Dienstag, 24. September 2019

Die Gewinner im Wettbewerb Firmenenergie 2019:

Vorbilder für die Energiewende auf dem eigenen Betriebsgelände 
Berlin, 24.09.2019. Maschinenbau, Hotellerie, Projektierer: Die ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch, die Haffhus GmbH und die Solarcomplex AG haben den Wettbewerb „Firmenenergie 2019“ gewonnen und dabei ein Preisgeld von je 15.000 EUR erzielt. Ihre Projekte sind für die jeweiligen Branchen richtungsweisend.
Um 18:30 Uhr standen die Gewinner im Wettbewerb Firmenenergie 2019 von UnternehmensGrün, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, fest. Die Firmen brachten beim gestrigen Pitch-Event besonders umfassende und innovative Lösungen für Firmenenergie ein.
„Bei uns im Unternehmen ist die Energiewende eigentlich schon vollzogen,“ so Julian Saur, Geschäftsführer von ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch. Das Maschinenbau-Unternehmen aus Heppenheim in Hessen überzeugt durch die 100%ige Eigenerzeugung von Energie aus Windkraft, Geothermie und Solaranlagen, eine hoch energieeffiziente Produktion sowie Büro- und Fabrikgebäuden in Passivhausstandard. Gleichzeitig setzt ESM auf Elektromobilität und wirkt auch auf seine Zulieferer ein, möglichst klimaschonend zu produzieren.
Die Solarcomplex AG aus Singen (Baden-Württemberg) hat mit der Sanierung des firmeneigenen 60er Jahre Büro- und Wohngebäudes in der Innenstadt die Jury voll überzeugt. Solarkomplex zeigt, was bei Sanierung im Bestand möglich ist! Die Photovoltaik-Elemente an Fassaden und auf dem Dach liefern den Strom, auch die Wärmegewinnung ist nachhaltig. Solarcomplex sendet mit der Sanierung des einst wenig attraktiven Funktionsgebäudes und einer öffentlichen Ladesäule für Elektrofahrzeuge auch ein Signal pro Energiewende in die Öffentlichkeit. Jörg Dürr-Purcher von Solarcomplex ist überzeugt, dass die vorgestellten Projekte Schule machen sollten: „Unternehmen spielen eine ganz zentrale Rolle für die Umsetzung der Energiewende, deshalb ist der Wettbewerb von UnternehmensGrün eine Blaupause für kommende Jahre.“

Ökonomisch und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften, das ist der Anspruch

Die Hotel- und Ferienanlage Haffhus aus Ueckermünde am Stettiner Haff (Mecklenburg-Vorpommern) setzt voll auf Nachhaltigkeit: Hotel- und Wellnessbetrieb werden ausschließlich durch die eigene Strom- und Wärmeversorgung mit Solar, Wärmepumpen und Holz versorgt. Ausreichende Wärme- und Stromspeicher ermöglichen demeine hundertprozentige Eigenversorgung. Bei seiner lokalen Energiewende nutzt das Haffhus die Möglichkeiten der Digitalisierung (Energie-App für Steuerung, zur Übersicht für die Mitarbeitenden und für Hotelgäste). Die Haffhus GmbH setzt mit dem Verleih von E-Autos, E-Rollern und künftig E-Booten auch in der Mobilität ein Zeichen. „Auch ein komplexer Betrieb wie unserer kann umfassend nachhaltig sein. Unsere Gäste werden da von Anfang an mitgedacht und informiert, denn sogar dort wo man es gar nicht erwartet, bei einer Sauna oder einem beheizten Pool etwa, ist Nachhaltigkeit möglich“, so Dirk Klein, mitverantwortlich für das Energiekonzept des Haffhus.
„Die Lösungen sind auch für Fachleute beeindruckend“
Jurorin Dr. Kirsten Kubin (Head of Energy Efficiency, ÖKOTEC Energiemanagement GmbH) zeigte sich von der Vielzahl verschiedener Projekte beeindruckt: „Die Entscheidung aus unseren zehn Finalisten drei Sieger auszuwählen, war sehr schwer,“ so Kubin. Juror Pascal Tsachouridis (Öffentlichkeitsarbeit, Naturstrom AG), der den Wettbewerb seit der ersten Stunde begleitet, sagte: „Es war auch für uns als Fachleute beeindruckend, was für umfangreiche Lösungen sich schon in der Praxis etablieren.“
Keynote-Sprecherin Dr. Simone Peter vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sagte angesichts der Finalisten: „Der Wettbewerb von UnternehmensGrün mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat gezeigt, wie innovativ gerade die mittelständischen Unternehmen sind.“ Den Grund dafür, dass derlei Projekte noch nicht von einer breiten Mehrheit der KMU umgesetzt werden, sieht Peter in falschen Rahmenbedingungen: „Die Politik muss solche Firmen stärker unterstützen, um die Energiewende auch auf dem eigenen Betriebsgelände, im eigenen Unternehmen voranzubringen.“

Politik ist am Zug

Das sieht auch UnternehmensGrün-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter so: „Die ausgezeichneten Unternehmen leisten mit ihren Projekten einen großen Beitrag zur Energiewende. Technisch ist heutzutage vieles möglich, aber der Politik fehlt der Wille, beim Thema Firmenenergie die Steine aus dem Weg zu räumen. So behindern Vorschriften und komplizierte Besteuerungsmodelle den weiteren Ausbau dezentraler Lösungen mit Erneuerbaren Energien. Es ist Zeit, diese Bremsen zu lösen!“

 UnternehmensGrün      
Dr. Katharina Reuter, reuter@unternehmensgruen.de  
Fon: +49 (0)178- 44 81 991

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