Da meinte ich schon vor Tagen, die
Welle der Trauerbekundungen um den kürzlich verstorbenen
Modedesigner Karl Lagerfeld sei abgeebbt, da erschien am Samstag das
neueste STERN-Heft, das vornehmlich der „Ikone“ Karl Lagerfeld
gewidmet ist. Ich hab' es nicht gekauft, nachdem schon die zuvor im
Netz erschienene Flut an Würdigungen seines Lebens und Wirkens, an
Nachrufen und Beleidsbekundungen kaum noch eine Lücke des Leben des
Weltdesigners offen gelassen hatte.
Und ich wohl alles gelesen habe, was da
angeboten wurde. Wodurch meine Hochachtung vor dem Ausnahmemenschen
und -designer Lagerfeld posthum entsprechend stieg. Trotzdem ist mir
bis heute nicht klar geworden, welche Gesellschaftskreise aus den
Ergebnissen seiner Entwürfe und Modelle so breiten Nutzen zogen,
dass sein Vermögen schließlich 400 Millionen Euro betrug, wie
berichtet wurde.
Es müsste und würde mich trotzdem
nicht besonders interessieren, zu meiner Wahrnehmung gehören doch nur einige wenige Frauen, die ich stets als modisch und
geschmackvoll gekleidet kenne, Und demgegenüber eine Vielzahl, die
zu keinem „Hingucken“ anregen. Und die sich vorwiegend montags
sichtlich sehr angelegentlich an entsprechenden „Aldi“-
Angeboten orientieren.
Auch das ist längst Gewöhnung und
wäre keiner Erwähnung mehr wert, wenn ich durch die „Antithese“
zu Modeauffassungen und -äußerungen Karl Lagerfelds am 21.02. in
der „Thüringer Allgemeine“ (Autor: Peter Cott) nicht angeregt
worden wäre, über Frauen-Outfits und meine Einstellung dazu doch
etwas nachzudenken.
Und da geht meine Erinnerung zurück
an eine Zeit, in der es noch die DDR gab, meine Angehörigen dort
wohnten, während ich in Bayern lebte. Die Konstellation ermöglichte,
dem zunehmenden Wunsche nach Modezeitschriften mit Schnittmustern in
der DDR nachzukommen. Grund und Zweck muss hier nicht weiter erörtert
werden. Und da diese Art Tranfer und dessen Zweckbestimmungen meines
Wissens verbreitet stattfand, dürfte das individuelle Streben um
gefällige Bekleidung damals immerhin beachtlich gewesen sein.
Wie es damit heute ganz allgemein
bestellt ist, mag sich aus einer Publikation der Universität Leipzig
vom 21.02.19 ergeben: „Dem Verbraucher ist die Lust am Modeeinkauf
verloren gegangen“ betitelt sich die Publikation, in der es heißt
(Auszug): Schon seit geraumer Zeit ist immer wieder von Insolvenzen
renommierter Unternehmen der Bekleidungsindustrie zu lesen.
Zuletzt traf es das Label Tom Tailor.“ (Ende des Auszugs). Nachdem
ja schon im Januar das Modehaus Gerry Weber Insolvenz anmelden
musste, wie u.a. N-tv meldete. In einer differenzierteren
Betrachtungsweise ist die Aussage beinhaltet, dass sich die
Modebranche in einer Umbruchphase befindet, heißt es dazu in der
Leipziger Publikation.
Damit mag es hier und heute sein
Bewenden haben. Möglich, dass Karl Lagerfeld durch sein Ableben
bittere Einsichten erspart bleiben. Was zumindest den deutschen Modemarkt betrifft.
Das aber dürfte er längst mitbekommen haben.
Das aber dürfte er längst mitbekommen haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen