Der
neue Entwurf des Thüringer Schulgesetzes gibt dem Landkreis Nordhausen
Planungssicherheit. „Mit der nun geänderten Gesetzesvorlage können wir
für unsere Schulen im Landkreis Bestandsschutz
vermelden“, betonte Landrat Matthias Jendricke, der dazu jetzt
Bildungsminister Helmut Holter in Wipperdorf begrüßen konnte. Die Schule
dort gehört zu den kleineren Grundschulen des Landkreises und liegt nur
knapp über der Mindestgröße von 80 Schülern, die
die ursprüngliche Gesetzesvorlage vorsah. Nun gibt es Entwarnung. „Das
Bildungsministerium hat damit jetzt auch die Fortschreibung unserer
Schulnetzplanung bis 2022/23 genehmigt. Dies ist ein ganz wichtiges
Signal, es gibt uns Klarheit für die nächsten Jahre,
denn eine Schule ist ein ganz wichtiger Eckpfeiler im ländlichen Raum.“
Der geänderte Entwurf des Schulgesetzes nimmt nicht mehr die
Schülerzahlen der gesamten Schule in den Blick, sondern die einzelnen
Klassengrößen, wie Minister Helmut Holter erläuterte.
Ziel sei es, so Standorte und gute Unterrichtsbedingungen abzusichern,
so der Minister. „Wir wollen die Schulen gerade im ländlichen Raum
erhalten, das hat auch etwas mit Dorfentwicklung zu tun“, so Helmut
Holter.
Neben
dem Erhalt von Schulen spielt auch die Gewinnung von Lehrern in der
Diskussion eine wichtige Rolle. „Der Landkreis Nordhausen ist ein
Beispiel dafür, wie differenziert die Problemlagen
sind“, sagte der Bildungsminister. Durch die Lage an der Grenze des
Bundeslandes sei es oft noch schwieriger, Bewerber für fehlende
Lehrkräfte zu finden. Besonders problematisch sei die Situation in den
Regelschulen, so der Minister. Der Freistaat plant in
diesem Jahr landesweit 1.200 Neueinstellungen, davon 210 Einstellungen
im Schulamtsbezirk Nordthüringen - 35 % davon sind inzwischen besetzt,
74 Einstellungen sind bereits erfolgt, wie der Minister ausführte.
Leider fehlten vielfach die Bewerber, gerade für
bestimmte Fächer wie Naturwissenschaften, Kunst, Musik oder
Französisch. „Deshalb müssen wir für den Lehrerberuf werben. Wir haben
eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet, die den Lehrerberuf attraktiver
machen“, sagte Helmut Holter mit Blick auf eine Kampagne,
die das Ministerium jetzt startet. „Gute Schulen können wir nur
zusammen erreichen - Schulträger und Bildungsministerium gemeinsam.“
Gerade
für einen Ort wie Wipperdorf sei der Erhalt der Grundschule ganz
wichtig, sagte der Ortsteilbürgermeister Joachim Leßner. Denn die
Entscheidung, nach Wipperdorf zu ziehen, machten die
Menschen abhängig von der bestehenden Infrastruktur vor Ort. Hier sei
natürlich gerade eine Schule entscheidend. In Wipperdorf gibt es quasi
einen kleinen Bildungscampus, denn die Kita ist in unmittelbarer
Nachbarschaft der Grundschule. Auch die Kita besuchte
Minister Holter, dessen Haus gerade das „Gute-Kita-Gesetz“ auf den
parlamentarischen Weg bringt. Auch sei das oberste Ziel, die Qualität
der Betreuung und vorschulischen Bildung zu sichern. Dazu will das Land
nun beispielsweise den Betreuungsschlüssel in den
Einrichtungen noch einmal verbessern, die Ausbildung von Erziehern
weiterentwickeln und dazu neue praxisnahe Modelle erproben.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 03.05.2019
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