Mittwoch, 27. Februar 2019

Im Rhythmus brasilianischer Musik

Agora“ ist Portugiesisch und heißt „Jetzt“. Einen passenderen Namen hätte sich das Quartett um die brasilianische Sängerin Marcia Bittencourt und den Gitarristen Michael Arlt nicht geben können. An Bühnenpräsenz kaum zu toppen, fächern sie die Bandbreite der Musica Brasileira mitreißend auf. Das Konzert eröffnet den 21. Nordhäuser Jazzfrühling am 16. März um 20 Uhr in der Cyriaci-Kapelle in Nordhausen.
Michael Arlt begeistert mit eigenen Kompositionen. Kongenial begleitet werden Bittencourt und Arlt von Sebastian Netta, Drums und Percussion, und Kurt Holzkämper am Bass.
Brazil Jazz und Bossa Nova, Samba und Partido Alto: So klingt der Herzschlag brasilianischer Musik. Feurig und tänzerisch, ungezügelt und wild, aber auch melancholisch und philosophisch. Marcia Bittencourt singt von Liebesleid und Liebesglück, von einer Lampe in Lila, die einem von seiner Liebsten verlassenen Mann Licht und Wärme spendet, vom Frosch, der sich an einem kühlen Morgen in ersten Sonnenstrahlen wohlig räkelt, und von „Caminos crusades“, von gekreuzten Wegen. Die Sängerin wurde in Rio de Janeiro geboren. Ihre Stimme faszinierte mit großer Wandlungsfähigkeit und Expressivität und verleiht temperamentvollen Liedern wie „Rio“ ihres Landsmanns Roberto Menescal Zauber und Leidenschaft. Charmant nimmt die Band die Zuhörer mit in einen flirrend heißen Nachmittag am Strand von Bahia, die Füße im warmen Sand, den Kopf in den Sternen.
Saudade, das portugiesischste aller Gefühle, mit Weltschmerz nur unvollkommen übersetzt, wird auch in Bittencourts Heimat hingebungsvoll gepflegt. So offenkundig sie die Bühne als ihr Lebenselixier liebt, so hauchzart interpretierte sie Titel wie „Triste“ von Antonio Carlos Jobim: Melancholie pur.
Wenn Brasilianer traurig sind, ist das nicht so schlimm“, verriet Marcia Bittencourt. Wer „Dengo“ im Stil des aus Bahia stammenden Volkstanzes Baiao hörte, glaubte ihr aufs Wort, so mitreißend der Rhythmus, so sinnlich spürbar die Lust am Leben. Auch Lieder wie Jobims „Briga nuncia mais“, nie mehr streiten, tun der Seele gut.

Einlass zum Konzert ist 19 Uhr. Kartenvorbestellungen sind unter (0 36 31) 97 31 72 oder zappa1959@aol.com möglich. Für Speis (Fettbrot mit Gürkchen) und Trank ist bestens gesorgt.

www.jazzclub-nordhausen.de

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