Der
Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes hatte am
Montagnachmittag (27. Mai) zu einem weiteren Mitgliedertreff
eingeladen. Der Ort des Treffens, die Stadtwerke Nordhausen mit ihren
Verkehrsbetrieben, war dem Thema “Elektromobilität” angepasst.
In
seinem Eröffnungsstatement würdigte Vorstandsvorsitzender Niels Neu
das Erringen des Thüringen-Pokals durch Wacker Nordhausen und dankte
dem NUV-Ehrenpräsidenten Hans-Joachim Junker für dessen Arbeit im
Vorstand des FSV Wacker 90 Nordhausen. Anschließend stellte Olaf
Salomon als Geschäftsführer der Stadtwerke-Holding den Verbund der
kommunalen Unternehmen vor.Im Zentrum des informativen Nachmittags stand unter anderem ein Überblick der Antriebstechnologien im Straßenverkehr und deren Entwicklung. Dafür zeichnete Prof. Dr.-Ing. Uwe Adler verantwortlich, der dem Fachgebiet Straßenfahrzeugtechnik der FH Erfurt vorsteht.
Einleitend stellte er die Historie von Fahrzeugen mit Elektroantrieb vor, die bis Anfang 1900 reicht. Die Frage nach den Nutzerinteressen damals und heute stand anschließend ebenso im Fokus seines Vortrages wie das Konstatieren der politischen Vorgaben zur Reduktion des Kohlendioxidausstoßes, “die nicht einzuhalten seien”, so der Professor. Dennoch sei es wichtig, alternative Konfigurationen des Antriebsstranges im Fahrzeug zu betrachten. Ebenso sollte der Einsatz alternativer Kraftstoffe weiter erforscht werden, wie zum Beispiel Erdgas, Flüssiggas oder Biodiesel. Weiterhin stellte der Referent die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Energieträger vor. Sein erstes Fazit. Mobilität wird in den kommenden Jahrzehnten auf jeden Fall teurer.
Welche Auswirkungen all das auf die derzeitige Praxis hat, zeigten die Einsatzbedingungen im „Schweren Fernverkehr“. Eine Variante seien Lkw, die ihren „Strom“ aus Oberleitungen beziehen. Der Ausbau der Autobahnen mit Oberleitungen würde rund eine Million Euro für einen Kilometer in eine Richtung kosten. Dagegen eigne sich im sogenannten Verteilerverkehr mit kurzen und annähernd konstanten Fahrstrecken der batteriebetriebene Antrieb. Abschließend: Der Verbrennungsmotor werde uns noch lange erhalten bleiben.
„Noch wissen wir nicht, wohin sich die Mobilität in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird“, lautete das Eingangsstatement von Dieter Althaus, dem Vice President Governmental Affairs Magna Europe aus Sicht der automobilen Zulieferindustrie. Nicht ausgeblendet werden dürfe die Erhaltung der industriellen Basis unseres Landes, auch der in Nordthüringen. Auf jeden Fall werde es bis nach dem Jahr 2030 einen Antriebsmix geben und auch die Brennstoffzelle werde sich zurückmelden, war sich Althaus sicher. Letztlich aber werde der Markt die Frage nach der Priorität des Antriebs beantworten. „Und der kann das“, so Althaus.
Anschließend standen für Fragen aus der Mitgliedschaft des NUV neben den beiden Referenten auch der Geschäftsführer der Maximator GmbH, Henning Willig und Sebastian Kupfer, der Geschäftsführer der InTraSol GmbH zur Verfügung. Während Willig vor allem die neue Ausrichtung seines Unternehmens auf die dem Einsatz von Wasserstoff verbundenen Technologien einging, plädierte Kupfer vor allem auf die Kombination von Elektromobilität im Individualverkehr und dem “Tanken von Energie”, die alternativ in der Region gewonnen werden kann.
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