Neues Lohn-Minimum bringt Kaufkraft von 10 Millionen Euro pro Jahr
7.400 Menschen im Kreis Nordhausenprofitieren von 12 Euro Mindestlohn
Gewerkschaft NGG: Ampel soll Erhöhung rasch auf den Weg bringen
Wer
wenig verdient, könnte schon bald erheblich mehr im Portemonnaie haben:
Die Ampel-Koalition in Berlin plant einen deutlich höheren gesetzlichen
Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde – 2,40 Euro mehr als bislang. Allein
im Landkreis Nordhausen würden davon 7.420 Menschen profitieren – das
sind 21 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis. Darauf weist die
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin und beruft sich auf
eine Analyse des Pestel-Instituts aus Hannover. Danach arbeiten im Kreis
Nordhausen derzeit 1.650 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell
lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 5.770 Menschen liegen zwar
darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.
„Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro
ist ein Meilenstein. Damit werden in der Region die Einkommen vieler
Beschäftigter deutlich steigen – insbesondere in Hotels, Gaststätten,
Bäckereien oder Fleischereien. Sie arbeiten häufig zu Löhnen, die zum
Leben nicht reichen – auch weil Unternehmen ausgehandelte Tarifverträge
unterlaufen“, sagt Jens Löbel, Geschäftsführer der NGG-Region Thüringen.
Die Gewerkschaft NGG fordert die neue Bundesregierung nun auf,
die Erhöhung des Mindestlohns rasch auf den Weg zu bringen. „Ziel von
SPD, Grünen und FDP muss es sein, den 12-Euro-Stundenlohn in den ersten
‚100 Ampel-Tagen‘ hinzubekommen. Vom Kellner bis zur
Bäckereifachverkäuferin – wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine
Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat“, betont Löbel. Die
NGG hatte sich schon seit Jahren für einen gesetzlichen Mindestlohn von
12 Euro starkgemacht.
Die Erhöhung des Mindestlohns käme nicht nur Geringverdienern
zugute, sondern auch der regionalen Wirtschaft: Nach Angaben des
Pestel-Instituts würde die Kaufkraft im Landkreis Nordhausen um rund 10
Millionen Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze
bescheren. „Wer ohnehin ein eher geringes Einkommen hat, kann meist
nichts davon auf die hohe Kante legen. Damit fließt fast jeder Euro, den
Mindestlohn-Beschäftigte am Monatsende extra haben, in den Konsum. Ein
Großteil davon wird vor Ort ausgegeben. Beim Restaurant- oder Kinobesuch
– oder, um etwas Neues für den Haushalt anzuschaffen“, so Löbel.
Eine kräftige Anhebung der Lohnuntergrenze sei auch mit Blick
auf die aktuell hohe Inflationsrate wichtig. „Wenn der Mindestlohn
schnell auf 12 Euro klettert, dann hätten Beschäftigte trotz der
Preissteigerung de facto deutlich mehr in der Tasche“, erläutert der
Gewerkschafter.
Der Chef der NGG-Region Thüringen appelliert an die heimischen
Bundestagsabgeordneten, der geplanten Mindestlohn-Erhöhung in Berlin
zuzustimmen: „Dass nach einem jahrelangen Ausufern des
Niedriglohnsektors Menschen wieder besser von ihrer Arbeit leben können,
sollte keine Frage des Parteibuchs sein. Es ist in einem reichen Land
wie Deutschland überfällig.“
Wir
danken für Ihr Interesse und stehen für Rückfragen zur Verfügung.
Darüber hinaus lassen wir Ihnen auch noch ein Foto zukommen, das Sie im
Zusammenhang mit dem Thema dieser Pressemitteilung frei verwenden
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Ihre
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Region Thüringen
Jens Löbel
Geschäftsführer
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