Samstag, 9. Januar 2016

Menschen bewegen sich aufeinander zu (einige satirisch gemeinte Gedanken)

Ein Satz aus dem heutigen Morgentraktat im MDR. Gemeint ist dabei die Aufnahme von Arabisch-Kursen oder Unterricht an einer Thüringischen Schule. Als konstruktives Zeichen der gegenseitigen Verständigung von Einheimischen und Flüchtlingen. Und bei allen Tohuwobohu um die Aufarbeitung der  Vorgänge in Köln vor einer Woche überlege ich, ob nicht auch dort ein nur etwas einseitig ausgefallener Versuch einer „Aufeinanderzu-Bewegung“ stattfand?


Um nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, ein Fremden- rassistisch- oder rechtsextrem eingestellter Mensch gegenüber Flüchtlingen zu sein, halte ich mich deshalb vorsichtshalber an die anfänglich aufgekommene Vorstellung, es seien "überwiegend aus dem nordafrikanischen beziehungsweise arabischen Raum" gekommene Männer gewesen, die vor dem Kölner Hauptbahnhof Kontakt mit deutschen Frauen suchten. In einer Weise halt, wie Frauen von vielen Männern aus der arabischen Welt betrachtet werden. Denn deren Vorstellung – so lese ich bei „Bento“ - fußt dort längst nicht mehr allein auf Koranzitaten – sondern bei jungen Männern zunehmend auf dem, was ihnen der Westen vorgibt. Die Femme fatale aus dem Kino, das leichte Mädchen aus den Musikcharts (Ende des Auszugs) Angela Merkel, unsere Bundeskanzlerin, hätte das eigentlich wissen müssen, als sie (auch) den Flüchtlingen Anfang September 2015 Tür und Tor öffnete und durch Selfis „symbolisch“ die Vorstellung einer gewissen Solidarisierung mit ihnen ermöglichte. In Frankreich würde man das, was sich in Köln abspielte, sicher gelassener sehen. Und „Charly Hebdo“ würde dem Geschehen vermutlich einige lustig-provokante und satirische Karikaturen gewidmet haben. Ich wundere mich übrigens, dass man keine Fotos von den unmittelbaren Vorkommnissen in Köln als „zeitgeschichtliche“ Dokumente veröffentlichte (wie unlängst von einem ertrunkenen Jungen an einem griechischen Strand). Waren da vielleicht zufällig keine Reporter präsent? oder gar zu überrascht von den „bis dahin nicht gekannten Vorgängen“?


Nun waren es ja nicht nur sexistische Versuche einer Annäherung, sondern auch  kriminelle Vorgängen – dem Raub von Handys – von denen einige in einem nahen Flüchtlingsheim geortet wurden, wie die Medien berichteten. Könnte es nicht sein, dass jene "überwiegend aus dem nordafrikanischen beziehungsweise arabischen Raum" gekommenen Männer diese Handys dort unterjubelten? Abgesehen davon aber benötigen doch Flüchtlinge solche Kommunikationsmittel, um mit ihren in Syrien oder dem Irak gebliebenen Angehörigen in Verbindung zu bleiben? Und den Nachzug vorzubereiten? Die meisten von ihnen haben zwar Handys, wie man weiß. Und wer (noch) keines hat, versucht halt, sich eines zu beschaffen. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang, dass vor einiger Zeit der Bürgermeister einer Gemeinde die dort ankommenden Flüchtlinge schriftlich willkommen hieß und ihnen gleichzeitig einige Verhaltensregeln empfahl, die in Deutschland selbstverständlich sind (sein sollten). Das Verbot der Beschaffung von Handys auf widerrechtliche Weise stand nicht auf dieser Verhaltensliste. Wie also sollten es Neuankömmlingen erfahren? Abgesehen aber von dieser Beschaffungskriminalität hat die Regierung nach den Vorgängen in Köln mehr die Verschärfung des Sexualstrafrechts auf ihrer Agenda, wie berichtet wird. Ob sich dadurch die Grundeinstellung der „überwiegend aus dem nordafrikanischen beziehungsweise arabischen Raum" gekommenen Männer gegenüber Frauen in Deutschland (und ganz allgemein) ändert, bleibt abzuwarten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen