Donnerstag, 21. Februar 2019

Lehrer stellen sich gegen das neue Schulgesetz

Christian Tischner: „Gesetzentwurf nicht gegen den Willen der Betroffenen verabschieden“

Erfurt - Eine Schulreform gegen die Interessen der Betroffenen darf es nach dem Willen der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag nicht geben. Mit Verweis auf die aktuelle Online-Umfrage des Thüringer Lehrerverbandes unter ihren Mitgliedern forderte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christan Tischner den Entwurf des Schulgesetzes zurückzuziehen, da er das Thüringer Schulsystem massiv schwäche. „Die deutliche Ablehnung des Gesetzentwurfs durch die Thüringer Lehrerschaft bestärkt uns als CDU-Fraktion in unserer Kritik“, so Tischner, der zugleich darauf verweist, dass während der Anhörung zum geplanten Gesetz vor zwei Wochen auch schon die Landeselternvertretung die Pläne der Landesregierung abgelehnt hat.

Besonders kritisch sehen die Lehrer laut Umfrage die Auflösung der Förderschulen in Thüringen. Die Umwandlung der Einrichtungen in ausschließlich beratende Schulen ohne eigene Schüler mache keinerlei Sinn, so die Überzeugung des Lehrerverbandes. Auch seien die damit zusammenhängenden Personalfragen in dem Entwurf nicht berücksichtigt. Rund 76 Prozent der befragten Pädagogen sehen in diesen Vorschlägen der Landesregierung keinen Gewinn für die angestrebte Inklusion.
Ebenso denken zwei Drittel der Lehrer nicht, dass durch die Kooperation von kleineren Schulen im ländlichen Raum weniger Unterricht ausfallen werde. Im Gegenteil äußern rund 90 Prozent der Pädagogen die Befürchtung, dass es zu zusätzlichen Belastungen im arbeitsalltag führen könnte, wenn Lehrer zwischen mehreren Schulen hin- und herpendeln müssen.

„Sowohl die Einzelbeispiele wie auch der generelle Tenor der Umfrage-Ergebnisse bestärkt die CDU in ihrer bereits geäußerten Kritik am Schulgesetzentwurf“, so Tischner. „Wir brauchen keine ideologischen Experimente im Klassenzimmer, sondern mehr attraktive Lehrersstellen in Thüringen. Die lange von uns geforderte und nun auch von Rot-Rot-Grün geplante Angleichung der Lehrerbezahlung an Gymnasien und Regelschulen ist hierfür ein erster Schritt.“

Matthias Thüsing

Pressereferent
Erfurt am 20.02.2019

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen