22. Januar 2016 um 19:00 Uhr im Atrium der
Stadtwerke Erfurt
Thema: "Mediterraner Frühling - Streifzüge
in Südeuropa"
Naturfotografische Reportage von
Christoph F. Robiller
Zu seinem 95. Zoovortrag, dem
ersten in diesem Jahr, lädt der Verein der Zooparkfreunde in Erfurt
e.V. am Freitag, den 22. Januar 2016 um 19:00 Uhr, in das Atrium der
Stadtwerke Erfurt in der Magdeburger Allee 34 ein.
Dr. Christoph Franz Robiller
berichtet in seiner naturfotografischen Reportage über Erlebnisse
und Beobachtungen in vier verschiedenen Gebieten Südeuropas, die er
mehrfach besucht hat. Von der zweitgrößten Mittelmeerinsel
Sardinien im Tyrrhenischen Meer nimmt der Naturfotograf die Besucher
mit auf eine Reise über die Camargue, die Pyrenäen bis in die
Extremadura, eines der trockensten Gebiete Europas.
Der farbenprächtige mediterrane
Frühling beginnt auf Sardinien mit seinen prachtvollen Orchideen.
Warmes Mittelmeerklima und die Buschlandschaften mit guten Verstecken
sowie
mit Steinen durchsetzte Trockenhänge stellen optimale
Bedingungen für zahlreiche Amphibien und Reptilien dar. Im Frühling
ertönt nach Sonnenuntergang aus den Tümpeln, Weihern und
Flussrändern das typische Konzert der Tyrrhenischen Laubfrösche. In
bizarren Höhlen leben Fledermäuse und Höhlensalamander, halbwilde
Pferde streifen über die Giara di Gesturi.
Die Camargue, ein Gebiet in
Süd-Frankreich zwischen den beiden Mündungsarmen der Rhône, weist
eine reichhaltige Avifauna auf und hat besondere Bedeutung für den
Vogelzug. Der Teil des Vortrags gibt einen Überblick über die
Vogelwelt der Camargue im zeitigen Frühling und geht auf den
Charaktervogel des Rhone-Deltas, den Rosaflamingo, ein.
Auf Robillers Exkursionen in den
Pyrenäen faszinierte ihn immer wieder der imposante und
außergewöhnlich große Bartgeier. Seine auffallende Erscheinung und
das charakteristische Flugbild machen „el quebrantahuesos“, wie
er im spanischen genannt wird, zu einer einmaligen
Vogelgestalt des
Hochgebirges. Mit seinen langen und spitz zulaufenden Flügeln segelt
er um Berggipfel oder gaukelt an Felswänden entlang.
Beim Wandern durch die Pyrenäen
fällt dem Naturfreund der Wasserreichtum dieser Landschaft und die
Vielzahl der Wasserfälle auf. Mit etwas Glück findet man den
Pyrenäenfrosch (Rana pyrenaica) - einen mittelgroßen Braunfrosch,
der erst 1993 entdeckt wurde.
Die Extremadura, das wildeste und
ursprünglichste Gebiet Südwesteuropas, strahlt seine
Anziehungskraft in mehrfacher Hinsicht aus: Extensiv genutzte Kork-
und Steineichenhaine, wirbeltierreichstes Gebiet Europas, sehr hohe
Dichte großer Greifvögel, weite vielfältige Naturräume, Region
alter Kulturen und eine niedrige Bevölkerungsdichte mit nur 25
Einwohnern pro Quadratkilometer. Das sind nur einige Merkmale der
über Jahrhunderte langsam gewachsenen Kulturlandschaft. Die
biologische Bedeutung besteht aber nicht nur für die in Spanien
heimischen Pflanzen und Tiere. Für zahlreiche Vögel ist die
Extremadura ein wichtiges Überwinterungsgebiet oder eine
Zwischenstation auf dem Zug nach Afrika.
Fotos: C.Robiller/Naturlichter.de
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