THEATERNATUR startet in die fünfte
Spielzeit
Vom
9. bis zum 25. August findet es in diesem Jahr statt:
THEATERNATUR2019, das Festival der darstellenden Künste. In seiner
mittlerweile fünften Spielzeit nimmt sich der Verein Kulturrevier
Harz e.V. dabei eines besonderen Themas an: Im 30. Jahr nach der
politischen Wende in der ehemaligen DDR dreht sich auf der Waldbühne
alles um das wohl größte Jubiläum der Deutschen Geschichte nach
1945.
Benneckenstein.
Das Festival werde erstmals weiter als nur einen Sommer in die
Zukunft zu blicken. Trennung und Zusammenkunft, Klischee und
Erfahrungswert, Vorurteil und Neuentdeckung. 30 Jahre nach der
Wiedervereinigung sei es an der Zeit aufzuräumen, aufzuarbeiten und
den letzten Schritt der Annäherung zu vollziehen. „Geplant ist
eine thematisch aufeinander aufbauende Doppelspielzeit für die Jahre
2019 und 2020. Die erste Phase wird 2019 unter dem Titel GRENZEN:LOS!
die Unterschiede west- und ostdeutscher Lebensweisen zum Gegenstand
der kreativen Untersuchung machen. Im Jahr 2020 stehen unter dem
Motto ENDSTATION:EINHEIT? die vereinenden Aspekte im Mittelpunkt“,
betonte der künstlerische Leiter und Vereinsvorsitzende Janek
Liebetruth zur Vorstellung des Sommerspielplans im Rathaus.
Die
Besucher erwartet im August wieder eine ausgewogene Mischung aus
Eigenproduktionen und handverlesenen Gastspielen. Dazu kommen
Lesungen und Filmvorführungen. Insgesamt stehen über 30
Einzelveranstaltungen auf dem erstmalig 17-tägigen Festivalprogramm.
Die Spannweite umfasst sämtliche Genres, aber auch thematisch
Perspektiven jenseits wie diesseits des ehemaligen Grenzwalls. Das
gemeinsame über-, wie miteinander Lachen, Weinen sowie Hinterfragen
werde im Mittelpunkt stehen. Die Waldbühne sei als Veranstaltungsort
dafür geradezu prädestiniert, da das direkte Einzugsgebiet hier bis
vor gut einer Generation durch einen Grenzwall getrennt gewesen sei,
so Liebetruth weiter.
Getragen
wird das Festival wie gewohnt von Eigenproduktionen. In diesem Jahr
sind das „Die Legende von Paul und Paula“ und „Die Legende von
Sorge und Elend“. Die Inszenierung von „Paul und Paula“ greift
die Erzählung von Film und Roman gleichermaßen auf und lässt das
„schönste Liebespaar des Ostens“ auf der Freiluftbühne
Benneckenstein, zwischen mythischem Harzwäldern und liebestollen
Waldwesen erwachen. Ein musikalischer Abend über das Rauschhafte,
das Nichtalltägliche, den „Anti-Trott“ der Liebe, „wie Paul
sagt.“ Eine atemberaubende Achterbahnfahrt durch politische Zeiten,
die uns eingeschrieben sind und Gefühlswelten von Menschen, die wir
sein könnten. Und vielleicht kann man ja doch alles haben!?
Das
zweite Eigenproduktion, „Legende von Sorge und Elend“, ist ein
von Sören Hornung geschriebenes Kammerstück in drei Akten. Es
spielt im Jahr 2015. Zwei Frauen und zwei Herren. Eine Familie.
Eltern und deren Kinder. Der Vater war einst Grenzer, die Mutter
überzeugte Kommunistin. Die Familienharmonie gerät an ihre Grenzen,
als die Kinder plötzlich anfangen, Fragen zu jener Zeit zu stellen.
Die Eltern weichen Antworten aus, sträuben sich. Es geht um das
Auseinandersetzen mit ehemals zwei verschiedenen Systemen, der
Vergangenheitsbewältigung und dem jahrelangen Herumtragen von
Schuld.
Mit
beiden Stücken soll versucht werden, gleich auf mehrere Fragen
Antworten zu finden. „Waren die einstigen „Nachbarn“ über
Jahrzehnte hinweg Bürger*innen zweier grundverschiedener Länder?“
„Bedeutet dies etwas für das „Heute?“ Und ist die Endstation
Einheit in ein grenzenloses Zusammenleben 30 Jahre nach der
Grenzöffnung gemündet? Wo liegen die Unterschiede in Erinnerungen,
Weltsichten, Hoffnungen und Befürchtungen? Diese Fragen sollen
thematisch umgesetzt werden. Damit will das Festival THEATERNATUR
auch in den Jahren 2019 und 2020 wieder Denkanstöße geben. Im
ersten Schritt anhand der Unterschiede, im zweiten entlang der
Gemeinsamkeiten. Immer aber mit dem klaren Ziel vor Augen, einen
Beitrag zum Verständnis zwischen Ost und West zu leisten. „Wir
hoffen, dass unser Publikum uns auf dieser Reise in die eigene
Vergangenheit mit offenem Auge und Herzen begleitet. Wir freuen uns,
dabei auf viele alte und neue Bekanntschaften. Lassen Sie uns
gemeinsam GRENZEN ausloten und uns LOSreißen von Vorurteilen und
Stereotypen“, betonte Liebetruth.
Weitere
Informationen zum Festival THEATENATUR2019 erhalten Sie auf
https://theaternatur.de/
im Internet.
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