„Bei der Einführung des Digitalfunks sind wir eine
der Vorreiterregionen in Thüringen“, unterstreicht Landrat Matthias
Jendricke. Gemeinsam mit seiner Amtskollegin aus dem Kyffhäuserkreis
Antje Hochwind-Schneider informierte er sich jetzt
in der gemeinsamen Leitstelle zum aktuellen Stand. „Wir kommen mit
dieser wichtigen Investition in die Zukunft gut voran. In diesem Jahr
werden weitere 120 Fahrzeuge der Feuerwehren und des
Katastrophenschutzes in beiden Landkreisen umgerüstet“, so Landrätin
Antje Hochwind-Schneider. Die gemeinsame Leitstelle ist bereits
komplett mit Digitalfunk ausgestattet. „Damit können wir alle
einsatzrelevanten Daten zu den Einsatzfahrzeugen senden, empfangen und
auswerten“, sagt Tobias Mielke, Leiter der Leitstelle. „Der
Rettungsdienst im Leitstellenbereich nutzt schon seit Februar nur noch
Digitalfunk. Der Sanitäts- und Betreuungszug des Landkreises Nordhausen
wird ab Juni digital funken. Auch der Führungskraftwagen des Landkreises
Nordhausen sind schon entsprechend ausgestattet,
sodass wir bei länderübergreifenden Einsätzen die Kommunikation im
Digitalfunk mit den Nachbarbundesländern sicherstellen können.“ Auch die
Feuerwehren sind zum Teil schon ausgerüstet. „Wir haben bei der
Umrüstung -neben dem Rettungsdienst- anfangs die Stützpunktfeuerwehren
Artern und Roßleben mit Digitalfunk ausgerüstet. In diesem Jahr soll
der Katastrophenschutz vollständig umgestellt werden“, informiert Jonas
Weller, Kreisbrandinspektor des Kyffhäuserkreises.
Bis 2021 soll die Umstellung auf Digitalfunk
komplett abgeschlossen sein. Die Mitglieder der Feuerwehren werden zudem
im Umgang mit der neuen Technik fortgebildet und der Digitalfunk in
Übungen getestet. Beim Thema Aus- und Weiterbildung
wollen beide Landkreise jetzt auch noch enger zusammenarbeiten. So
werden die Landkreisverwaltungen ihre Kursangebote für Feuerwehrleute
aus dem jeweils anderen Landkreis öffnen. „Dadurch haben die
Kameradinnen und Kameraden deutlich mehr Auswahl und Flexibilität“,
meint Antje Hochwind-Schneider. „Wir wollen sie damit auch in ihrer
Bereitschaft, sich weiterzuqualifizieren noch besser unterstützen -
schließlich leisten Feuerwehrleute nicht nur viele, viele Stunden im
Ehrenamt bei Einsätzen, sondern auch für umfangreiche
Fortbildungen, was nicht hoch genug wertgeschätzt werden kann.“
Seit Ende 2014 arbeiten der Kyffhäuserkreis und der
Landkreis Nordhausen in der Rettungsleitstelle zusammen. Rund um die
Uhr koordinieren hier drei Disponenten die Einsätze des
Rettungsdienstes, Brand- und Katastrophenschutzes in beiden
Landkreisen, bei größeren Schadenslagen sind es bis zu acht
Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr koordinierte die Leitstelle mehr als
40.300 Einsätze, durchschnittlich 110 am Tag. „Bis heute haben wir in
diesem Jahr schon rund 15.000 Einsätze bearbeitet“, so Tobias
Mielke. „Die Tendenz ist damit steigend.“ Auch über die Leitstelle
hinaus arbeiten die Feuerwehren aus beiden Landkreisen je nach
Einsatzlage zusammen, wie erst jetzt am Wochenende bei einem
Scheunenbrand in Großfurra oder die Sanitäts- und Betreuungszüge
für größere Evakuierungen bei Bombenentschärfungen. „Die Kooperation
unserer Landkreise hat sich bewährt, was nicht zuletzt das Gutachten des
Landes bestätigt und Nordhausen als Leitstellenstandort für
Nordthüringen vorsieht“, so Matthias Jendricke. „Unser
Standort wird als förderfähig erachtet - ein wichtiges Signal, um
unsere Leitstelle auch perspektivisch zu sichern und technisch auf dem
neuesten Stand zu halten.“
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