Südharz-Kurier
Freitag, 31. Dezember 2021
Fokus
Mittel- und Südosteuropa
DW Newsletter
31.12.2021 | 14:00 UTC
Lieber Herr Seifert,
Corona, Rechtsstaatlichkeit und Migration waren die drei prägenden Dauer-Themen unserer Berichterstattung aus und über Mittel- und Südosteuropa 2021.
Fast zwei Jahre schon hält uns die Pandemie fest im Griff. Das Auf und Ab der Infektionszahlen, die dramatische medizinische Versorgungslage sowie die zahlreichen Einschränkungen zwischen Lockdown und Reisewarnungen haben wir für Sie mit Nahaufnahmen unserer Korrespondentinnen und Korrespondenten aus unseren Zielgebieten begleitet. Das Thema wird uns leider auch 2022 beschäftigen und die Entwicklungen in der Region prägen.
Doch nicht nur beim Pandemie-Management gibt es in Europa ungelöste Probleme. Vor allem beim Ringen um die Rechtsstaatlichkeit in Ländern wie Polen und Ungarn ist die EU wenig vorangekommen, obwohl der Rechtsstaatsmechanismus Machthaber empfindlich treffen kann, die die EU-Regularien missachten. Immerhin gab es in den letzten Monaten in einigen Ländern erfreuliche Entwicklungen, die dem Trend wachsenden Populismus' in Europa zuwiderlaufen: Die neuen Regierungen in Bulgarien und Tschechien wollen mit Korruption und Willkür aufräumen und den Rechtsstaat stärken. Wir werden diese Prozesse kritisch begleiten und Sie auf dem Laufenden halten.
Auch das dritte große Schwerpunktthema des zu Ende gehenden Jahres wird uns sicher auch 2022 verfolgen: Die Migration nach und über Mittel- und Südosteuropa mit allen ihren Facetten. In den letzten Monaten hielt uns vor allem das vom Regime in Belarus provozierte Flüchtlingsdrama an den Grenzen zu Polen und den baltischen Staaten in Atem. Doch auch im Süden unseres Kontinents bleibt die Lage prekär und der Andrang von Menschen groß, die sich ein besseres und sicheres Leben in Europa erhoffen. Wir werden Sie auch weiterhin mit Analysen, Reportagen und Experten-Interviews über die Suche nach Lösungen informieren.
Auch wenn die EU-Mitgliedsstaaten angesichts der genannten Herausforderungen inkohärent agieren, bleibt zu hoffen, dass der Schulterschluss innerhalb der NATO Bestand hat, falls die Eskalation in der Ukraine-Krise anhält. Auch dieses Thema mit seinen vielfältigen Implikationen besonders in den Staaten der Nachbarschaft werden wir auch im nächsten Jahr mit aktueller und analytischer Berichterstattung begleiten.
Aus dem Newsletter dieser Woche empfehle ich Ihnen im Kontext der genannten europäischen Dauerbrenner eine Analyse von Barbara Wesel über die drohende Ost-West-Spaltung der EU. Zwei besondere Recherchen beschäftigen sich mit der Aufarbeitung historischer Schuld. Dimitra Kyranoudi und Florian Schmitz nehmen eine Ausstellung über die NS-Verbrechen in Griechenland zum Anlass einer Bestandsaufnahme der Geschichtsaufarbeitung. Und unsere Kollegin Katarzyna Domagala-Pereira hat aus Anlass des 40jährigen Jahrestags der Erschießung polnischer Bergarbeiter im Bergwerk Wujek recherchiert. Sie fand heraus, dass einer der Mittäter heute in Deutschland lebt und fragt, warum er nicht an Polen ausgeliefert wird.
Wir hoffen, dass Sie unseren Newsletter in diesem Jahr als bereichernd wahrgenommen haben und freuen uns, wenn Sie uns weiterhin mit Interesse und Feedback begleiten.
Wir wünschen Ihnen einen glücklichen Start in das Neue Jahr, das hoffentlich von positiven Entwicklungen für Sie persönlich und für unser gemeinsames Interessengebiet Mittel- und Südosteuropa geprägt sein wird.
Adelheid Feilcke
Director of
Programs for Europe | Programming
Bosnien und Herzegowina
Was hat Kroatiens Präsident gegen Bosnien?
Bosnien und Herzegowina wird immer mehr zum Spielball von Extremisten. Kroatische und serbische Nationalisten haben eine unheilige Allianz gebildet, die EU setzt auf Appeasement und spielt damit Russland in die Hände.
Europäische Union
Gibt es eine Ost-West-Spaltung der EU?
Streit über Rechtsstaatlichkeit, LGBT-feindliche Gesetze oder Migration - die Politik in einigen Ländern Osteuropas widerspricht europäischen Grundwerten. Viele machen sich Sorgen über eine Ost-West-Spaltung der EU.
Polen
Wer erschoss die Arbeiter von Wujek?
Vor 40 Jahren wurden im polnischen Bergwerk Wujek neun Bergleute getötet. Polizist Jan P. gab acht Schüsse ab. Obwohl Polens Staatsanwaltschaft seine Auslieferung fordert, führt er heute ein ruhiges Leben in Deutschland.
Duda legt Veto gegen Mediengesetz ein
Vor allem die Augen der USA richteten sich auf den polnischen Präsidenten: Der sollte die umstrittene Gesetzesvorlage stoppen, die auf einen US-Sender zielte.
Griechenland
Gespaltene Erinnerungen an NS-Verbrechen, Holocaust und Bürgerkrieg
Eine virtuelle Ausstellung vereint Kunst und Geschichte, um ein neues Licht auf die Zeit der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen zu werfen.
Gespaltene Erinnerungen an deutsche Besatzung in Griechenland
In einem deutsch-griechischen Ausstellungsprojekt sollen Kunst und Geschichte zusammen über die Besatzung von Hitlers Wehrmacht in Griechenland informieren.
At least 16 people killed in migrant shipwreck
A migrant boat carrying 80 people capsized off the coast of the island of Paros, leaving at least 16 dead. It is the third shipwreck this week involving migrants in Greek waters.
Griechenlands Ex-Staatschef Karolos Papoulias ist tot
Der ehemalige griechische Staatspräsident Karolos Papoulias hat sich lebenslang für die deutsch-griechischen Beziehungen eingesetzt. Der DW war er als Mitarbeiter verbunden. Jetzt ist er im Alter von 92 Jahren gestorben.
Türkei
Verfall der Lira lockt Bulgaren zur Schnäppchenjagd
Die türkische Grenzstadt Edirne wird von bulgarischen und griechischen Touristen überrannt. Sie interessieren sich aber nicht für die kulturellen Sehenswürdigkeiten, sondern sind dort, um einzukaufen.
Turkish book industry feels effects of inflation
Inflation in Turkey has been a growing problem over the last few months, affecting everything from household items to daily essentials like food. Books, which rely on imports for printing, are the latest victim.
Glücksgefühle
Gallup International: 'We cannot know our future, even though we think we can'
How happy is the world? Pollsters at Gallup International measured global happiness and optimism in their latest year-end survey. DW spoke with Gallup International President Kancho Stoychev about the findings.
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