Donnerstag, 28. Februar 2019

Die Industrie- und Handelskammer Erfurt teilt mit:

Neuer Feiertag in Thüringen
schadet der lokalen Wirtschaft

Die Einführung des 20. September – Weltkindertag – als neuen gesetzlichen Feiertag im Freistaat ist auch Thema in der lokalen Wirtschaft Nordthüringens. In dieser Woche soll der durch die Thüringer Landesregierung erarbeitete Gesetzentwurf Woche im Landtag beraten werden. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt schadet dieses Vorhaben der Wirtschaft dauerhaft und schränkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Nord- und Mittelthüringen ein.

„Die Unternehmer im Bereich der IHK Erfurt sprechen sich klar gegen einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag in Thüringen aus“, erklärt IHK-Vizepräsident Kerstin Schreiber. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Erfurt habe bereits im Herbst letzten Jahres, genauer am 19. September 2018, gegen die Einführung votiert.

Unabhängig vom Anlass führe jeder Feiertag aus volkswirtschaftlicher Sicht zu einer Verringerung der Wirtschaftsleistung. Die wirtschaftliche Betätigung von Unternehmen werde auf Bereiche mit Ausnahmeregelungen beschränkt. Untersuchungen der Deutschen Bundesbank zufolge resultiert die Einführung eines zusätzlichen Feiertages in einem durchschnittlichen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,12 bis zu 0,25 Prozent pro Jahr.
Bezogen auf den Freistaat Thüringen liege der Produktionsausfall dann bei rund 70 Millionen Euro.

„Damit verschlechtert sich die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft dauerhaft“, so Kerstin Schreiber. Der von der Landesregierung favorisierte 20. September bringe darüber hinaus noch zusätzliche Probleme wie beispielsweise in der Logistik mit sich, da dieser Tag in fünf angrenzenden Bundesländern nicht arbeitsfrei sei. Länderübergreifende Produktionsverflechtungen und Lieferketten würden damit unterbrochen.

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