Thamm: „Weniger Bürokratie im Gesundheitswesen heißt mehr Zeit für zu Pflegende“
Erfurt - Die Arbeitsabläufe in der
Gesundheitsbranche müssen entbürokratisiert werden, so eine Forderung im
Rahmen des Pflegeforums der CDU-Landtagsfraktion im Thüringer Landtag.
„Wir empfehlen, im Gesundheitsministerium einen Ansprechpartner
zu bestimmen, an den sich zu Pflegende, Ärzte, Krankenhäuser und
-kassen mit Verbesserungsvorschlägen für weniger Bürokratie wenden
können“, so der pflegepolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg
Thamm. „Weniger Bürokratie im Gesundheitswesen heißt
mehr Zeit für zu Pflegende.“ Er bezieht sich dabei auf eine Anregung
der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml
(CSU) im Rahmen des Forums „Pflegepersonal – Helden des Alltags“ der
CDU-Landtagsfraktion am Donnerstagabend. Huml
beschrieb eindrücklich, wie unsinnige Vorschriften in Bayern hätten
abgeschafft und Abläufe im Gesundheitswesen verbessert werden können.
Auch für den CDU-Sozialexperten Thamm könnte „das ein Vorschlag sein,
der die zunehmende Arbeitsverdichtung im Gesundheitswesen
punktuell entlasten und die Arbeit für die Mitarbeiter in Praxen,
Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erleichtern könnte.“
Rund 100 Experten aus der Gesundheitsbranche haben
am Donnerstagabend in Erfurt gemeinsam mit der Politik nach Wegen
gesucht, den drohenden Fachkräftemangel in der Alten- und Krankenpflege
abzuwenden. „Mitarbeiter in Krankenhäusern und
Altenpflegeeinrichtungen wenden inzwischen 50 Prozent Ihrer Arbeitszeit
für Bürokratie und Dokumentationspflichten auf“, so auch der
Geschäftsführer des St. Georgs-Klinikums in Eisenach, Thomas
Breidenbach.
Überwiegend positiv aufgenommen wurden in der
Debatte Forderungen nach einer grundsätzlich tarifgerechten Entlohnung
in der Pflegebranche. Auch das, so Thamm, sei ein wichtiger Baustein den
Pflegeberuf angesichts eines steigenden Fachkräftebedarfs
attraktiver zu gestalten.
In Thüringen arbeiten derzeit 30.000 Angestellte in
der Pflegebrache – und damit doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren.
Trotzdem besteht auch in Thüringen ein starker Bedarf nach weiteren
Mitarbeitern. Trotz schrumpfender Bevölkerung in
Thüringen wird für die kommenden Jahre mit einem merklichen Anteil der
heute rund 100.000 pflegebedürftigen Menschen gerechnet.
Matthias Thüsing
Pressereferent
Erfurt am 07.02.2019
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