Unweit der
alten Salzstraße bei Bad Frankenhausen haben umfangreiche
Landschaftspflegearbeiten begonnen. Im Fokus der Arbeiten stehen der
Erhalt und die Wiederherstellung der mediterran anmutenden
Offenlandbereiche. Auf den weißen Gipshängen des Kosakenberges und
im sog. Kirschtälchen werden insgesamt fünf Hektar wertvolle
Magerrasenflächen gepflegt. Das Maßnahmengebiet zeichnet sich durch
seine europaweit bedeutsame Vielfalt an seltenen und gefährdeten
Tier- und Pflanzenarten aus. Wertgebende Arten für das Gebiet sind
verschiedene Federgras- und Orchideenarten sowie
Frühlingsadonisröschen, Kuhschelle und Duft-Skabiose.
Auftraggeber
der Arbeiten ist der Landschaftspflegeverband „Südharz Kyffhäuser“
e.V.. In enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des
Kyffhäuserkreises sowie dem Naturpark Kyffhäuser, wurde das im
Oktober 2018 gestartete Landschaftspflegeprojekt „Umsetzung des
Pflege- und Entwicklungsplans für das NSG Südwestkyffhäuser im
FFH-Gebiet Nr. 11“, initiiert. Es schließt nahtlos an das im
September 2018 erfolgreich abgeschlossene Vorgängerprojekt an. Im
Rahmen dessen wurden bereits zehn Hektar Kalk-Trockenrasen im Bereich
der Barbarossahöhle bei Rottleben und der Kastanienallee bei Bad
Frankenhausen gepflegt. Beide Projekte werden durch das ELER-
Programm der Europäischen Union, mit
entsprechender Kofinanzierung durch den Freistaat
Thüringen gefördert.
Projektleiter
Tobias Ehrhardt berichtet, dass durch die Pflegearbeiten der
fortschreitenden Verbuschung der Flächen entgegengewirkt werden
soll. Primär werden auf den Hangbereichen Gebüsche wie Weißdorn
und Schlehe aber auch Pioniergehölze wie Birken und Schwarzkiefern
entfernt. Wichtig ist hierbei, dass die Gebüsche samt der Wurzel
ausgehackt werden, um ein Austreiben im nächsten Frühjahr zu
vermeiden. Zusätzlich werden die Flächen gemäht und anschließend
gründlich abgeharkt. Dadurch werden stark verfilzte und zugewachsene
Bereiche aufgelockert. In Folge dessen wird die Lebensraumsituation
zahlreicher lichtbedürftiger und sensibel reagierender Tier- und
Pflanzenarten signifikant verbessert. Um eine möglichst langfristige
und nachhaltige Wirkung der Maßnahmen zu erzielten, ist eine
Nachpflege für die Sommermonate 2019 geplant. Umgesetzt werden die
Arbeiten von der Landschaftspflegefirma K. Gebhardt aus Ringleben.
Historisch
gesehen sind die kulturgeprägten Offenlandbereiche am
Süd-Westkyffhäuser durch die Nutzung der Flächen als Schaf- und
Ziegenhutung entstanden. Um langfristig den durch die Maßnahmen
erreichten Pflegezustand zu erhalten, ist es notwendig eine
kontinuierliche Bewirtschaftung der Flächen zu etabliert. Dies kann
nur durch die Beweidung mit heimischen Schafherden erreicht werden.
Hierzu wurden bereits
konstruktive Gespräche mit dem ortsansässigen Schäferbetrieb D.
Hiller aus Seehausen geführt.
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