Montag, 23. September 2019

Ist das „Künast“-Problemurteil nicht ein Facebook-Problem?

Nachdem die vielfältige Aufregung um das Urteil des Berliner Landgerichts im Falle der Politikerin Renate Künast abgeklungen scheint, weiß ich zwar, was eine mehr oder weniger qualifizierte Öffentlichkeit von diesem Urteil hält. Was aber Auslöser der Kritiken gegen Renate Künast war, weiß ich noch immer nicht genau, denn darüber berichteten die Medien sehr viel spärlicher. Und selbst das war eher vage. Inwieweit das ursächlich auf die oft schnodderige Ausdrucksweise der Renate Künast zurückzuführen ist, soll und kann hier offen bleiben, denn schließlich meine ich, dass der ganze Problemkomplex eine Ursache hat, nämlich Facebook.
Dazu schicke ich voraus, dass ich kein Facebook-Nutzer bin und dortige Vorgänge lediglich aus Berichten der Medien kenne. Die ja recht lebhaft zu Treffen auf Facebook werben. Weil man sich dort offenbar beliebig mit seinen Meinungen austauschen oder auch erkunden kann. Oder eben auch Kritik austeilen kann.

Und in welcher Art und auf welchem Niveau das geschieht, lassen die Kritiken an den Äußerungen erkennen, die Renate Künast geäußert hat (haben soll). Und wenn ich alle ähnlichen, mir bekanntgewordenen Berichte aus den Medien berücksichtige, drängt sich mir die Vorstellung auf, dass der Umgang in Facebook das allgemeine gesellschaftliche Niveau erkennen lässt. Unterhaltuns- und mehr noch Diskussionskultur scheinen weitgehend unbekannt und die Medien, die zu diesen Umgang einladen, tun meines Wissens nichts, um daran etwas zu ändern. Wie aber sollte ein Gericht unter Berücksichtigung dieser Gegebenheiten anders urteilen als geschehen?


Ich bin neugierig, zu welchen Ergebnis eine Berufung Renate Künast's führen wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen