Sonntag, 10. Januar 2016

TA-Leser wählten den "Südharzer des Jahres 2015. . ."

. . . und heraus kam im Grunde der „Bleicheröder des Jahres 2015“.

Der "Südharzer des Jahres 2015" steht also fest. Und dem Gewählten ist zu gratulieren, er erwies sich zumindest als der bekannteste Bleicheröder. Und wohl auch der beliebteste, für den sich die meisten seiner Bekannten engagierten. Denn über die Grenzen der Stadt Bleicherode hinaus ist er wohl kaum bekannt. Aber es reichte.

Obwohl eine solche Wahl schon öfter stattfand, war es für mich diesmal die erste, deren KandidatInnen ich nahezu alle kannte. Und eigentlich sollte man doch wohl möglichst viele, oder gar alle Bewerber kennen, zumindest ihre Persönlichkeit, ihre Aufgaben und ihre Bedeutung, um sie einschätzen und gegeneinander abwägen zu können. Ansonsten ist das Ergebnis ganz davon abhängig, wieviel Freunde und Bekannte ein Bewerber hat. Die sich für ihn engagieren. Also auch Lobbyarbeit leisten.

Nach welchen Gesichtspunkten die „Thüringer Allgemeine“ ihre Kandidaten aussuchte, ist mir nicht bekannt. Und wenn sich der gewählte Wolf-Dietrich Mohs überrascht zeigte, als er sich vor einigen Wochen in der Zeitung abgebildet fand, scheint man von den zur Wahl gestellten Personen vorher noch nicht einmal ihre Zustimmung eingeholt zu haben. Immerhin hat sich die Lokalredaktion der Zeitung mit der Vorstellung der von ihr als Bewerber ausgesuchten Personen viel Mühe gegeben und sie zunächst gemeinsam und dann einzeln vorgestellt. Die Leser der „Thüringer Allgemeine“ scheinen davon freilich nur mäßig angesprochen worden zu sein, denn die 344 abgegebenen Stimmen stellen ja wohl nur einen kleinen Teil ihrer Leser dar.

Die meisten davon in Bleicherode also. Und das bedeutet doch wohl, dass man sich dort – abgesprochen oder nicht – am meisten und eben am erfolgreichsten für Wolf-Dietrich Mohs engagierte. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Wahl ansonsten bei den Lesern nicht wirklich hoch im Kurs steht. Dabei gab es immerhin Kandidaten, deren Persönlichkeit und Bedeutung nicht nur im Landkreis Nordhausen, sondern teilweise weit über die Grenzen des Südharzes hinaus bekannt und geschätzt ist.

Ich nenne hier den Namen Lars Tietje, der als Intendant des Theaters Nordhausen Kunst, Kultur und sogar den Tourismus in einer Weise pflegte und förderte, wie man das im Südharz und darüber hinaus bisher nicht kannte. Und auch andere Kandidaten hätten im Gespräch Lars Tietje gern als krönenden Abschluss seiner Nordhäuser Intendantenzeit das Prädikat „Südharzer 2015“ zugestanden. Für mich jedenfalls ist er der Mann, dem die höchstmögliche Anerkennung für seine Verdienste in der gesamten Region gebührt. Er hat in allen Bereichen, in denen er sich engagierte, Maßstäbe gesetzt. Und das verdient Dank und Anerkennung. Man wird ihn vermissen.

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