wurde, die inhuman, nicht selten sogar grausam waren.
Das ist lange her, die Menschheit ist aufgeklärt – zumindest sollte sie es sein – aber gerade deshalb ist wohl unstrittig, dass die neue Völkerwanderung das kulturelle und ethnische Bild Europas und damit auch Deutschlands langfristig verändern wird. Diese Einschätzung wird sogar von geistigen Würdenträgern und weltlichen Experten im Vatikan vertreten, wie von dort verlautet. Von einer Islamisierung des alten Kontinents zu sprechen, hält man allerdings auch dort für eine nicht zutreffende These.
Was Deutschland betrifft, dürften zum Beispiel nach Meinung des früheren Bürgermeisters von Berlin-Neuköln, Heinz Buschkowski (SPD) bis 2020 zehn Millionen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sein (von denen lediglich ein kleiner Prozentsatz christlichen Glaubens sein dürfte).
Und wenn demgegenüber im Aufnahmeland Deutschland die beiden Großkirchen weiter im bisherigen Maße schrumpfen, werden ihnen 2020 nur noch etwa 50 Prozent der Bürger angehören. (Prognose des Humanistischen Verbandes Deutschland).



Im September berichtete die „WELT“ unter dem Titel „Muslime bedrohen Christen in einem Flüchtlingsheim“ von einem Pastor aus einer Gemeinde in Brandenburg (Auszug): „Rund 600 Afghanen und Iraner gehören zu seiner Gemeinde. Fast alle haben große Probleme in ihren Heimen", sagt Pastor Martens. "Streng gläubige Muslime vermitteln dort die Ansicht: Wo wir sind, herrscht die Scharia (Link: http://www.welt.de/themen/scharia/) , herrscht unser Gesetz." In der Küche dürfen Christen ihre Speisen nicht zubereiten. Wer nicht fünfmal am Tag in Richtung Mekka betet, wird gemobbt. "Vor allem Christen, die vom Islam konvertiert sind, haben als Minderheit zu leiden", sagt Martens. "Und sie stellen sich schon die Frage: Was passiert, wenn die streng gläubigen muslimischen Flüchtlinge das Heim verlassen? Müssen wir uns als Christen in Zukunft in diesem Land verstecken?" (Ende des Auszugs). Und ich erinnere mich an Berichte in 2014 von einer Sharia-Polizei in Wuppertal, die wohl auch einen Versuch darstellte, islamisches Geistesgut zu etablieren. Wenn man in diesem Zusammenhang das von Ministerpräsident Kretschmann für nötig erachtete Erfordernis sieht, flächendeckend einen islamischen Religionsunterricht einzuführen und Imame sowie Religionslehrer an den hiesigen Universitäten auf deutschem Niveau auszubilden, dann ist abzusehen , welche Entwicklung damit eingeleitet ist. Und schließlich dürften ja auch die jüngsten Vorgänge in Köln und Hamburg Erscheinungen sein, die mit (falsch verstandenen) Islam zu tun haben. Wie dem auch sei, muss der Rechtsstaat wohl auf der Hut sein, um zumindest extreme Strömungen zu verhindern

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