Christian Tischner: „Gesetzentwurf nicht gegen den Willen der Betroffenen verabschieden“
Erfurt - Eine Schulreform gegen die Interessen
der Betroffenen darf es nach dem Willen der CDU-Fraktion im Thüringer
Landtag nicht geben. Mit Verweis auf die aktuelle Online-Umfrage des
Thüringer Lehrerverbandes unter ihren Mitgliedern
forderte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion
Christan Tischner den Entwurf des Schulgesetzes zurückzuziehen, da er
das Thüringer Schulsystem massiv schwäche. „Die deutliche Ablehnung des
Gesetzentwurfs durch die Thüringer Lehrerschaft
bestärkt uns als CDU-Fraktion in unserer Kritik“, so Tischner, der
zugleich darauf verweist, dass während der Anhörung zum geplanten Gesetz
vor zwei Wochen auch schon die Landeselternvertretung die Pläne der
Landesregierung abgelehnt hat.
Besonders kritisch sehen die Lehrer laut Umfrage
die Auflösung der Förderschulen in Thüringen. Die Umwandlung der
Einrichtungen in ausschließlich beratende Schulen ohne eigene Schüler
mache keinerlei Sinn, so die Überzeugung des Lehrerverbandes.
Auch seien die damit zusammenhängenden Personalfragen in dem Entwurf
nicht berücksichtigt. Rund 76 Prozent der befragten Pädagogen sehen in
diesen Vorschlägen der Landesregierung keinen Gewinn für die angestrebte
Inklusion.
Ebenso denken zwei Drittel der Lehrer nicht,
dass durch die Kooperation von kleineren Schulen im ländlichen Raum
weniger Unterricht ausfallen werde. Im Gegenteil äußern rund 90 Prozent
der Pädagogen die Befürchtung, dass es zu zusätzlichen
Belastungen im arbeitsalltag führen könnte, wenn Lehrer zwischen
mehreren Schulen hin- und herpendeln müssen.
„Sowohl die Einzelbeispiele wie auch der
generelle Tenor der Umfrage-Ergebnisse bestärkt die CDU in ihrer bereits
geäußerten Kritik am Schulgesetzentwurf“, so Tischner. „Wir brauchen
keine ideologischen Experimente im Klassenzimmer,
sondern mehr attraktive Lehrersstellen in Thüringen. Die lange von uns
geforderte und nun auch von Rot-Rot-Grün geplante Angleichung der
Lehrerbezahlung an Gymnasien und Regelschulen ist hierfür ein erster
Schritt.“
Matthias Thüsing
Pressereferent
Erfurt am 20.02.2019
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