BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
Erfurt, 17. Dezember 2021
Flächendeckende Mindestversorgung und Erreichbarkeit von Apotheken und Zahnarztpraxen
Babette Pfefferlein: Niederlassungsförderung für Pharmazeut*innen und Zahnärzt*innen sicherstellen
„Apotheken gehören ebenso wie Zahnarztpraxen zum medizinischen Netzwerk. Beides muss künftig in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen und auch im ländlichen Raum gut erreichbar sein. Dem steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung durch das immer höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung stehen schon jetzt vermehrt Schließungen von Apotheken und Zahnarztpraxen gegenüber“, erklärt Babette Pfefferlein, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag.
„Fast 2.500 Apotheken sind im vergangenen Jahrzehnt geschlossen worden. Die Gründe sind meist Überalterung bzw. der Fachkräftemangel. Bei den Zahnarztpraxen sieht es besonders in Thüringen dramatisch aus: das Durchschnittsalter der Thüringer Zahnärzteschaft liegt mit 53 Jahren deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Viele erreichen in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter. Die Nachwuchssorgen sind in beiden Branchen groß“, gibt die Gesundheitspolitikerin zu Bedenken.
„In der ambulanten ärztlichen Versorgung existieren bereits Förderinitiativen. Dabei werden zahnmedizinische und pharmazeutische Versorgung jedoch zu wenig berücksichtigt. Deshalb schlagen wir mit unserem Antrag Förderbedingungen vor, die der tatsächlichen Situation angemessen sind und die drohende Unterversorgung gerade im ländlichen Raum abfedern können“, betont Pfefferlein abschließend.
Hintergrund:
Der gemeinsame Antrag der rot-rot-grünen Koalition sowie der Gruppe der FDP „Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte in die Niederlassungsförderung aufnehmen, um die pharmazeutische und (zahn-)medizinische Versorgung landesweit sicher zu stellen“ will in der Förderung der ambulanten (zahn-)medizinischen und pharmazeutischen Versorgung neue Akzente setzen. Damit wird die Landesregierung aufgefordert, sich der Sicherstellung der künftigen medizinischen Versorgung durch Apotheken und Zahnarztpraxen in erhöhtem Maße anzunehmen.
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