. . . ist Thema des
am 19. Januar 2016 um 19 Uhr im Stadthistorischen Museum „FLOHBURG
| Das Nordhausen Museum“ stattfindenden Vortrags mit
PowerPoint-Präsentation und der Möglichkeit des anschließenden
Gesprächs.
Dr.
Walter Süß, Mitarbeiter des Bundesbeauftragten für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in leitender
Stellung, befasste sich viele Jahre mit dem Ende des
Staatssicherheitsdienstes, veröffentlichte zur genannten Thematik
1999 seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „Staatssicherheit
am Ende. Warum es den Mächtigen nicht gelang, 1989 eine Revolution
zu verhindern.“ und wird das letzte Jahr des Ministeriums für
Staatssicherheit zum Gegenstand des Vortrags machen. Er geht in
seinem Vortrag der Frage nach,wie zu erklären ist, dass dieser
furchteinflößende Gewaltapparat sich wider Erwarten und unter
Verstoß gegen seine eigenen Normen ohne direkte Gegenwehr auflösen
ließ. Zur Erklärung wird Dr. Süß auf die außenpolitische
Konstellation, die Einschätzung der Lage durch SED-Führung und
Stasi-Generalität und auf das Verhältnis von MfS und SED angesichts
der aufbegehrenden Bevölkerung eingehen.
Abgesehen
vom Ende des Jahres 1989 begann der Monat Januar für die
Stasi-Führung vielversprechend. Im Dezember 1988 bekräftigte Erich
Mielke auf einem Plenum des ZK der SED., dass es in der DDR keine
Reformpolitik nach der Lesart Gorbatschows geben wird und Repression
nach wie vor das sicherste Mittel
gegen Widerspruch aus der
Gesellschaft ist.
Andererseits
unterzeichnete die DDR das Abschlussdokument im Rahmen der
KSZE-Verhandlungen in Wien, das den Forderungen westlicher Staaten
nach stärkerer Beachtung der Menschenrechte, wie Informations-und
Reisefreiheit sowie Zulassung von Bürgerrechtsgruppen, nachkam. Es
folgte die Reiseverordnung, die in ihrer Handhabung zu Irritationen
und im Endergebnis einer weiteren Schwächung der SED-Allmacht
führte. Der Tod Chris Gueffroys am 5. Februar 1989 zwang die
DDR-Führung auf Grund internationalen Drucks zur Aufhebung des
Schießbefehls.
Die
Wahlmanipulationen anlässlich der Kommunalwahl im Mai 1989 führten
zu Protestaktionen von Bürgerrechtlern, die der SED-Führung
Fälschung der Wahlergebnisse nachwiesen.
Im
ersten Halbjahr stellten über 100.000 DDR-Bürger Anträge auf
Übersiedlung in die BRD, Ungarn machte die Grenzanlagen
durchlässiger, die Besetzung westlicher Botschaften in den
Hauptstädten des Ostblocks, das Erstarken und selbstbewusste
Auftreten von Opposition und Widerstand, die zögerliche Haltung der
SED-Führung, repressive Mittel gegen die erstarkenden Bürgerrechtler
einzusetzen, die desolate wirtschaftliche Situation, das Versagen der
sozialen Strukturen, der offene Ausbruch der politischen Krise, der
Fall der Mauer, der Regierungswechsel Mitte November, die Besetzung
der Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen führten nach
langwierigem Kleinkrieg und der inneren Zerrissenheit der Stasi im
Jahr 1990 zur Auflösung
Stasi-Offiziere
warnten vor der Entwicklung, die SED-Führung verhielt sich taub und
blind und ging unter!
Die
Regionale Arbeitsgruppe Thüringen von Gegen Vergessen – Für
Demokratie e.V., der Förderverein Flohburg e.V. und die Flohburg
laden zum Vortrag herzlich ein.
Für
Getränke sorgen die guten Geister des Flohburg-Teams und der
Förderverein Flohburg e.V. .
Der
Eintritt ist frei!
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